Alphatiere unter sich
Das Schauspiel, das gerade um die Person des Chefs der Bezirkskliniken aufgeführt worden ist, ist ein Lehrstück im negativen Sinne: Da können zwei nicht miteinander und anstatt sich um der Sache willen zusammenzuraufen, wird hinter den Kulissen agiert – übereinander statt miteinander gesprochen.
Vorgeführt wird damit auch, dass diese Sachebene gar nicht mehr erreicht werden kann, wenn persönliche Ressentiments den Weg dorthin verstopfen.
Es ist ein schlechter Witz, wenn ein Verwaltungsrat im März noch für die Weiterbeschäftigung eines überaus erfolgreichen Krankenhaus-Managers stimmt, alle Details geregelt sind – und wenige Monate später ist dann alles Makulatur.
Es ist wie so häufig das Unausgesprochene, das Vertrauen unterhöhlt. Eine Melange aus gekränkten Eitelkeiten, Machtanspruch und Einflussmöglichkeiten vergiftet das Klima. Dabei stehen die Bezirkskliniken Schwaben finanziell so gut da wie nur wenige Krankenhäuser im Freistaat. Das zeugt von einem Vorstandsvorsitzenden, der sein Handwerk versteht und sich mit Leidenschaft eingebracht hat. Gespeist von diesen permanenten Erfolgen scheint Dülls Selbstbewusstsein ab und an zu ausgeprägt gewesen zu sein. Das ist freilich kein Grund, derart einen Schlussstrich zu ziehen. Da wirkt der Verwaltungsratschef und Bezirkstagspräsident Sailer nicht sonderlich souverän.
Es würde nicht wundern, wenn sich demnächst Anwälte der beiden Seiten austauschen, um den Abschiedsschmerz finanziell zu taxieren. Schade, dieses Ende.