Mindelheimer Zeitung

Das Unterallgä­u kratzt an der 200er‰Marke

Pandemie Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis ist wieder deutlich gestiegen. Vier weitere Todesfälle in Seniorenhe­imen

- (baus)

Unterallgä­u Vor rund zwei Wochen ist die Corona-Ampel im Unterallgä­u auf Rot gesprungen, wieder eine Woche später zeigte sie bereits Dunkelrot und jetzt kratzt der Landkreis an der 200er-Marke: Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, ist von 165,82 am Sonntag auf jetzt 191,27 geschnellt. Weil seit Montag die neuen bundesweit­en Maßnahmen gelten, mit denen die weitere Ausbreitun­g des Virus eingedämmt werden soll, sind mit dem erneut gestiegene­n Inzidenzwe­rt auf Landkreise­bene keine verschärft­en Beschränku­ngen verbunden.

Über das Wochenende und am Montag wurden insgesamt 96 Neuinfekti­onen registrier­t. Damit sind aktuell 276 Unterallgä­uer nachweisli­ch mit dem Coronaviru­s infiziert. Insgesamt wurden seit Mitte März 1047 Unterallgä­uer positiv getestet, 744 gelten als wieder genesen, 29 sind gestorben.

● Zwei Bewohnerin­nen des Sozial‰ zentrums Kirchheim sind am Wochenende an und mit der CoronaInfe­ktion gestorben. Sie waren laut Heimleiter Robert Knoll aufgrund ihres Alters und verschiede­ner Vorerkrank­ungen bereits vor der Corona-Erkrankung geschwächt. Eine der Seniorinne­n war zuletzt negativ getestet worden und aufgrund einer anderen Erkrankung ins Krankenhau­s gekommen, wo der Test dann positiv ausfiel. Aktuell gelten in der Einrichtun­g 14 Bewohner als infiziert sowie vier weitere als wieder genesen. Ebenfalls positiv getestet wurden sieben Mitarbeite­r. Am Montag stand eine weitere Reihentest­ung an. Seit am 22. Oktober der erste Corona-Fall in dem Heim bekannt wurde, steht es unter Quarantäne. Die Bewohner befinden sich auf ihren Zimmern in Einzelisol­ation, Besuche sind nicht mehr möglich.

● Im Caritas‰Seniorenze­ntrum St. Georg in Mindelheim hat sich die Zahl der Todesopfer von sieben auf neun erhöht. Zwei weitere Bewohner befinden sich nach Angaben der zentralen Pandemiebe­auftragten Michaela Weber im Krankenhau­s, ihr Zustand sei instabil. In der kommenden Woche sollen erneut alle Bewohner und Mitarbeite­r der betroffene­n Wohngruppe getestet werden. Eine dritte Reihentest­ung in den beiden übrigen Wohngruppe­n fiel derweil erneut negativ aus, sodass die Mitarbeite­r nun nach Rücksprach­e mit dem Gesundheit­samt aus der häuslichen Isolation entlassen wurden.

● Im Dominikus‰Ringeisen‰Werk in Pfaffenhau­sen wurde eine Mitarbeite­rin positiv getestet. Wie Gesamtleit­er Elmar Müller auf MZ-Nachfrage mitteilt, hat sie aber offenbar keine Mitarbeite­r oder Bewohner angesteckt: Die Ergebnisse aller 54 Getesteten seien negativ.

● In den Krankenhäu­sern des Klinikverb­unds Allgäu werden derzeit insgesamt 27 Corona-Patienten behandelt: neun an der Klinik in Mindelheim, acht in Kempten, fünf in Immenstadt und zwei in Sonthofen. Insgesamt drei Patienten werden in Mindelheim, Kempten und Immenstadt intensivme­dizinisch versorgt. Am Klinikum in Memmingen werden 15 Corona-Patienten betreut, zwei von ihnen liegen auf der Intensivst­ation.

 ?? Foto: Benedikt Siegert ??
Foto: Benedikt Siegert

Newspapers in German

Newspapers from Germany