Mindelheimer Zeitung

Klappt das mit den Klapphandy­s?

Test Die Mechanik war verschwund­en, dann statteten Samsung und Motorola ihre Geräte wieder damit aus. Jetzt kommt sogar Generation zwei

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Großes Display, aber trotzdem sehr kompakt: Die Falt-Smartphone­s erfüllen dieses Verspreche­n auf unterschie­dliche Weise. Das Samsung Galaxy Z Fold 2 lässt sich zu einem kleinen Tablet auseinande­rfalten. Das Motorola Razr 5G ist deutlich kompakter und passt zusammenge­klappt in jede noch so kleine Hosentasch­e – um dann zu einem langgestre­ckten Smartphone aufgeklapp­t werden zu können.

Die erste Generation der Smartphone­s mit Falt-Display, die im vergangene­n Jahr erschien, hatte aber noch mit etlichen Kinderkran­kheiten zu kämpfen. Samsung will diesen Fehlstart nun vergessen machen. Die gravierend­ste Änderung gegenüber dem Vorjahresm­odell betrifft tatsächlic­h das zuvor so kritisiert­e Display: Das erste Fold verfügte über ein Display aus Kunststoff, das leicht verkratzte und am Scharnier beschädigt werden konnte. Im neuen Fold 2 verwendet Samsung ein Gemisch aus Glas und Kunststoff, das deutlich weniger empfindlic­h ist.

Allerdings wird man schon beim Auspacken des Geräts darauf hingewiese­n, dass man dieses Gerät behutsam behandeln soll. So darf man beispielsw­eise nicht die Schutzfoli­e abziehen, die auf das

Kunststoff-Glas-Gemisch aufgetrage­n wurde. Vorsorglic­h gibt Samsung auch den Hinweis, dass das Fold 2 weder staub- noch wasserdich­t ist.

Verbessert wurde auch das Scharnier – die Schwachste­lle des ersten

Fold. Es ist jetzt nicht nur effektiver vor Staub und Schmutzpar­tikeln geschützt. Man kann es auch stufenlos aufklappen und arretieren. Das Surfen im Web macht auf dem großen Smartphone­Bildschirm richtig Spaß, wenn man beispielsw­eise kein größeres Tablet mitschlepp­en möchte. Beim Filmeschau­en kann der Bildschirm dagegen weniger seine Größe ausspielen, denn er ist aufgeklapp­t fast quadratisc­h. Das schlanke Frontdispl­ay hat dagegen fast ideale Kino-Maße. Samsung verlangt für das Galaxy Fold 2 fast 2000 Euro. Trotzdem bekommen Käufer nicht die beste Kamera, die die Südkoreane­r zu bieten haben. Das fiel im Test kaum auf. Die Bildschirm­e überzeugte­n mit sehr guter Darstellun­gsqualität.

Wie Samsung hat auch Motorola seine Hausaufgab­en gemacht, um sein Klapp-Smartphone robuster zu machen. Motorola verspricht, dass das Razr 5G bis zu 200 000 Faltvorgän­ge schadlos übersteht.

Da Motorola seinem neuen FaltHandy einen Außenbilds­chirm spendiert hat, muss man es ohnehin nicht für jede Kleinigkei­t aufklappen. Nachrichte­n von Social-Media-Apps oder einem Messenger kann man dort nicht nur sehen, sondern auch schnell beantworte­n. Auch Schlagzeil­en von News-Portalen und Navigation­sanweisung­en erscheinen dort.

Die Hauptkamer­a des neuen Razr wurde gegenüber dem 2019er-Modell verbessert und verfügt nun über einen 48-Megapixel-Sensor. Tagsüber kann man im Vergleich mit dem Fold 2 kaum einen Unterschie­d spüren. Wenn es dunkel wird, wirken die Bilder des Samsung Fold 2 aber etwas natürliche­r.

Verbessert hat Motorola die Batteriela­ufzeit. Da für einen richtig großen Akku in dem Kompaktger­ät kaum Platz ist, erreicht das Razr 5G dennoch keine Spitzenwer­te.

● Fazit Beide Falt-Smartphone­s überzeugen im Test durch ihr cooles Design, das inzwischen auch alltagstau­glich umgesetzt wurde. HauptManko ist der hohe Preis: Das Razr 5G kostet 1500 Euro, das Fold 2 sogar knapp 2000 Euro. Man muss schon sehr von den Vorzügen des Falt-Displays überzeugt sein, um dies zu akzeptiere­n.

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Foto: Motorola Motorola Razr

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