Steine halten nun die Wertach im Zaum
Umwelt Weil unterhalb der Amberger Brücke die Uferböschung abzurutschen drohte, mussten die Bagger anrollen.
Türkheim „Das war eine ziemlich schwierige Arbeit“, stöhnte Baggerführer Alois Fischer. Zwei Wochen lang arbeitete er Hand in Hand mit Thomas Schmid von der Flussmeisterstelle Türkheim, um die Uferböschung an der Wertach bei Flusskilometer 45,6 zu stabilisieren. Zur Stabilisierung der Uferböschung kippten die Bagger 1500 Tonnen Wasserbausteine und 2000 Tonnen Kies in das Flussbett. Jetzt konnten die Arbeiten beendet werden. Unterhalb der Amberger Brücke hatte die Flut auf einer Strecke von knapp 100 Metern die Sole aus dem Gewässerbett gespült.
„Ohne Kies und Gestein fließt das Wasser schneller, der Fluss gräbt sich dadurch tiefer und schneller ein, was ein Abrutschen der Uferböschung zur Folge hatte“, erläutert Hauptflussmeister Max Leinauer die Dringlichkeit der Baumaßnahmen an der Wertach, die am Wochenende zu Ende gingen. Zwei Mal mussten die Arbeiten unterbrochen werden, weil der Fluss zu viel Wasser führte.
„Dem Abrutschen der Uferböschung konnten wir nicht tatenlos zusehen, eine Stabilisierung war dringend geboten, wollten wir verhindern, dass weitere Schäden entstanden und die Böschung samt Radweg sich im Wasser wieder finden“, erklärte Leinauer und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Wäre das irgendwo in der Pampa passiert, hätte es niemanden interessiert, aber bei Schäden innerorts mussten wir schnell handeln“.
Um Ufer und Gewässersohle zu stabilisieren, mussten 1500 Tonnen Wasserbausteine und 2000 Tonnen
Kies in das Bett der Wertach eingebaut werden. Dabei kamen auch zwei Bagger zum Einsatz, welche die Steine ineinander verfugten und gegenseitig verklammerten. Die Steine bilden dann eine sogenannte Sohlstürzschwelle und mussten nicht zuletzt im Interesse des Hochwasserschutzes ganz gezielt verteilt werden. Auch um die Fische und sonstige Wassertiere nicht zu behindern.
Weil die Böschung am linken Ufer der Wertach zu steil ist, wurde auf der rechten Seite, wo genügend Platz ist, eine Rampe angelegt. So hatten die Bagger beim Einfahren in das Gewässer leichtes Spiel.
Schon vor drei Jahren waren an der Amberger Brücke die Bagger angerückt, um zu verhindern, dass sich der Fluss immer tiefer eingräbt (MZ berichtete).
Damals wurden 4500 Tonnen
Kies, Steine und Sand in die Wertach gekippt, was zu einer Stabilisierung der Uferböschung in diesem Bereich führte. Wäre noch zu erwähnen, dass die Bauleitung für das Projekt „Sicherung der Uferböschung bei Flusskilometer 45,6“der Flussmeisterstelle Türkheim vom Wasserwirtschaftsamt Kempeten übertragen wurde. Die Kosten in Höhe von 60.000 Euro übernimmt der Freistaat Bayern.