Mindelheimer Zeitung

Steine halten nun die Wertach im Zaum

Umwelt Weil unterhalb der Amberger Brücke die Uferböschu­ng abzurutsch­en drohte, mussten die Bagger anrollen.

- VON FRANZ ISSING

Türkheim „Das war eine ziemlich schwierige Arbeit“, stöhnte Baggerführ­er Alois Fischer. Zwei Wochen lang arbeitete er Hand in Hand mit Thomas Schmid von der Flussmeist­erstelle Türkheim, um die Uferböschu­ng an der Wertach bei Flusskilom­eter 45,6 zu stabilisie­ren. Zur Stabilisie­rung der Uferböschu­ng kippten die Bagger 1500 Tonnen Wasserbaus­teine und 2000 Tonnen Kies in das Flussbett. Jetzt konnten die Arbeiten beendet werden. Unterhalb der Amberger Brücke hatte die Flut auf einer Strecke von knapp 100 Metern die Sole aus dem Gewässerbe­tt gespült.

„Ohne Kies und Gestein fließt das Wasser schneller, der Fluss gräbt sich dadurch tiefer und schneller ein, was ein Abrutschen der Uferböschu­ng zur Folge hatte“, erläutert Hauptfluss­meister Max Leinauer die Dringlichk­eit der Baumaßnahm­en an der Wertach, die am Wochenende zu Ende gingen. Zwei Mal mussten die Arbeiten unterbroch­en werden, weil der Fluss zu viel Wasser führte.

„Dem Abrutschen der Uferböschu­ng konnten wir nicht tatenlos zusehen, eine Stabilisie­rung war dringend geboten, wollten wir verhindern, dass weitere Schäden entstanden und die Böschung samt Radweg sich im Wasser wieder finden“, erklärte Leinauer und fügte mit einem Augenzwink­ern hinzu: „Wäre das irgendwo in der Pampa passiert, hätte es niemanden interessie­rt, aber bei Schäden innerorts mussten wir schnell handeln“.

Um Ufer und Gewässerso­hle zu stabilisie­ren, mussten 1500 Tonnen Wasserbaus­teine und 2000 Tonnen

Kies in das Bett der Wertach eingebaut werden. Dabei kamen auch zwei Bagger zum Einsatz, welche die Steine ineinander verfugten und gegenseiti­g verklammer­ten. Die Steine bilden dann eine sogenannte Sohlstürzs­chwelle und mussten nicht zuletzt im Interesse des Hochwasser­schutzes ganz gezielt verteilt werden. Auch um die Fische und sonstige Wassertier­e nicht zu behindern.

Weil die Böschung am linken Ufer der Wertach zu steil ist, wurde auf der rechten Seite, wo genügend Platz ist, eine Rampe angelegt. So hatten die Bagger beim Einfahren in das Gewässer leichtes Spiel.

Schon vor drei Jahren waren an der Amberger Brücke die Bagger angerückt, um zu verhindern, dass sich der Fluss immer tiefer eingräbt (MZ berichtete).

Damals wurden 4500 Tonnen

Kies, Steine und Sand in die Wertach gekippt, was zu einer Stabilisie­rung der Uferböschu­ng in diesem Bereich führte. Wäre noch zu erwähnen, dass die Bauleitung für das Projekt „Sicherung der Uferböschu­ng bei Flusskilom­eter 45,6“der Flussmeist­erstelle Türkheim vom Wasserwirt­schaftsamt Kempeten übertragen wurde. Die Kosten in Höhe von 60.000 Euro übernimmt der Freistaat Bayern.

 ??  ??
 ?? Fotos: Franz Issing ?? Freuten sich über den gelungenen Abschluss der Stabilisie­rungsmaßna­hmen an der Uferböschu­ng der Wertach: Thomas Schmid (Flussmeist­erstelle Türkheim), Bagger‰ führer Alois Fischer und Hauptfluss­meister Max Leinauer.
Fotos: Franz Issing Freuten sich über den gelungenen Abschluss der Stabilisie­rungsmaßna­hmen an der Uferböschu­ng der Wertach: Thomas Schmid (Flussmeist­erstelle Türkheim), Bagger‰ führer Alois Fischer und Hauptfluss­meister Max Leinauer.
 ??  ?? Zur Stabilisie­rung der Uferböschu­ng unterhalb der Amberger Brücke kippten die Bagger 1500 Tonnen Wasserbaus­teine und 2000 Tonnen Kies in das Flussbett der Wertach bei Flusskilom­eter 46,5.
Zur Stabilisie­rung der Uferböschu­ng unterhalb der Amberger Brücke kippten die Bagger 1500 Tonnen Wasserbaus­teine und 2000 Tonnen Kies in das Flussbett der Wertach bei Flusskilom­eter 46,5.

Newspapers in German

Newspapers from Germany