Verein sagt: Rotor läuft zu oft in der Nacht
Versammlung Der Verein „Windradfrei“bemängelt die Betriebszeiten der Baisweiler Anlage
Baisweil Hubert Ertl, Vorsitzender des Vereins „Windradfrei“, brachte es bei der Jahresversammlung so zum Ausdruck: „Wer denn sonst als wir vor Ort könnte imstande sein, die Betriebszeiten der Windkraftanlage auf Baisweiler Flur täglich zu kontrollieren?“Dem Vorstand seien nämlich die unzähligen Betriebsstunden zwischen Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang nicht entgangen.
Der Betrieb zu diesen Zeiten sei beispielsweise im Vorjahr vom 1. April bis zum 31. Oktober nur bei bestimmten Wetterbedingungen erlaubt gewesen. Der sogenannte Abschaltalgorithmus sei zum Schutz der Fledermäuse dem Investor zusammen mit der Baugenehmigung auferlegt worden, der diese Technik zur Beobachtung und Speicherung (Monitoring) zusätzlich zu installieren hatte. Ein Vereinsmitglied aus Baisweil
sagte: „Wie soll da Vertrauen in den Artenschutz aufkommen, wenn der Investor sich alleine um diese Technik zu kümmern hat?“
Die jüngsten Informationen aus dem Landratsamt Ostallgäu verstärkten die Zweifel: „Auch für das Betriebsjahr 2020 gebe es einen Abschaltalgorithmus“, so lautet laut „Windradfrei“die offizielle Auskunft der Genehmigungsbehörde in Marktoberdorf. Demzufolge sei die Anlage nachts abzuschalten, sollten bestimmte Witterungsbedingungen vorliegen. Nur wie diese 2020 konkret aussehen, das wolle man noch in Erfahrung bringen. So sei der Sachstand kurz vor Ende des diesjährigen Abschaltzeitraumes am 31. Oktober.
„Wir haben es geschafft, dass in Baisweil nur ein Windrad gebaut wurde, damit ist Baisweil zwar nicht ganz, aber doch weitgehend windradfrei“, resümierte Ertl, der bei den anstehenden Neuwahlen einstimmig in seinem Amt bestätigt wurde. Er dankte der Bevölkerung. Viele Menschen, vor allem in Baisweil, Lauchdorf und Warmisried, hätten die Aktivitäten des Vereins unterstützt. „Die Pachtverträge sind weg. Das war unser größter Erfolg, quasi der Durchbruch. Wenn aber im weiteren Verlauf der Energiewende der politische Druck auf bayerische Gemeinden zunimmt, Windradstandorte auszuweisen, so wäre das in der Baisweiler Sonderfläche nach wie vor möglich“, sagte Ertl. Mitunter sogar mit weniger als dem Mindestabstand laut 10H-Regelung.“Ertl bat die Mitglieder, weiterhin wachsam zu bleiben und Beobachtungen dem Vorstand zu melden.
Die Neuwahl der Vorstandsmitglieder fiel auch bei den übrigen Ämtern einstimmig aus: Als Zweiter Vorsitzender wurde Landtagsabgeordneter Bernhard Pohl bestätigt, als Kassenwartin Gabi Suiter und als Schriftführer Helmut Schulz gewählt. Der Internetauftritt des Vereins werde zurzeit umgebaut. Jedoch bleibe die E-Mail-Adresse des Vereins bestehen: info@windradfrei.de