Amberg setzt Wiedergeltingen unter Zugzwang
Gemeinderat Die Gemeinde Amberg plant den Ausbau einer Verbindungsstraße. Jetzt will der Wiedergeltinger Gemeinderat mit Nachbarn darüber reden. Judith Führer rückt für den Bürgerverein als Gemeinderätin nach
Wiedergeltingen Eigentlich stand das Thema gar nicht auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Wiedergeltinger Gemeinderates, aber Zweiter Bürgermeister Bernd Stapfner (CSU) machte mit seinem Schreiben ein „Fass“auf.
Er teilte mit, dass die Nachbargemeinde Amberg die Ortsverbindungsstraße ausbauen möchte und mit den Planungen schon weit sei. Wiedergeltingen sollte sich überlegen, sich der Baumaßnahme anzuschließen, so Stapfner. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Vereidigung von Judith Führer als neue Gemeinderätin. Sie rückt für Jacob Schilling nach, der aus beruflichen Gründen um Entlassung bat.
Jacob Schilling hatte in einem Schreiben an die Gemeinde darüber informiert, dass er ein Studium angetreten habe und nicht mehr so oft in Wiedergeltingen verweilen werde. Der Gemeinderat schloss sich dem Wunsch einstimmig an. Listennachfolgerin für den Bürgerverein ist Judith Führer, Tochter des Bürgermeisters.
Deshalb übernahm das weitere Prozedere Zweiter Bürgermeister Bernd Stapfner. Die neue Gemeinderätin legte den Amtseid ab. Zudem akzeptierte der Rat, dass Judith Führer die Ausschussposten von Schilling übernehmen wird. Weiter wurde sie auch mit dem Amt des Jugendreferenten beauftragt. „Hahn im Korb“der Fraktion des Bürgervereines
ist nun Marktrat Max Kienle, der mit Barbara Kugelmann, Judith Führer, Dorothee Dirnbacher und Brigitte Roth von vier Rätinnen „eingerahmt“wird.
Den größten Diskussionsbedarf gab es dann im Laufe der Sitzung bei einem Tagungsordnungspunkt, der gar nicht vorgesehen war. Aber Zweiter Bürgermeister Bernd Stapfner hatte im Namen der Fraktionen von CSU und Freien Wählern auf eine Baumaßnahme der Nachbargemeinde Amberg aufmerksamgemacht. CSU-Gemeinderat Jürgen Auerhammer habe im Juli mitgeteilt, dass die Nachbargemeinde die Straße nach Wiedergeltingen ausbauen möchte. Nach Kenntnis von Stapfner seien die Ausbaupläne auf Amberger Flur bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.
Auf Amberger Seite sei der Eindruck entstanden, dass Wiedergeltingen kein Interesse an einer gemeinsamen Planung habe. Dazu schreibt Stapfner: „Der komplette Straßenbaukörper zwischen Amberg und Wiedergeltingen befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Durch ein gemeinsames Vorgehen beider Gemeinden könnten wesentliche Synergieeffekte, hauptsächlich aber eine erhebliche Kostenersparnis (gemeinsame Bauleitplanung, Ausschreibung, Submission) erzielt werden.“
Fraktionskollegen sprangen ihm zur Seite und sprachen von einem schlechten Zustand der Straße. Dies wollte Max Kienle so nicht stehen lassen und meinte, „so schlecht sei die Straße auch wieder nicht“,
Bürgermeister Norbert Führer erinnerte, dass die Gemeinde ein Teilstück schon mit Spritztechnik saniert habe.
Brigitte Roth bremste die Euphorie ebenfalls. Man habe keine Planung und was noch wichtiger sei, man habe auch keine Haushaltsmittel vorgesehen. Barbara Kugelmann sah dies ebenso. Es gebe im Gemeindegebiet schlechtere Straßen. Und die Planung werde dauern, denn bei einem Vollausbau müsse man die Straße erweitern und dies setze Grundstücksverhandlungen voraus.
Der Bürgermeister stellte noch fest, dass Amberg schon Anträge auf Fördermaßnahmen gestellt habe, Wiedergeltingen könne nicht nur aufspringen sondern müsse diesen Weg erst noch bestreiten. Dies werde Zeit kosten. Und Kienle meinte, in diesen Zeiten müsse man sich schon überlegen, ob man auf die Schnelle eine Million ausgebe.
Bürgermeister Führer schlug vor, dass der Gemeinderat einen Ortstermin anberaumt und sich die Straße anschaue. Dann könne man in Ruhe Schlüsse ziehen und Anträge an die Fördertöpfe stellen.
„Durch ein gemeinsames Vorgehen könnte eine er hebliche Kostenersparnis er reicht werden“
Zweiter Bürgermeister Bernd Stapfner (CSU)
dith Führer vom Bürgerverein den Amts eid ab. Sie war für Jacob Schilling für die Bürgerliste nachgerückt.