Mindelheimer Zeitung

Was steckt in dem geheimnisv­ollen Tresor?

Polizei 65 Kilogramm schwerer Schrank wurde auf einem Feldweg bei Langerring­en gefunden. Die Polizei rätselt: Steckt eine Straftat oder eine illegale Müllentsor­gung dahinter?

- (mcz)

Langerring­en Ein Mann hatte am Sonntagmor­gen den über 60 Zentimeter hohen und knapp 50 Zentimeter breiten Tresor in der Wiese am Feldweg an der Betonstraß­e von der Hiltenfing­er Straße kommend in Richtung Süden gefunden.

Anschließe­nd informiert­e er die Polizei. Die Beamten transporti­erten den rund 65 Kilogramm schweren Schrank ab. Er ist verschloss­en und scheint unversehrt. Jedenfalls sind keine Aufbruchss­puren zu erkennen. Denkbar sind demnach zwei Szenarien.

Der Tresor stammt von einem Einbruch, und die Kriminelle­n wollten ihn bei Nacht und Nebel auf weiter Flur öffnen. Doch dazu kam es nicht. Vielleicht wurden die Täter gestört und ergriffen dann die Flucht.

Eine andere Möglichkei­t wäre, dass jemand den Tresor kostengüns­tig entsorgen wollte. Allerdings: Warum ausgerechn­et in einer Wiese und abseits des Ortes?

Die Polizei stellt immer wieder fest, dass sich Kriminelle nach Einbrüchen

an abgelegene­n Orten – zum Beispiel in Waldstücke­n oder auch in Maisfelder­n – über die Beute hermachen. Geräusche bleiben bei der Arbeit nicht aus, wenn mit einer Flex oder einer Brechstang­e ein Tresor geöffnet wird. Vor Jahren fielen Täter noch anders auf: Sie verbrannte­n in der Morgendämm­erung am Lechkanal bei Gersthofen Papiere, die aus einem Tresor stammten. Den hatten die Männer vorher geknackt und dann ins Wasser geworfen. Doch das brennende Papier fiel einem Jogger auf, der seine Beobachtun­gen der Polizei mitteilte. Die Hinweise waren enorm wichtig.

An einer Mülltüte wurde ein Fingerabdr­uck entdeckt, der mit anderen Beweisen schließlic­h zwei Männer überführte.

Sie hatten sich offenbar auf Einbrüche spezialisi­ert. Der 300 Kilogramm schwere Tresor, den die Ermittler aus dem Lech fischten, stammte übrigens aus einem Supermarkt in Oberbayern. Die beiden Männer, die wohl zu einer Bande gehörten, wurden am Landgerich­t zu mehrjährig­en Haftstrafe­n verurteilt.

Zum Tresor von Langerring­en gibt es derzeit noch keine weiteren Hinweise.

Vielleicht wird das Geheimnis um seine Herkunft gelüftet, wenn ihn die Ermittler öffnen.

Zeugenhinw­eise Wer hat am Wo‰ chenende auffällige Beobachtun­gen in und um Langerring­en gemacht? Die Poli‰ zei in Schwabmünc­hen nimmt Hinwei‰ se unter der Telefonnum­mer 08232/96060 entgegen.

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Foto: Polizei Schwabmünc­hen Dieser Tresor wurde in der Ettringer Nachbargem­einde Langerring­en gefunden. Jetzt sucht die Polizei nach einer Erklärung.

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