Preis für die Energietage
EUWettbewerb Die Technikerschule überzeugte mit ihren Energietagen europaweit. Für Studiendirektor Karl Geller ist der Preis Ansporn für eine neue Idee
Die Technikerschule Mindelheim überzeugte mit ihren Energietagen. Jetzt gab es dafür einen Preis bei einem EU-weiten Wettbewerb. Mehr dazu auf
Sie haben es tatsächlich geschafft und sich eigentlich viel mehr als einen virtuellen Tusch verdient! Im kleinsten Kreis an der Mindelheimer Technikerschule gab es trotz Corona einen feinen Tropfen zum Anstoßen auf diesen außergewöhnlichen Erfolg.
Schüler und Lehrer der Mindelheimer Schule haben mit ihrem Projekt „Energy Days“den ersten Preis in Nachhaltigkeit in der Kategorie Wissensvermittlung auf europäischer Ebene gewonnen. Schülerinnen und Schüler haben dabei ihr profundes Wissen über Energieeffizienz an englische Schüler auf der britischen Insel weitergegeben.
Die notwendige Expertise eigneten sich die Mindelheimer Technikerschüler unter anderem im Englischunterricht an und vertieften diese in einer Vorbereitungswoche an der englischen Partnerschule in Crewe. In selbstständig entwickelten Arbeitsgruppen machten die Schüler das Thema Ökologie erlebbar, es ging um nachhaltige Mobilität, Gebäudedämmung und Beleuchtung und den ökologischen Fußabdruck. Die Erfahrungen und das Know-how aus dem Projekt wurden außerdem beim Aufbau einer Berufsschule für regenerative Energie in Uganda erfolgreich eingesetzt, wie sogar das Bayerische Kultusministerium auf ihrer Homepage lobend erwähnt.
Studiendirektor Karl Geller, der den Lehrgang an der Technikerschule aufgebaut hat, war nicht nur überglücklich, als er vom Erfolg bei der EU-weiten Abstimmung erfuhr, die die Kommission angestrengt hat. Er verspricht sich davon auch einen großen Schub für seine Idee, die Welt ein bisschen besser zu machen.
Allein, dass das Projekt der Mindelheimer Schule überhaupt als eines der drei besten in ganz Europa ausgewählt worden war, war für Geller und seine Mitstreiter schon ein Erfolg, wie er im Vorfeld der Abstimmung betonte. Wer den rührigen Lehrer aber näher kennt, dem war aber auch klar, dass dieser nichts unversucht lassen wird, um es am Ende ganz oben aufs Siegertreppchen zu schaffen.
Die Entscheidung fiel zu 50 Prozent durch eine Jury und zu 50 Prozent durch eine Online-Abstimmung, an der sich jeder beteiligen konnte. Dabei konnten die Mindelheimer Schüler auf Unterstützung aus ganz Schwaben zählen. Aber nicht nur das: „Auch unsere Partnerschulen aus Russland, Frankreich und Norwegen haben sich mächtig reingehängt“, erzählt Geller.
Der Preis ist Ehre und Anerkennung, aber nicht mit einem Preisgeld verbunden. Geller ist dennoch zuversichtlich, dass diese europaweite Anerkennung Rückenwind für weitere Ideen gibt. Immerhin waren bei der virtuellen Preisverleihung auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zugeschaltet.
Geller könnte sich zum Beispiel vorstellen, dass die Energie-Tage in absehbarer Zeit in Mindelheim stattfinden könnten. Die Schüler würden ihr Wissen auf Deutsch und Englisch an Gleichaltrige weiter geben. Die Gäste kämen aus europäischen Ländern ins Unterallgäu. Der Hintergrund ist aus Sicht Gellers ein wenig erfreulicher: Der gute Kontakt zur englischen Schule in Crewe wird mit dem Austritt der Briten aus der EU nicht mehr in dem Maße aufrecht erhalten werden können. Für die Mindelheimer fällt ein Besuch in England flach.
Aber umgekehrt sieht Geller eine Chance. Das setzt allerdings voraus, dass entsprechende Mittel bereitgestellt werden. Der Preis, so viel ist sicher, ist für Karl Geller erst der Beginn für etwas Neues. „Ich bin richtig euphorisch“, schwärmt er. Wenn alle an dem Projekt wirklich Interesse haben, sei das machbar. Denn Umweltbildung müsse spätestens nach der Corona-Pandemie wieder ein Top-Thema werden.
Studiendirektor Geller: „Ich bin richtig euphorisch!“