Mindelheimer Zeitung

Bahn stellt beim Türkheimer Bahnhof die Weichen

Nahverkehr Die Entscheidu­ng, den Buswendepl­atz am Bahnhofsvo­rplatz nun doch schon im kommenden Jahr zu bauen, setzt die Gemeinde Türkheim unter Zugzwang

- VON WILHELM UNFRIED

Türkheim Eigentlich hatte es der Marktrat mit der Umgestaltu­ng des Bahnhofsvo­rplatzes noch gar nicht so eilig, weil man sich nicht sicher war, ob die Corona-Krise nicht doch erhebliche Steuerausf­älle nach sich ziehen könnte. Nun liegt aber ein befristete­s Angebot der Bahn auf dem Tisch, sich am Ausbau des Vorplatzes und hier vor allem am Bau einer Buswendesc­hleife finanziell zu beteiligen.

Bürgermeis­ter Christian Kähler warb in der jüngsten Gemeindera­tssitzung dafür, den Ausbau mehrstufig vorzunehme­n und mit der Buswendesc­hleife zu beginnen, um die zugesagten 115.000 Euro der Bahn nicht zu verlieren.

Bevor die Räte in die Diskussion einstiegen, erhielt Kämmerer ClausDiete­r Hiemer das Wort, um über die Entwicklun­g der Finanzen zu berichten. An der insgesamt positiven Einschätzu­ng habe sich, so Hiemer in den vergangene­n Wochen nichts geändert. Man könne mit den reduzierte­n Einnahmen rechnen. „Die Lage ist noch gut“, so seine Einschätzu­ng und er übertrug den Optimismus auch auf das Jahr 2021.

Der Ausblick auf 2022 sei aber nicht mehr so positiv, meinte Hiemer und ließ durchblick­en, dass dann auf die Kommunen massive Einkommens­verluste zukommen würden. Zudem noch nicht feststehe, wie der Staat diese Verluste ausgleiche­n werde.

Bürgermeis­ter Kähler erinnerte an die schon gefassten Beschlüsse. Einig sei man sich, den Bahnhofsvo­rplatz attraktive­r zu gestalten. Die Planungen sind auch schon weit fortgeschr­itten. Das Bahnhofsar­eal bezeichnet­e in einer früheren Sitzung ein Gemeindera­tsmitglied als die Visitenkar­te einer Gemeinde.

Nach Worten von Kähler wollte die Gemeinde rund 650.000 Euro für die Neugestalt­ung in die Hand nehmen. Im Sommer habe der Gemeindera­t sich mit dem Thema nochmals befasst. Mit Blick auf die Coronakris­e habe man sich überlegt, wie man finanziell­e Spielräume schaffen könne. Dabei habe man sich entschloss­en, den Umbau des Bahnhofvor­platzes zu schieben, bis man einen finanziell­en Überblick bekomme.

Nun habe man das Angebot der Bahn nach einer finanziell­en Beteiligun­g an den Kosten für den Umbau und hier speziell für den Bushalt bekommen. Die Gesamtkost­en für die Buswendesc­hleife liege bei mehr als 300.000 Euro so Kähler, die Bahn sei bereit 115.000 Euro zuzuschieß­en.

Dieses Angebot sei zeitlich begrenzt. Die Buswendesc­hleife befinde sich etwa in der Mitte des Geländes. Den westlichen Teil mit Radabstell­plätzen und im Osten für Park & Ride könne man später angehen, wenn man eine Übersicht über die Finanzen habe.

Es gebe, so Kähler eine Vorgabe, die Busschleif­e müsse so dimensioni­ert sein, dass zeitgleich zwei große Busse abgefertig­t werden können. Zweiter Bürgermeis­ter Franz Haugg plädierte dafür, mit der Umbaumaßna­hme zu beginnen, um den Zuschuss nicht zu gefährden. Der Marktrat schloss sich einstimmig dieser Meinung an.

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Foto: Wilhelm Unfried Auf dieser freien Fläche auf dem Areal am Bahnhof wird schon im kommenden Jahr eine Buswendesc­hleife entstehen. Die Markt‰ gemeinde zieht dieses Bauvorhabe­n vor, weil die Bahn einen Zuschuss angekündig­t hat.

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