Bahn stellt beim Türkheimer Bahnhof die Weichen
Nahverkehr Die Entscheidung, den Buswendeplatz am Bahnhofsvorplatz nun doch schon im kommenden Jahr zu bauen, setzt die Gemeinde Türkheim unter Zugzwang
Türkheim Eigentlich hatte es der Marktrat mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes noch gar nicht so eilig, weil man sich nicht sicher war, ob die Corona-Krise nicht doch erhebliche Steuerausfälle nach sich ziehen könnte. Nun liegt aber ein befristetes Angebot der Bahn auf dem Tisch, sich am Ausbau des Vorplatzes und hier vor allem am Bau einer Buswendeschleife finanziell zu beteiligen.
Bürgermeister Christian Kähler warb in der jüngsten Gemeinderatssitzung dafür, den Ausbau mehrstufig vorzunehmen und mit der Buswendeschleife zu beginnen, um die zugesagten 115.000 Euro der Bahn nicht zu verlieren.
Bevor die Räte in die Diskussion einstiegen, erhielt Kämmerer ClausDieter Hiemer das Wort, um über die Entwicklung der Finanzen zu berichten. An der insgesamt positiven Einschätzung habe sich, so Hiemer in den vergangenen Wochen nichts geändert. Man könne mit den reduzierten Einnahmen rechnen. „Die Lage ist noch gut“, so seine Einschätzung und er übertrug den Optimismus auch auf das Jahr 2021.
Der Ausblick auf 2022 sei aber nicht mehr so positiv, meinte Hiemer und ließ durchblicken, dass dann auf die Kommunen massive Einkommensverluste zukommen würden. Zudem noch nicht feststehe, wie der Staat diese Verluste ausgleichen werde.
Bürgermeister Kähler erinnerte an die schon gefassten Beschlüsse. Einig sei man sich, den Bahnhofsvorplatz attraktiver zu gestalten. Die Planungen sind auch schon weit fortgeschritten. Das Bahnhofsareal bezeichnete in einer früheren Sitzung ein Gemeinderatsmitglied als die Visitenkarte einer Gemeinde.
Nach Worten von Kähler wollte die Gemeinde rund 650.000 Euro für die Neugestaltung in die Hand nehmen. Im Sommer habe der Gemeinderat sich mit dem Thema nochmals befasst. Mit Blick auf die Coronakrise habe man sich überlegt, wie man finanzielle Spielräume schaffen könne. Dabei habe man sich entschlossen, den Umbau des Bahnhofvorplatzes zu schieben, bis man einen finanziellen Überblick bekomme.
Nun habe man das Angebot der Bahn nach einer finanziellen Beteiligung an den Kosten für den Umbau und hier speziell für den Bushalt bekommen. Die Gesamtkosten für die Buswendeschleife liege bei mehr als 300.000 Euro so Kähler, die Bahn sei bereit 115.000 Euro zuzuschießen.
Dieses Angebot sei zeitlich begrenzt. Die Buswendeschleife befinde sich etwa in der Mitte des Geländes. Den westlichen Teil mit Radabstellplätzen und im Osten für Park & Ride könne man später angehen, wenn man eine Übersicht über die Finanzen habe.
Es gebe, so Kähler eine Vorgabe, die Busschleife müsse so dimensioniert sein, dass zeitgleich zwei große Busse abgefertigt werden können. Zweiter Bürgermeister Franz Haugg plädierte dafür, mit der Umbaumaßnahme zu beginnen, um den Zuschuss nicht zu gefährden. Der Marktrat schloss sich einstimmig dieser Meinung an.