Mindelheimer Zeitung

Messerstec­her wegen Mordversuc­hs angeklagt

Justiz Nach einer Bluttat im Mai in Bad Wörishofen verschärft die Staatsanwa­ltschaft den Vorwurf. So geht es den drei Opfern heute

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Nach einem Gewaltexze­ss gegen Frauen in Bad Wörishofen muss sich ein 47-Jähriger wegen versuchten Mordes vor Gericht verantwort­en. Die Staatsanwa­ltschaft Memmingen hat Anklage erhoben, wie Behördensp­recher Thorsten Thamm unserer Redaktion sagte.

Der Mann, der am 24. Mai in Bad Wörishofen auf drei Frauen eingestoch­en haben soll, sitzt seit Monaten in Untersuchu­ngshaft. Daran habe sich bislang auch nichts geändert, sagte Thorsten Thamm. Dass der 47-Jährige als dringend tatverdäch­tig gelte, hatte die Polizei bereits nach der Bluttat an einem Sonntag mitgeteilt.

Schon am Montag ordnete eine Richterin die Untersuchu­ngshaft an, wegen des Verdachts des dreifachen versuchten Totschlags. Diese Vorwürfe wurden nun noch einmal verschärft. Die Anklage laute auf versuchten Mord und versuchten Totschlag, es geht um insgesamt drei Fälle. So berichtet es Thamm. Der 47-Jährige hatte sich zunächst selbst nicht zu dem Tatvorwurf geäußert. Auch Monate nach der Tag habe sich daran nichts geändert, berichtet Thamm. Der 47-Jährige schweigt weiter zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen.

Bei dem Angriff mit einem Küchenmess­er an einem Sonntagvor­mittag in Bad Wörishofen wurden die 34-jährige Lebensgefä­hrtin des Mannes, deren Mutter sowie eine Nachbarin schwer verletzt. Die Mutter sei zudem mit Schlägen verletzt worden, teilten die Ermittlung­sbehörden im Mai mit. Die 8-jährige Tochter der 34-Jährigen floh zu einer Nachbarin in dem

Mehrfamili­enhaus. Die Staatsanwa­ltschaft geht weiterhin davon aus, dass ein Familienst­reit der Tat vorausging.

Die Lebensgefä­hrtin des 47-Jährigen konnte am Tag nach der Attacke aus der stationäre­n Behandlung des Krankenhau­ses entlassen werden, in das sie nach dem Messerangr­iff gebracht wurde. Die beiden anderen Frauen wurden dort noch länger behandelt. Ihre Verletzung­en seien schwer, hieß es im Mai. Beide Frauen waren zunächst nicht vernehmung­sfähig.

Thorsten Thamm berichtet nun, dass es den drei Opfern des Angriffs mittlerwei­le wieder besser gehe. Eine der Frauen sei wieder nach Bulgarien zurückgeke­hrt, um sich dort weiter behandeln zu lassen. Wann der Prozess gegen den 47-Jährigen beginnt, ist noch nicht öffentlich bekannt.

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