Ehemann nach Schüssen in Untersuchungshaft
Nach den tödlichen Schüssen auf eine 63-Jährige und einen Taxifahrer auf einer Straße in Nürnberg sitzt der Ehemann der Frau in Untersuchungshaft. Es bestehe dringender Tatverdacht wegen zweifachen Mordes, sagte Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke am Montag. Der 66-Jährige äußere sich nicht zu den Vorwürfen. Die Polizei hatte den Mann am Samstag unweit des Tatorts widerstandslos festnehmen können. Die Ermittler verdächtigen ihn, kurz zuvor seine Frau auf der Straße und den Taxifahrer in dessen Wagen erschossen zu haben. Sie gehen von einer Beziehungstat aus. Der 66-Jährige und seine drei Jahre jüngere Frau leben nach Angaben von Gabriels-Gorsolke seit Jahren getrennt. „In welcher Beziehung die beiden zu dem getöteten Mann standen, ist noch unklar“, sagte Gabriels-Gorsolke. Fest stehe, dass sich alle drei kannten. Rechtsmediziner sollten am Montag die beiden Leichen untersuchen. Dadurch erhofften sich die Ermittler vor allem Erkenntnisse zum Tathergang, sagte GabrielsGorsolke. Dass die Opfer an Schussverletzungen gestorben seien, sei unstrittig. In der Nähe des Tatorts fanden die Ermittler die mutmaßliche Tatwaffe, eine Pistole.
Marcus Mittermeier: Ja. Vor allem habe ich beim Lesen des Drehbuchs festgestellt, dass da schauspielerisch schon einiges an Krankheit und Ausfallerscheinungen auf mich zukommt. Ich habe das dann auch von einem ehemaligen Facharzt für Neurologie durchsehen lassen. Der bestätigte mir, dass das ein ausgezeichnetes Drehbuch ist.
Wie haben Sie sich denn auf diese ungewöhnliche Rolle vorbereitet? Mittermeier: Mit dem Arzt habe ich Szene für Szene, Krankheit für Krankheit durchgearbeitet. Er erklärte mir, was mit Betroffenen passiert, was sie spüren, was sie sehen. Das geht von plötzlichen Angstzuständen bis hin zu völlig unerklärlichen Ausrastern. Im zweiten Schritt habe ich dann noch eine Reha-Klinik in Bad Aibling besucht. Dort liegen sehr viele Patienten mit Schädel-Hirn-Traumata. Auch da habe ich mich mit den Fachleuten unterhalten. Mir ging es vor allem darum, nachzuspüren, was der Mensch fühlt. Am Ende durfte ich mit mehreren Patienten und deren Angehörigen reden. Das war hochinteressant, aber auch sehr emotional. Denn so ein Schädel-Hirn-Schaden ist für alle Beteiligten ein Riesenproblem.
„Alle Nadeln an der Tanne“erzählt ein ernstes Thema, ist aber auch komisch. Ist das nur ein Unterhaltungsfilm oder soll auch transportiert werden, dass es an Weihnachten keineswegs harmonisch zugehen muss? Mittermeier: Ja, das kann man so sagen. Für mich ist die tiefere Story dahinter eigentlich eine Erlösergeschichte.
Passt ja zu Weihnachten. Mittermeier: Ja, diese Figur ist eine Erlöserfigur, die in eine Familie reinkommt, in der es an allen Ecken und Enden knatscht. Und Moritz trägt dazu bei, dass die Konflikte sich auflösen. Darum gefällt es mir, dass mit diesem medizinischen Thema offen und ernsthaft umgegangen wird. Dem Thema die hoffnungsvolle Botschaft mitgegeben, dass es etwas bringt, wenn man sich mit solchen Menschen auseinandersetzt. Denn Moritz wirkt gerade durch sein Handicap so positiv. Für mich heißt das mal ganz plakativ gesagt: Es macht Sinn, sich um jemanden zu kümmern!
Wie feiern Sie denn privat Weihnachten, feiern Sie überhaupt? Mittermeier: Weihnachten wird natürlich gefeiert, vor allem seit meine Frau und ich Kinder haben. Die sind zwar inzwischen schon groß und legen selbst keinen großen Wert mehr auf das Klingeling und eine feierliche Bescherung. Aber auf das festliche Essen und das Zusammenkommen der Familie freuen wir uns auch dieses Jahr.
An Weihnachten scheiden sich ja kulinarisch die Geister. Die einen essen Würstel, die anderen tischen groß auf mit Fisch oder Geflügel. Was isst man im Hause Mittermeier? Mittermeier: Witzigerweise haben wir daheim gerade darüber gesprochen. Am Heiligen Abend wird es höchstwahrscheinlich etwas Vegetarisches geben. Wir gewöhnen uns an, immer weniger Fleisch zu essen. Das kommt so ein bisschen von den Kindern, die aus ethischen Gesichtspunkten und Umweltschutzgründen sehr stark die vegetarische Fahne hoch halten. Letztendlich tut das uns allen gut.
Beschenken Sie sich gegenseitig? Mittermeier: Ja, aber in einem bescheidenen Rahmen.
Was war Ihr tollstes Weihnachtsgeschenk?
Mittermeier: Oh…? Als ich damals einen Commodore VC20-Computer geschenkt bekam, war ich, glaube ich, ziemlich begeistert. Da habe ich zuvor lange an meine Eltern ranbetteln müssen. Es war mein erster Computer. Später habe ich diesen Wunsch ein wenig bereut, weil ständig die ganzen Nachbarskinder bei mir einfielen und Space Invaders spielen wollten. Die sind übrigens später interessanterweise Informatiker oder Techniker geworden. Ich bin der Einzige, der sich letztlich dann vom Computer abgestoßen gefühlt hat.
Apropos Geschenk. Seit 2014 sind Sie einem breiten Publikum außerdem durch die Rolle als Kommissar Harald Neuhauser in der Reihe „München Mord“bekannt. Wie wichtig ist diese Figur für Sie?
Mittermeier: Also, die ist schon sehr
Neben Ihren Engagements haben Sie Philosophie und Theaterwissenschaften studiert. Haben Sie einen Lieblingsphilosophen?
Mittermeier: Ja, Aristoteles hat mich immer besonders interessiert. Er sagte: Das Gute liegt in der Mitte. Das spiegelt letztendlich ja auch mein Name wider.
Hilft so ein Studium im Beruf? Mittermeier: Nein, ich habe das nur aus Jux und Tollerei angefangen. Ich war damals mit einem Theater-Engagement in Ingolstadt unzufrieden. Ich hatte mir nach der Schauspielschule halt mehr versprochen und wollte die Welt erobern. Weil es damit nix wurde, habe ich mich eingeschrieben und es auch relativ lange betrieben. Ich hätte am Ende meiner Theaterlaufbahn die Magisterprüfung machen können, aber dann kamen mein Sohn und interessante Fernsehgeschichten.
Ach ja, am Ende noch ein leidiges Thema: Wie oft sind Sie eigentlich schon gefragt worden, ob Sie der Bruder von Michael Mittermeier sind? Mittermeier: Sehr oft. Das ändert sich leider auch nicht.
Marcus Mittermeier, 51, stammt aus Landshut. Der bayerische Schauspieler wurde vor allem durch seine Rolle in der Reihe „München Mord“bekannt. Der Film „Alle Na deln an der Tanne“läuft am 17. Dezember im ZDF.