Die Küchenfrage köchelt weiter vor sich hin
Krankenhaus Auch ein Jahr nach der Fusion der Kliniken ist nicht klar, wie eine neue Küche am Krankenhaus Mindelheim aussehen wird. Im Vertrag ist nicht von einer Produktionsküche die Rede
Mindelheim Am 1. November 2019, also vor gut einem Jahr, haben die Krankenhäuser aus den Landkreisen Oberallgäu und Unterallgäu sowie der Stadt Kempten fusioniert. Seither arbeiten Geschäftsführung, leitende Ärzte und Kommunalpolitiker an einer Schärfung der Profile für jedes einzelne Krankenhaus. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, sollen die Kliniken in Mindelheim und Ottobeuren umgebaut und erweitert werden (wir berichteten).
Allein am Standort Mindelheim werden 51 Millionen Euro investiert. Ein Teilaspekt ist dabei die Krankenhausküche in Mindelheim. Lange
Zeit war unklar, ob es überhaupt noch eine eigene Küche geben wird. Diese Überlegungen scheinen immer noch nicht gänzlich vom Tisch zu sein.
Vor rund eineinhalb Jahren herrschte unter dem Küchenpersonal große Unruhe. Gewerkschaftsvertreter hatten das Thema aufgegriffen und im Hotel Alte Post eine Aussprache angesetzt. Vorstand Franz Huber und der damalige Landrat HansJoachim Weirather hatten prüfen lassen, ob die Krankenhausküche nicht aufgegeben werden könne. Das Essen sollte dann von außen kommen, etwa von einer Firma oder einer anderen Landkreiseinrichtung.
Auf Anfrage schrieb Christian Wucherer vom Klinikverbund Allgäu nun, „die jetzige Situation und die künftigen Vorgehensweisen der Küche in der Klinik Mindelheim müssen sicherlich zu gegebener Zeit genauer analysiert und beplant werden“. Im Einbringungsvertrag zum neuen Klinikverbund Allgäu sei auch „die Unterallgäuer, neubaubedingte Planung zum Abriss der bisherigen Produktionsküche und die Errichtung einer reinen Verteilküche im Gebäudebestand
enthalten.“Von einer stationären Küche ist also nicht mehr die Rede.
Dieses Thema stehe aktuell aber nicht auf der Agenda, betonte Wucherer. Denn die momentan diskutierte und überblicksartig im Kreistag vorgestellte Überarbeitung der Bauplanungen für das neu zu errichtende Funktionsgebäude hätte zur Folge, dass die Bestandsküche eben nicht zeitnah abgerissen werden müsste. „Vielmehr fokussieren wir uns in den nächsten Monaten darauf, die Planungen des Funktionsgebäudes und eine Abstimmung hierüber mit den Gesellschaftern (Landkreise Unterallgäu und Oberallgäu, Stadt Kempten) voranzutreiben“.
Im Bau- und Kreisausschuss des Kreistages hatten Vertreter verschiedener Fraktionen nachgefragt, etwa Christa Bail von den Freien Wählern. Michael Osberghaus von der Geschäftsführung des Klinikverbundes Allgäu mochte sich auf die Debatte erst gar nicht einlassen. Er sagte: „Ich will dazu ermuntern, über die Medizin zu sprechen – und nicht über die Küche“.