Nur 20 Gäste beim AfDBürgerdialog im Forum
Politik Drei Mitglieder der Bundestagsfraktion hielten am Montagabend Reden. Kritik kommt aus den eigenen Reihen
Mindelheim Bis zu 100 Teilnehmer hat das Landratsamt zugelassen und ein strenges Hygienekonzept auferlegt. Die AfD hatte Flyer verteilt und so Parteifreunde und Interessierte eingeladen (wir berichteten). Gekommen sind nur etwa zwanzig Gäste. Es gab im Mindelheimer Forum also genügend Platz, um Abstand zu halten.
Seit einigen Wochen fahren Mitglieder der AfD-Bundestagsfraktion durch Deutschland, um sogenannte Bürgerdialoge abzuhalten. Am Montagabend war Station in Mindelheim. Zuvor äußerten viele Bürger, unter anderem auf der MZ-Facebookseite, Unverständnis über die politische Präsenzveranstaltung in Zeiten der Corona-Pandemie.
Kritik kommt sogar aus den eigenen Reihen. Christian Sedlmeir sitzt seit diesem Jahr für die AfD im Mindelheimer Stadtrat. Er moniert gegenüber unserer Redaktion, man hätte den Bürgerdialog auch online abhalten können. Er wollte die Versammlung bis zuletzt verhindern.
Sedlmeir weilte während des Bürgerdialogs in der Sitzung des städtischen Bauausschusses.
Auch Christoph Maier, AfDLandtagsabgeordneter und Vorsitzender des Kreisverbands Unterallgäu-Memmingen, blieb der Veranstaltung fern. Nach eigener Angabe aus privaten Gründen.
Mehrere Ordner kontrollierten die Einhaltung der Maskenpflicht im Saal. Die Polizei prüfte zuerst im Gebäude, ob die behördlichen Auflagen
eingehehalten werden, und wartete später vor der Tür. Die Gäste mussten sich in eine Liste eintragen und wurden vom Sicherheitsdienst abgetastet.
Im Saal referierten etwa eine Stunde lang die AfD-Abgeordneten Peter Felser, Wolfgang Wiehle und
AfDBundestagsfraktion demonstriert parteiliche Geschlossenheit
Paul Podolay unter anderem über die Zukunft der Mobilität und wirtschaftliche Schäden in der CoronaKrise. Hatte noch am Wochenende ein Richtungsstreit den Bundesparteitag in Kalkar überschattet, war am Montag in Mindelheim von Unstimmigkeiten innerhalb der Partei nichts zu spüren: Die drei Redner traten geschlossen auf und präsentierten die nach ihrer Ansicht erfolgreiche parlamentarische Arbeit als größte Oppositionspartei im Bundestag. Die anschließende Fragerunde war nach 20 Minuten mangels Fragen beendet.