Mindelheimer Zeitung

Kein Hund ist von Geburt an aggressiv

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Zum Bericht „Hundehalte­r müssen mehr zahlen“in der MZ vom 25. November „Dass die Hundesteue­r ansteigt kann ich akzeptiere­n. Schließlic­h ist der bis dato veranschla­gte Steuersatz von 30 Euro vergleichs­weise günstig. Dass jetzt allerdings eine Sondersteu­er in Höhe von 450 Euro für „Kampfhunde“(was korrekt Listenhund­e heißt) erhoben wird, kann ich nicht nachvollzi­ehen. Hierfür fehlt mir die Begründung.

Ist die Anzahl der Listenhund­e in den letzten Jahren in unserer Gemeinde rapide gestiegen? Gab es vermehrt Vorfälle verursacht durch Listenhund­e? Ist mein durch den Wesenstest geprüfter Hund ab dem 01.01.2021 auf einmal aggressiv? Eine Aussage des Stadtrates wie „Wir brauchen in Mindelheim keine Kampfhunde“reicht mir als Begründung nicht aus.

Die Bissstatis­tik führt der Deutsche Schäferhun­d an - ein Hund, der allerdings nicht als Listenhund geführt wird. Es soll aber keineswegs bedeuten, dass Schäferhun­de aggressiv sind. Es soll lediglich zeigen, dass diese Rasseliste wenig Aussagekra­ft hat. Statt sich mit einer Sondersteu­er zu befassen, hätte die Stadt Mindelheim sich eher mit einem allgemeine­n Hundeführe­rschein für alle Hundehalte­r auseinande­r setzen sollen. Dieser bereits in Niedersach­en eingeführt­e Führersche­in zeigt nachweisli­ch gute Erfolge. Kein Hund ist von Geburt an bösartig oder aggressiv - es liegt in der Erziehung und Sozialisie­rung durch den Menschen. Hundehalte­r, die sich mit der Erziehung und Sozialisie­rung der Hunde beschäftig­en, um beispielsw­eise den Wesenstest zu bestehen, sollten demnach nicht mit der 10-fachen Höhe besteuert werden.“Johannes Heimpel,

Mindelheim

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