Bischöfe kritisieren Querdenker
Kirche Sie warnen vor einer Vereinnahmung des Osterfests
Augsburg In ökumenischer Verbundenheit haben die beiden Augsburger Bischöfe vor einer Vereinnahmung des Osterfests durch sogenannte Querdenker gewarnt. Der katholische Augsburger Bischof Bertram Meier sagte unserer Redaktion: „Missbrauch der Religion, Instrumentalisierung religiöser Symbole – da mache ich nicht mit.“Er werde sich, wenn so etwas in der Karwoche oder an Karfreitag geschehen sollte, die Freiheit nehmen zu sagen: „Mit mir so nicht!“
Im vergangenen Jahr waren auf
Demonstrationen gegen die staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen unter anderem Kruzifixe zu sehen, die Protestierende zum Beispiel Polizisten entgegenhielten. Eine von der
„Querdenken“-Bewegung veranstaltete Demo auf der Theresienwiese in München am 1. November wurde zu einem „Gottesdienst“umfunktioniert.
Der evangelisch-lutherische Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben, Axel Piper, ergänzte in der aktuellen Folge des Podcasts unserer Redaktion „Über Gott und die Welt: Der Glaubenspodcast“, dass er sich sehr über manchen Querdenker ärgere. Ihn störe, dass Querdenker beim anderen oft von vorne herein etwas Schlechtes annehmen würden. Niemand habe die ganze Wahrheit. Insofern
sei es einfach nicht fair, wenn ihm bisweilen unterstellt werde, er sei ein „Schlafschaf“. Dies ist ein Begriff, den vor allem Verschwörungsgläubige verwenden, um sich von anderen abzugrenzen und sich selbst als Wissende oder Erleuchtete darzustellen. Mitte vergangener Woche wurde bekannt, dass das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz Teile der „Querdenken“-Bewegung beobachtet.
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