Mindelheimer Zeitung

Stadt kauft Kloster nicht

Innenstadt Auch über die Zukunft des Klostergar­tens inmitten der Mindelheim­er Altstadt wurde gesprochen

- VON JOHANN STOLL

Was genau mit dem Maria-WardKloste­r in Mindelheim passieren wird, ist weiterhin unklar. Klar ist dagegen jetzt, dass die Stadt es nicht kaufen wird.

Mindelheim Die Entscheidu­ng über den Kauf oder Nichtkauf des Klosters Maria Ward in der Mindelheim­er Maximilian­straße 61 und 63 ist gefallen. Im nicht öffentlich­en Teil des Stadtrates fiel die Entscheidu­ng mit 21 gegen zwei Stimmen deutlich. Wie berichtet, hatte der Orden Congregati­o Jesu zunächst das Areal über die Kölner Firma Pro Secur zu vermarkten versucht. Das war misslungen. Daraufhin bot der Orden das Kloster samt Garten der Stadt zum Kauf an. Zu Beginn des öffentlich­en Teils hatte noch Josef Doll (Grüne) beantragt, die Nichtöffen­tlichkeit des Tagesordnu­ngspunktes aufzuheben. Die Öffentlich­keit habe ein Anrecht darauf zu erfahren, wie die einzelnen Gruppierun­gen im Stadtrat abstimmen. Sein Antrag wurde aber mit 21 gegen zwei Stimmen abgelehnt. Doll hatte mit dem großen öffentlich­en Interesse argumentie­rt. Auch gebe es keine geheimhalt­ungsbedürf­tigen Gründe für die Nichtöffen­tlichkeit.

Bürgermeis­ter Stephan Winter argumentie­rte, dass die Stadträte ihre Haltung bereits in der Sondersitz­ung des Stadtrates am 13. März zum Klosterkau­f öffentlich kundtun konnten. Weil es um Grundstück­sgeschäfte geht, sei nicht öffentlich zu tagen. Christoph Walter (CSU) hielt Doll vor, dieser habe selbst den Kaufpreis von 5,5 Millionen Euro ausgeplaud­ert.

Winter räumte ein, dass ein Teil der Beratungen nach der Gemeindeor­dnung hätte öffentlich stattfinde­n können. Er hielt es aber nicht für praktikabe­l, die Sitzung immer wieder in öffentlich­e und nicht öffentlich­e Teile zu unterbrech­en. Die Ablehnung des Kaufs durch die Stadt bedeutet nicht, dass sich die Stadträte nicht der Bedeutung des Areals für die Innenstadt bewusst wären. Aufgrund der herausrage­nden städtebaul­ichen Bedeutung des Klosters Maria-Ward für die historisch­e Altstadt hält es die Stadt Mindelheim deshalb für erforderli­ch, den künftigen Entwicklun­gsprozess dieses Areals aktiv zu begleiten, heißt es in einer Pressemitt­eilung, die noch am Abend nach der Sitzung gemeinsam im Stadtrat abgesegnet und am Dienstagvo­rmittag versendet wurde.

Zielsetzun­g sei hierbei, den Klostergar­ten für die Öffentlich­keit in wesentlich­en Bereichen zugänglich zu machen und nur eine dieses Ziel respektier­ende Bebauung in einer altstadtge­rechten Form zuzulassen. Hierbei müssten die Belange des Denkmalsch­utzes sowie eine im Hinblick auf das Maß der baulichen Nutzung verträglic­he Einbindung in das umgebende Mühlvierte­l oberste Prämisse aller Überlegung­en sein, heißt es weiter.

Zur Unterbindu­ng von Bauabsicht­en, welche diesen städtebaul­ichen Leitsätzen zuwiderlau­fen, erklärt die Stadt Mindelheim ihren Willen, im Rahmen der ihr zur Verfügung stehenden bauplanung­srechtlich­en Instrument­arien (Bebauungsp­lan, Veränderun­gssperre) rechtzeiti­g verbindlic­hes Satzungsre­cht zu schaffen.

Zur Erreichung dieser städtebaul­ichen Ziele wird die Verwaltung beauftragt, heimische Akteure für dieses Projekt zu gewinnen.

 ?? Foto: Hartmann ?? Dieses Tor bleibt zu. Der Mindelheim­er Stadtrat hat es abgelehnt, das Kloster Maria Ward in der Mindelheim­er Altstadt zu kaufen. Nun soll in einem Bebauungsp­lan festge‰ halten werden, wie das Gelände von einem künftigen Investor genutzt werden darf.
Foto: Hartmann Dieses Tor bleibt zu. Der Mindelheim­er Stadtrat hat es abgelehnt, das Kloster Maria Ward in der Mindelheim­er Altstadt zu kaufen. Nun soll in einem Bebauungsp­lan festge‰ halten werden, wie das Gelände von einem künftigen Investor genutzt werden darf.

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