Wie starb der Dreijährige aus Dillingen?
Ein 24-Jähriger muss ins Gefängnis
Dillingen Über zwei Monate hinweg wurde verhandelt, wurden dutzende Zeugen gehört, Gutachter einbestellt. Am Ende kam das Augsburger Landgericht zu dem Schluss, dass ein 24-Jähriger den Sohn seiner ExPartnerin in Dillingen getötet hat.
Der Tod des Dreijährigen sorgte für Aufsehen: An dem Tag im Oktober 2019 war der Mann mit den beiden Kindern allein in der Wohnung, um auf sie aufzupassen. Gegen 18.25 Uhr erreichte die Mutter ein Anruf ihres Partners, dass der dreijährige Bub nicht mehr atme. Sie alarmierte daraufhin den Rettungsdienst. Vor Ort versuchten Notärzte und Sanitäter, das Leben des Jungen zu retten, und reanimierten ihn. Doch auch eine Notoperation im Augsburger Kinderklinikum half nichts. Stunden später war das Kind tot.
Die Staatsanwaltschaft warf dem Angeklagten vor, den Buben durch Faustschläge getötet zu haben. Vor Gericht äußerte sich dieser lange Zeit nicht. Erst am neunten der zwölf Verhandlungstage sagte er aus, gestolpert und auf das Kind gefallen zu sein. Staatsanwalt und Richter glaubten ihm aber nicht – auch weil er nach seiner Verhaftung 2019 die Tat Polizisten gegenüber gestanden haben soll. Das Gericht verurteilte ihn zu neun Jahren und neun Monaten Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte elf Jahre Haft gefordert, die Verteidigung Freispruch. Sie kündigte bereits an, das Urteil vom Bundesgerichtshof prüfen lassen zu wollen.