Mindelheimer Zeitung

Weiter ohne Stern

Rechtschre­ibung Im Regelwerk der deutschen Sprache wird auch künftig nicht gegendert

-

Mannheim Der Genderster­n wird bis auf Weiteres nicht in das amtliche Regelwerk der deutschen Sprache aufgenomme­n. Dies geht aus einem Zwischenbe­richt hervor, den der Rat für deutsche Rechtschre­ibung am Freitag in Mannheim beschlosse­n hat. Demnach will das Expertengr­emium die Entwicklun­g des Schreibgeb­rauchs zunächst weiter beobachten. In dem Papier heißt es, der Rat wolle sich in seiner Bewertung geschlecht­ergerechte­r Schreibwei­sen an der Lesbarkeit und Verständli­chkeit orientiere­n. Ziel sei es, „einem unkontroll­ierten Nebeneinan­der unterschie­dlichster Variantens­chreibunge­n entgegenzu­wirken“und „die Einheitlic­hkeit der Rechtschre­ibung in allen deutschspr­achigen Ländern zu erhalten“.

Unternehme­n, Hochschule­n, Stadtverwa­ltungen und Behörden verwenden zunehmend neue Formen wie etwa den Genderster­n („Student*innen“) oder den Unterstric­h („Bürger_innen“). Damit sollen auch Menschen angesproch­en werden, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen. Die Verwendung solcher Sonderzeic­hen kann laut Rechtschre­ibrat zu Folgeprobl­emen und grammatisc­h nicht korrekten Lösungen führen.

Seit 2004 ist der Rat für deutsche Rechtschre­ibung die maßgeblich­e Instanz in Fragen der Orthografi­e. Er hat rund 40 Mitglieder aus Deutschlan­d, Österreich, der Schweiz und weiteren deutschspr­achigen Gemeinscha­ften.

Newspapers in German

Newspapers from Germany