Mindelheimer Zeitung

Als die Welt krank wurde

Vor rund 100 Jahren wütete die Spanische Grippe in vielen Ländern der Erde. Viele Millionen Menschen starben. Hier erfährst du mehr über diese Pandemie

- VON STEFANIE PAUL

Die Schulen sind geschlosse­n. Die Straßenbah­nen fahren nicht. Aha! Das ist bestimmt ein Bericht über das Coronaviru­s und die Einschränk­ungen, die es deshalb gibt. Falsch gedacht! Vor rund 100 Jahren gab es so etwas auch schon mal.

Damals wütete in vielen Teilen der Welt die sogenannte Spanische Grippe. Das war eine fürchterli­che Krankheit, an der viele Millionen Menschen starben. Ihren Ursprung hatte die Spanische Grippe vermutlich im Land USA. Von dort aus verbreitet­e sich die Krankheit beinahe über die ganze Welt. Zwischendu­rch ging die Zahl der Erkrankten etwas zurück, doch in den Herbstmona­ten nahm sie wieder rasant zu. Zwei Jahre dauerte diese Krise an. Dann erst ebbte sie ab.

Während heute ständig über das Coronaviru­s berichtet wird, sah das vor rund 100 Jahren ganz anders aus. „Man fand in den Zeitungen fast nichts darüber“, erzählt der Forscher Philipp Osten. Er kennt sich mit der Geschichte der Spanischen Grippe bestens aus. Dass sie zumindest in den deutschen Zeitungen keine große Rolle spielte, hatte einen Grund: Als die Krankheit im Mai 1918 ausbrach, war der Erste Weltkrieg noch in vollem Gange.

Vier lange Jahre wurde erbittert gekämpft und Millionen Menschen verloren ihr Leben. Der Bevölkerun­g ging es schlecht, es gab nicht genug zu essen, viele waren bettelarm und krank. „Das Gesundheit­ssystem war durch den Krieg komplett zusammenge­brochen – und dann kam auch noch die Spanische

Grippe“, sagt der Fachmann. Berichte darüber wurden deshalb unterdrück­t. Denn die Mächtigen wollten Panik verhindern. Man wusste damals nicht, was es mit dieser neuen Krankheit auf sich hatte, wodurch sie ausgelöst wurde oder wie man sie am besten heilen konnte.

Vor allem in den USA wurden während dieser Zeit besondere Maßnahmen ergriffen, die uns heute bekannt vorkommen: Maske tragen, Menschenan­sammlungen meiden, Quarantäne. In Deutschlan­d gab es das damals nicht so häufig. Das lag zum Teil auch daran, dass viele Politiker sich um andere Themen Gedanken machten. Das Land befand sich mitten in einem gewaltigen Umbruch: Der Kaiser war weg, und es entstand ein neuer Staat, eine Demokratie.

Und war die Spanische Grippe tatsächlic­h gefährlich­er als die jetzige Corona-Krise? Das lässt sich schwer vergleiche­n. „Momentan wissen wir einfach noch zu wenig über das neue Coronaviru­s“, sagt der Experte. Zudem war die Ausgangssi­tuation vor 100 Jahren ganz anders. Die Menschen waren durch Krieg und Hunger sehr geschwächt. Hinzukommt: Heute haben wir sehr viel bessere Krankenhäu­ser und Medikament­e. Und wir wissen viel mehr über Viren.

Doch warum endete die Spanische Grippe dann überhaupt? „Viele Menschen wurden gegen die Grippe immun. Sie erkrankten also nicht noch einmal daran“, erklärt Philipp Osten. Doch völlig verschwand der Grippe-Erreger nicht. Varianten des damaligen Virus traten auch später noch auf. (dpa)

Im Frühjahr ziehen wieder viele Schafe über die Deiche an der Nordsee. Die blökenden Herden mit ihren kleinen Lämmern sind nicht nur niedlich, sie haben auch eine wichtige Aufgabe: Sie pflegen die Deiche und helfen so beim Küsten-Schutz.

Schafe fressen gerne frisches Grünzeug, beispielsw­eise Gras und andere Pflanzen. Sie eignen sich deshalb hervorrage­nd als Rasenmäher. Man kann sie überall dort futtern lassen, wo am Ende nur noch kurze Halme stehen sollen.

Dadurch, dass die Tiere das Gras sehr kurz halten, wachsen die Halme dick und fest. Das Gras wird so zur stabilen Schutzschi­cht für den Deich.

Außerdem treten die Schafe mit ihren kleinen Hufen den Boden fest. Und warum ist der wichtig? Deiche halten das Hochwasser der Flüsse oder Meere zurück und schützen die Menschen vor Sturmflute­n. Deswegen müssen Deiche gut gepflegt und erhalten werden. Schafe sind dabei die perfekten Helfer. (dpa)

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Ters for Disease Control and Prevention/dpa Foto: Cynthia Goldsmith/Cen‰ So sah das Spanische‰Grippe‰Virus stark vergrößert aus.

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