Mindelheimer Zeitung

So lernen Sie schnell Englisch für den neuen Job

Tipps Wer einen neuen Job anfängt und seine Englischke­nntnisse aufbessern muss, muss sein Wissen in kurzer Zeit auffrische­n. Dabei muss man einiges beachten. Die wichtigste­n Fragen und Antworten zum zügigen Englischle­rnen

- Victoria Vosseberg, dpa

Düsseldorf Ein neuer Job, mehr Auslandsko­ntakte– da muss das Englisch sitzen. Doch als Berufstäti­ge fehlt uns oft die Zeit zum Lernen. Das muss doch irgendwie schneller gehen – oder?

Wie komme ich wieder rein ins Englische und kann mich verbessern?

„Die Sprachleve­l sind in sechs Kompetenzs­tufen unterteilt, also sollte man zuerst herausfind­en, wo man steht und wo man hinwill, abhängig davon, was man braucht und was man mit der Sprache machen will“, empfiehlt Petra Seroka vom privaten Bildungsan­bieter Education First (EF). Ein Job, bei dem man am Empfang eines Unternehme­ns arbeitet, stellt beispielsw­eise andere sprachlich­e Anforderun­gen als einer, bei dem man viel ins Ausland reisen oder auch öffentlich kommunizie­ren muss. „Dann sollte man sich fragen: Was für ein Lerntyp bin ich eigentlich?“, sagt Prof. Britta Hufeisen vom Institut für Sprach- und Literaturw­issenschaf­t der TU Darmstadt. Menschen lernen unterschie­dlich und individuel­l. Manche behalten Dinge eher durch Sehen und Hören, andere, indem sie sich beim Lernen bewegen, etwa durch das Zimmer laufen. „Man muss beim Lernen sein Gedächtnis entlasten, indem man es auf die richtige Weise füttert“, sagt Hufeisen.

Wie findet man heraus, was für ein Lerntyp man ist?

Am besten fängt man mit dem an, was man gerne tut: Wer gerne liest, sollte einfach auf Englisch lesen, wer gerne Serien schaut oder Radio und Podcasts hört, kann dies ebenso gut auf Englisch tun. „Das Wichtigste ist das Eintauchen in die fremde Sprache“, sagt Petra Seroka. Man müsse sich das Ausland „nach Hause“holen. Dafür muss man sich nicht stundenlan­g hinsetzen und pauken, sondern kann sich auch in mehreren kleinen Häppchen von etwa 10 bis 20 Minuten verteilt mit der Sprache beschäftig­en.

Kann man auch mit einer App oder Online-Kursen lernen?

Damit der Spracherwe­rb gelingt, muss der Lernplan zum Leben passen. In Deutschlan­d legt man traditione­ll viel Wert auf Präsenz-Unterricht zu festen Terminen, doch der Trend geht zu flexiblen Online-Ansagt Seroka, die EF-Regionalle­iterin für Deutschlan­d ist. „Das hängt natürlich auch mit dem zunehmende­n Wunsch und aktuell auch der Notwendigk­eit zusammen, die Arbeit ins Homeoffice zu verlegen.“Doch Online-Angebote sind sehr unterschie­dlich und nicht alle gleicherma­ßen sinnvoll, schränkt Britta Hufeisen ein: „Die meisten Apps stellen lediglich simple Richtig-oder-falsch-Fragen. Das ist zwar nützlich, um Gelerntes zu wiederhole­n, hilft aber wenig, um Neues zu lernen.“Anders sieht es dagegen mit persönlich­en Sprachlehr­ern aus, die ihre Kurse per Video-Übertragun­g geben. Wer an Kursen mit mutterspra­chlichen Lehrern und anderen Lernenden aus der ganzen Welt teilnimmt, kann Barrieren abbauen und die sprachlich­e Immersion steigern. „Zugleich gewöhnt man sich bereits an unterschie­dliche Akzente“, sagt Petra Seroka. Immerhin ist es sehr wahrschein­lich, dass man im Beruf auch mit anderen NichtMutte­rsprachler­n auf Englisch kommunizie­ren muss.

Wie finde ich Zeit zum Lernen?

„Die größte Konkurrenz beim Lergeboten, nen sind die Arbeit und das Privatlebe­n“, sagt Seroka. „Ein Sprachkurs muss Spaß machen, sonst verlieren die Lerner ihre Motivation und nehmen sich auch nicht die Zeit zum Lernen.“Wer schnell Erfolge sehen will, sollte sich die Frage beantworte­n können, was sie oder ihn persönlich zum Lernen motiviert. „Je motivierte­r ich dann bin, desto mehr hänge ich mich rein und lerne daher schneller, weil ich bereit bin, mehr Zeit zu investiere­n und zusätzlich­e Gelegenhei­ten zum Lernen und Sprechen zu suchen“, sagt Hufeisen.

Reichen ein paar Wochen Druckbetan­kung aus?

Nein. Eine Sprache zu lernen geht nicht in wenigen Wochen. Zwar kann man Business-English-Floskeln pauken, sich Vorlagen zum Schreiben von E-Mails besorgen und sich mit maschinell­en Übersetzun­gsprogramm­en Texte grob übersetzen lassen. Doch wer die Sprache im täglichen Umgang braucht, wird im Beruf nicht weit damit kommen. Besser ist es also, nicht erst bis zum neuen Job zu warten, um das Englisch wieder aufzupolie­ren.

 ?? Foto: Christin Klose, dpa ?? Wer weiß, ob er beim Hören oder Lesen mehr behält, kann schneller lernen und die Methoden an seine Stärken anpassen.
Foto: Christin Klose, dpa Wer weiß, ob er beim Hören oder Lesen mehr behält, kann schneller lernen und die Methoden an seine Stärken anpassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany