Mindelheimer Zeitung

Ein schwarzes Wochenende für Vettel

Formel 1 Auch bei seinem Debüt für Aston Martin ist beim viermalige­n Weltmeiste­r vieles beim Alten, auch wegen eigener Fehler. An der Spitze behauptet sich Lewis Hamilton gegen Max Verstappen. Schumacher auf Platz 16

- VON MARCO SCHEINHOF

Sakhir Es hätte alles besser werden sollen. Mit großen Hoffnungen war Sebastian Vettel seine Aufgabe bei Aston Martin angegangen. Neues Jahr, neues Team, neues Glück – der Heppenheim­er wollte wieder voll angreifen. Von Rot zu Grün, von Ferrari zu Aston Martin war er gewechselt. Mit viel Zuversicht im Gepäck. Nur um in Bahrain beim Saisonauft­akt der Formel 1 vieles wieder zu erleben, was er schon von Ferrari kannte.

Bei seinem Debüt mit Aston Martin stand am Ende Rang 15. Das ist eine Enttäuschu­ng, während vorne an der Spitze trotz großer Hoffnungen auf mehr Spannung Gewohntes passierte. Lewis Hamilton gewann beim Großen Preis von Bahrain in seinem Mercedes vor Max Verstappen (Red Bull) und Valtteri Bottas (Mercedes). Allerdings musste sich der Weltmeiste­r heftig gegen Verstappen wehren. In Runde 53 schien der Niederländ­er vorbei, verließ beim Überholman­över allerdings die Strecke und musste sich wieder hinter Hamilton zurückfall­en lassen. Der zeigte im Anschluss sein ganzes Können und ließ das Weltmeiste­rteam wieder jubeln. Dabei waren die Mienen bei Mercedes gerade nach den Testfahrte­n ernst gewesen. Rechtzeiti­g zum Saisonstar­t aber waren die Dominatore­n wieder da, auch wenn Red Bull das schnellere Auto hatte. Hamilton aber zeigte seine ganze Klasse. „Das war ein schwierige­s Rennen für uns, ich konnte Max gerade noch hinter mir halten“, sagte Hamilton.

Mick Schumacher landete bei seinem Debüt in der Königsklas­se auf Rang 16, was wenig verwundert­e. Das Haas-Team entspricht bei weitem nicht den höchsten Formel1-Ansprüchen. Nachdem sich Schumacher zu Beginn von der Strecke gedreht hatte, ging es im Anschluss darum, Rennkilome­ter und Erfahrung zu sammeln. Immerhin schaffte es der Sohn von Rekordwelt­meister Michael ins Ziel, was seinem Teamkolleg­en Nikita Mazepin wegen eines Fahrfehler­s nicht gelang. „Ich nehme viel Positives mit. Ich habe viel gelernt und viel Spaß gehabt“, sagte Schumacher.

Die Qualifikat­ion am Samstag ging für Vettel schon völlig daneben. Er scheiterte bereits im ersten Durchgang, was vornehmlic­h mit Pech zu tun hatte. Zweimal wurde er in seiner geplanten schnellste­n Runde von einer gelben Flagge ausgebrems­t, das hieß Rang 18. Da er allerdings nach Ansicht der Rennkommis­sare dabei auch gegen die Vorgaben bei doppelt geschwenkt­en Gelben Flaggen verstoßen hatte, wurde er noch mit einer Versetzung von fünf Plätzen nach hinten bestraft. Das bedeutete den letzten Startplatz und keine guten Aussichten für den Sonntag.

Mit nur einem Boxenstopp ging Vettel diese besondere Herausford­erung an, was ihm zumindest das ein oder andere spannende Duell ermöglicht­e. In Runde 21 musste er sich gegen Carlos Sainz und Fernando Alonso behaupten, mit Reifen, die deutlich älter waren. Vettel aber machte das sehr gut, sein fahrerisch­es Können also hat er nicht verloren. Das war Rennfahren, wie es dem viermalige­n Weltmeiste­r Spaß macht. Bis in Runde 45 allerdings nur, als er dem Alpine von Esteban Ocon ins Heck krachte. Zunächst sah Vettel die Schuld bei seinem Kollegen, der Fehler allerdings lag bei ihm, er kassierte eine Zehn-Sekunden-Strafe. So misslang Vettels Debüt bei Aston Martin völlig. Vor dem Rennen hatte er noch in einem Interview gesagt: „Wenn es nicht mehr kribbelt, dann höre ich auf.“Vielleicht geht es schneller, als viele denken. Anderersei­ts ist Vettel nicht dafür bekannt, frühzeitig aufzugeben. Nun hat er bis zum 18. April in Imola Zeit, sich weiter an Aston Martin zu gewöhnen.

Mick Schumacher erlebte in Runde 31 seine erste Überrundun­g. Verstappen raste an ihm vorbei, während der 22-Jährige artig Platz machte. Diese Erfahrung war für den Neuling nicht überrasche­nd. Sein Team ist zu unterlegen. Überrasche­nd war allerdings, dass er am Ende direkt hinter Vettel lag. Beide deutsche Piloten also weit hinten.

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Foto: dpa Sebastian Vettel konnte am Sonntag nur wenige Glanzpunkt­e setzen. Schon die Qualifikat­ion ging völlig daneben, im Rennen wur‰ de es nicht viel besser. Hier fuhr er auch noch dem Alpine von Esteban Ocon ins Heck.
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Foto: dpa Flott war Mick Schumacher vor dem Rennen unterwegs.
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Foto: dpa Lewis Hamilton war mal wieder der stärkste Fahrer.

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