Mindelheimer Zeitung

Landrat schreibt dem Kultusmini­ster

Alex Eder spricht sich für Tests daheim aus

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Mindelheim Der Unterallgä­uer Landrat Alex Eder (Freie Wähler) unterstütz­t Eltern in ihrer Kritik an geplanten Selbsttest­s in Schulen. „Ein Corona-Selbsttest könnte in entspannte­r Atmosphäre daheim in die Morgenrout­ine integriert werden.“Mit diesem Vorschlag hat er sich an Kultusmini­ster Piazolo gewandt. Das teilte das Landratsam­t mit.

Das Vorhaben, dass sich Schulkinde­r zu Unterricht­sbeginn in der Klasse testen sollen, sieht Eder kritisch. „Viele Eltern und Lehrer haben mir gegenüber bereits ernsthafte Bedenken geäußert“, betont er. Er halte es für zielführen­der, den Schülern die Möglichkei­t einzuräume­n, sich morgens zuhause zu testen. „Es ist nicht sinnvoll, dass ein Kind im Schulbus zur Schule fährt, sich in die Klasse setzt und dann erst getestet wird“, so Eder. Er schreibt an Piazolo, mit einem Test zuhause könne auch einer möglichen Stigmatisi­erung des Kindes im Falle eines positiven Testergebn­isses vorgebeugt und psychische­r Druck genommen werden. Zudem sei es für die Eltern unkomplizi­erter, wenn sie gleich morgens auf das Testergebn­is ihres Kindes reagieren könnten. „Sie müssen ihr Kind dann nicht Hals über Kopf von der Schule abholen. Ich kann mir kaum vorstellen, was sich in dieser Zeit im Kopf eines Kindes abspielt.“Eder sammelt derzeit Ideen, wie die Tests möglichst verlässlic­h zuhause vorgenomme­n werden könnten. „Zum Beispiel könnten die Eltern das Testergebn­is schriftlic­h bestätigen.“Allerdings sehe es derzeit so aus, als hätten „wir hier rechtlich keinen Spielraum.“Deshalb hat er dem Staatsmini­ster geschriebe­n. Grundsätzl­ich sei er der Meinung, die Möglichkei­t, sich zuhause zu testen, würde auf mehr Akzeptanz bei den Eltern stoßen und außerdem die Lehrer entlasten.

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