„Wir sind noch da, wir machen weiter“
Kultur Um die Menschen auch während der Corona-Pandemie zu erreichen, setzt der Theaterverein Tussenhausen auf das Internet – und bietet besonderen Theatern eine Bühne
Tussenhausen Die Kulturbranche wurde von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen – Theater sind seither fast durchgängig geschlossen. Der Theaterverein Tussenhausen schiebt seit dem Frühjahr 2020 das geplante Bühnenstück „Die etwas wilde Hochzeitsnacht“vor sich her. Wenn schon nicht vor Ort, so will der Verein das Publikum aber digital erreichen und hat sich eine besondere Aktion ausgedacht.
Auf der Homepage des Theatervereins wird in der neuen Reihe
„Theater – Theater“außergewöhnlichen Schauspielhäusern in Bayern eine Bühne geboten. Als erstes wird die Iberl Bühne in München vorgestellt, samt Hintergrundinformationen, Bildern und Interviews mit Verantwortlichen. Etwa alle vier bis sechs Wochen soll so jeweils ein weiteres Theater präsentiert werden. Die Idee dazu hatte Uli Weise. Der 61-Jährige betreut seit dem Herbst des vergangenen Jahres den Onlineauftritt des Theatervereins und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Der Aufwand, den er ehrenamtlich in die Seite gesteckt hat, ist für ihn eine Herzensangelegenheit. „Theater sind für mich Menschen und Emotionen“, sagt Weise. Er sei schon länger ein Fan des Theatervereins, weil er trotz eingeschränkter Möglichkeiten viel auf die Beine stelle.
„Es ist in der Tat eine aufwendige Sache gewesen“, gibt Weise zu. Durch den Vorruhestand habe er aber die Zeit dafür. „Eigentlich war mein Hund schuld“, antwortet er auf die Frage, wie er auf die Idee kam. Beim Gassi gehen habe er darüber nachgedacht, was der Verein in Coronazeiten machen könne. So sei ihm der Gedanke mit den außergewöhnlichen Theatern gekommen.
Die Iberl Bühne steche beispielsweise durch ihren Charakter als „Wirtshaustheater“hervor, das sehr bodenständig sei, sagt Weise. Die Theater, die vorgestellt werden, sollen sich aufgrund der Lokalität und ihrer Philosophie von anderen hervorheben.
Weise will mit der Aktion auch über Corona hinaus schaffen, dass „wir die Menschen auch in der Zeit erreichen, in der wir gerade nicht spielen“. Die Idee überzeugte Claudia Wenger, Theatervorständin des Vereins, auf Anhieb. „Herr Weise hat wahnsinnige Arbeit geleistet“, sagt sie. Mit der Aktion wolle man auch ein Zeichen setzen: „Wir sind noch da, wir machen weiter.“Bereits im Dezember hatte der Verein mit einer Online-Adventsaktion großen Erfolg. „Wir hatten 11.000 Klicks, das war superklasse“, so Wenger.
Theater ist für ihn eine Herzensangelegenheit
» Die Aktion „Theater Theater“finden Sie unter theatervereintussenhau sen.com