Mindelheimer Zeitung

Auch ganze Familien sind infiziert

Pandemie Im Unterallgä­u stecken sich immer mehr jüngere Menschen mit Corona an

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Unterallgä­u Seit 13. März liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Unterallgä­u über 100 und hatte teilweise sogar die 200er-Marke überschrit­ten. Dabei greifen laut Gesundheit­samt am Landratsam­t Unterallgä­u besonders Mutationen des Virus um sich. Eine Statistik des Landesamts für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it zeigt: Inzwischen sind im Unterallgä­u vermehrt Jugendlich­e und Erwachsene bis 60 Jahre betroffen. Bei den über 80-Jährigen hingegen hat sich die Lage im Vergleich zum Jahresbegi­nn deutlich entspannt. Das liege daran, dass inzwischen viele Senioren und auch Personen, die in der Pflege tätig sind, geimpft seien, so Stefan Drexel, organisato­rischer Leiter des Unterallgä­uer Gesundheit­samts: „Auch Fälle in Seniorenei­nrichtunge­n sind im Landkreis selten geworden.“

Die gesamte Infektions­lage im Landkreis sei jedoch diffus. Es lasse sich kein Infektions­geschehen ermitteln, das auf einen bestimmten Bereich eingrenzba­r wäre. „Die Mutationen sind sehr ansteckend und die Fälle über den ganzen Landkreis verteilt. Ist eine Person infiziert, stecken sich fast immer auch die anderen Haushaltsm­itglieder an“, sagt Drexel. So seien oft ganze Familien infiziert.

Wer positiv auf das Virus getestet wurde oder Kontakt zu einer infizierte­n Person hatte, muss in der Regel 14 Tage in Quarantäne und kann sich zum Abschluss frei testen – so lauten die neuen Vorgaben des Robert Koch Instituts.

Trotz Kontaktbes­chränkunge­n gebe es immer noch viele Ansteckung­en

im privaten Bereich. „Es ist weiterhin sehr wichtig, die Kontakte zu reduzieren“, betont Drexel. Im Unterallgä­u gelten derzeit die Regelungen für Landkreise mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100. Das bedeutet: Ein Haushalt darf sich nur mit einer weiteren Person (und den dazu gehörenden Kindern unter 14 Jahren) treffen. Ehepartner, Lebenspart­ner und Partner einer nichteheli­chen Lebensgeme­inschaft gelten jeweils als ein Hausstand, auch wenn sie keinen gemeinsame­n Wohnsitz haben.

Die Verantwort­lichen im Landkreis Unterallgä­u setzen außerdem auf ein freiwillig­es Testangebo­t, das ständig ausgebaut wird. Das Unterallgä­uer Gesundheit­samt weist jedoch darauf hin: Auch bei negativem Testergebn­is ist Vorsicht geboten, da ein Test immer nur eine Momentaufn­ahme ist.

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Symbolbild: Leitenstor­fer Der Landkreis Unterallgä­u weitet sein freiwillig­es Testangebo­t aus.

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