Was wo gebaut wird
Baustellen Welche Projekte das Staatliche Bauamt im Unterallgäu demnächst umsetzen will und welche noch warten müssen
Hausen soll bald seine Ortsumfahrung bekommen und auch einige weitere Straßenbauprojekte stehen beim Staatlichen Bauamt auf dem Plan. Mehr dazu auf
Unterallgäu Ortsumfahrungen, Radwege, Kreuzungen: Immer wieder ist von verschiedenen Straßenbauprojekten im Unterallgäu die Rede. Doch wie weit sind die Planungen überhaupt und wo tut sich schon in diesem Jahr etwas? Antworten gibt Sarah Schuhmacher, die als Abteilungsleiterin beim Staatlichen Bauamt Kempten für die Projekte im Landkreis Unterallgäu und der Stadt Memmingen zuständig ist.
Von den drei Ortsumfahrungen in unserer Region, die im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgehalten wurden – nämlich Mindelheim, Pfaffenhausen und Hausen – ist die letztgenannte in den Planungen schon am weitesten. Für eine Länge von 1,7 Kilometer rechnet das Bauamt mit Gesamtkosten in Höhe von 5,9 Millionen Euro. Der Vorentwurf wurde bereits im Juni vergangenen Jahres von der Regierung von Schwaben genehmigt. Aktuell werden die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erstellt. „Ziel ist es, zeitnah das Baurecht zu erlangen und den notwendigen Grunderwerb zu tätigen, sodass ein Baubeginn 2023 möglich ist“, erklärt Sarah Schuhmacher.
Die Ortsumfahrungen der B16 in Mindelheim und Pfaffenhausen sind beide ebenfalls im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans festgehalten. Das Staatliche Bauamt beschäftigt sich aktuell aber nur mit der Hausener Umfahrung. „Für Mindelheim und Pfaffenhausen fanden noch keine Planungen statt“, so Schuhmacher. „Erst wenn die Ortsumfahrung Hausen Baurecht erhalten hat, wird mit den Planungen einer neuen Maßnahme begonnen.“Welche das sein wird – ob Mindelheim oder Pfaffenhausen – sei noch nicht entschieden.
Im Kopf, aber noch nicht in der konkreten Planung ist auch ein Rad weg zwischen Tussenhausen und Sal gen. „Aufgrund der personellen Engpässe finden momentan keine Planungen statt“, so Schuhmacher. Doch die Maßnahme soll weiter verfolgt werden.
Indessen steht bereits fest, dass sich im Sommer dieses Jahres an der Nebelhornstraße in Mindelheim einiges tut. An der sogenannten Jäckle Kreuzung (Nebelhornstraße – Fellhornstraße – Bad Wörishofer Straße – Allgäuer Straße) wird die Ampelanlage erneuert. An der Einmündung der Trettachstraße in die Nebelhorn straße beim V-Baumarkt wird eine Ampel nachgerüstet. Sie soll den Verkehrsfluss und die Sicherheit verbessern, so Schuhmacher. Gerade Lastwagen, die von der Trettachstraße nach links auf die Nebelhornstraße einbiegen wollen, haben es derzeit bei dichtem Verkehr oftmals schwer.
Von einem Kreisverkehr an dieser Stelle, von dem im Planungsprozess die Rede war, hat das Bauamt abgesehen, weil dafür mehr Flächen gebraucht würden und es eine größere Baumaßnahme wäre. Der Aufwand wäre damit „unverhältnismäßig hoch“, so Schuhmacher, vor allem, wenn man bedenkt, dass langfristig in Mindelheim eine Ortsumfahrung entstehen soll, die den Verkehr auf der Nebelhornstraße und Allgäuer Straße reduzieren soll. Diese geplante Umfahrung ist auch der Grund, warum die Jäckle-Kreuzung und die Einmündung beim V-Baumarkt „nur“bestandsnah ausgebaut beziehungsweise optimiert würden, so Schuhmacher.
Die Bauarbeiten an der Mindelheimer Nebelhornstraße werden laut Bauamt in den Sommerferien beginnen und voraussichtlich bis Ende Oktober andauern. Die Kosten liegen bei rund einer halben Million Euro.
Eine weitere Ampel soll Mindelheim im Jahr 2022 bekommen – und zwar an der Autobahnanschlussstelle der A96. Aktuell laufen die Planungen für die Maßnahme. Sie soll den Verkehrsfluss und die Sicherheit verbessern. Erst vor Kurzem hat es an der Stelle einen Unfall gegeben, weil ein Autofahrer laut Polizei beim Einbiegen in die Autobahn einen entgegenkommenden Motorradfahrer übersehen hatte. Der Biker wurde dabei schwer verletzt.
Bereits seit Januar wird an der St2518 bei Türkheim am Bahnüber gang gebaut, wo eine eine Unterführung unter den Gleisen künftig für einen verbesserten Verkehrsfluss sorgen soll. Gearbeitet wird dort voraussichtlich bis Ende des Jahres. Aktuell wird das Brückenbauwerk seitlich zur Staatsstraße hergestellt. Während die Bahnlinie – voraussichtlich von 21. bis 28. August – gesperrt wird, wird der Bau dann in seine Endposition eingeschoben. Ab Mitte Juli bis zum Ende der Bauarbeiten wird die Straße komplett gesperrt. Die Gesamtkosten betragen laut Sarah Schuhmacher rund 3,3 Millionen Euro und werden entsprechend des Eisenbahnkreuzungsgesetzes zwischen dem Bund, dem Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn zu je einem Drittel aufgeteilt.
Im Sommer soll zudem die St2013 nördlich von Eutenhausen instandgesetzt werden. Die Fahrbahn erhält eine neue Deckschicht und Leitplanken werden nachgerüstet. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 400.000 Euro.
Eine weitere neue Ampel bekommt Mindelheim im Jahr 2022