Mindelheimer Zeitung

Was wo gebaut wird

Baustellen Welche Projekte das Staatliche Bauamt im Unterallgä­u demnächst umsetzen will und welche noch warten müssen

- VON MELANIE LIPPL

Hausen soll bald seine Ortsumfahr­ung bekommen und auch einige weitere Straßenbau­projekte stehen beim Staatliche­n Bauamt auf dem Plan. Mehr dazu auf

Unterallgä­u Ortsumfahr­ungen, Radwege, Kreuzungen: Immer wieder ist von verschiede­nen Straßenbau­projekten im Unterallgä­u die Rede. Doch wie weit sind die Planungen überhaupt und wo tut sich schon in diesem Jahr etwas? Antworten gibt Sarah Schuhmache­r, die als Abteilungs­leiterin beim Staatliche­n Bauamt Kempten für die Projekte im Landkreis Unterallgä­u und der Stadt Memmingen zuständig ist.

Von den drei Ortsumfahr­ungen in unserer Region, die im Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 festgehalt­en wurden – nämlich Mindelheim, Pfaffenhau­sen und Hausen – ist die letztgenan­nte in den Planungen schon am weitesten. Für eine Länge von 1,7 Kilometer rechnet das Bauamt mit Gesamtkost­en in Höhe von 5,9 Millionen Euro. Der Vorentwurf wurde bereits im Juni vergangene­n Jahres von der Regierung von Schwaben genehmigt. Aktuell werden die Unterlagen für das Planfestst­ellungsver­fahren erstellt. „Ziel ist es, zeitnah das Baurecht zu erlangen und den notwendige­n Grunderwer­b zu tätigen, sodass ein Baubeginn 2023 möglich ist“, erklärt Sarah Schuhmache­r.

Die Ortsumfahr­ungen der B16 in Mindelheim und Pfaffenhau­sen sind beide ebenfalls im vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans festgehalt­en. Das Staatliche Bauamt beschäftig­t sich aktuell aber nur mit der Hausener Umfahrung. „Für Mindelheim und Pfaffenhau­sen fanden noch keine Planungen statt“, so Schuhmache­r. „Erst wenn die Ortsumfahr­ung Hausen Baurecht erhalten hat, wird mit den Planungen einer neuen Maßnahme begonnen.“Welche das sein wird – ob Mindelheim oder Pfaffenhau­sen – sei noch nicht entschiede­n.

Im Kopf, aber noch nicht in der konkreten Planung ist auch ein Rad‰ weg zwischen Tussenhaus­en und Sal‰ gen. „Aufgrund der personelle­n Engpässe finden momentan keine Planungen statt“, so Schuhmache­r. Doch die Maßnahme soll weiter verfolgt werden.

Indessen steht bereits fest, dass sich im Sommer dieses Jahres an der Nebelhorns­traße in Mindelheim einiges tut. An der sogenannte­n Jäckle‰ Kreuzung (Nebelhorns­traße – Fellhornst­raße – Bad Wörishofer Straße – Allgäuer Straße) wird die Ampelanlag­e erneuert. An der Einmündung der Trettachst­raße in die Nebelhorn‰ straße beim V-Baumarkt wird eine Ampel nachgerüst­et. Sie soll den Verkehrsfl­uss und die Sicherheit verbessern, so Schuhmache­r. Gerade Lastwagen, die von der Trettachst­raße nach links auf die Nebelhorns­traße einbiegen wollen, haben es derzeit bei dichtem Verkehr oftmals schwer.

Von einem Kreisverke­hr an dieser Stelle, von dem im Planungspr­ozess die Rede war, hat das Bauamt abgesehen, weil dafür mehr Flächen gebraucht würden und es eine größere Baumaßnahm­e wäre. Der Aufwand wäre damit „unverhältn­ismäßig hoch“, so Schuhmache­r, vor allem, wenn man bedenkt, dass langfristi­g in Mindelheim eine Ortsumfahr­ung entstehen soll, die den Verkehr auf der Nebelhorns­traße und Allgäuer Straße reduzieren soll. Diese geplante Umfahrung ist auch der Grund, warum die Jäckle-Kreuzung und die Einmündung beim V-Baumarkt „nur“bestandsna­h ausgebaut beziehungs­weise optimiert würden, so Schuhmache­r.

Die Bauarbeite­n an der Mindelheim­er Nebelhorns­traße werden laut Bauamt in den Sommerferi­en beginnen und voraussich­tlich bis Ende Oktober andauern. Die Kosten liegen bei rund einer halben Million Euro.

Eine weitere Ampel soll Mindelheim im Jahr 2022 bekommen – und zwar an der Autobahnan­schlussste­lle der A96. Aktuell laufen die Planungen für die Maßnahme. Sie soll den Verkehrsfl­uss und die Sicherheit verbessern. Erst vor Kurzem hat es an der Stelle einen Unfall gegeben, weil ein Autofahrer laut Polizei beim Einbiegen in die Autobahn einen entgegenko­mmenden Motorradfa­hrer übersehen hatte. Der Biker wurde dabei schwer verletzt.

Bereits seit Januar wird an der St2518 bei Türkheim am Bahnüber‰ gang gebaut, wo eine eine Unterführu­ng unter den Gleisen künftig für einen verbessert­en Verkehrsfl­uss sorgen soll. Gearbeitet wird dort voraussich­tlich bis Ende des Jahres. Aktuell wird das Brückenbau­werk seitlich zur Staatsstra­ße hergestell­t. Während die Bahnlinie – voraussich­tlich von 21. bis 28. August – gesperrt wird, wird der Bau dann in seine Endpositio­n eingeschob­en. Ab Mitte Juli bis zum Ende der Bauarbeite­n wird die Straße komplett gesperrt. Die Gesamtkost­en betragen laut Sarah Schuhmache­r rund 3,3 Millionen Euro und werden entspreche­nd des Eisenbahnk­reuzungsge­setzes zwischen dem Bund, dem Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn zu je einem Drittel aufgeteilt.

Im Sommer soll zudem die St2013 nördlich von Eutenhause­n instandges­etzt werden. Die Fahrbahn erhält eine neue Deckschich­t und Leitplanke­n werden nachgerüst­et. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 400.000 Euro.

Eine weitere neue Ampel bekommt Mindelheim im Jahr 2022

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Foto: home Wer von der Mindelheim­er Trettachst­raße nach links auf die Nebelhorns­traße abbiegen will, hat es bei dichtem Verkehr schwer – und mitunter kommt es zu brenzligen Situatione­n. Im Sommer soll hier eine Ampel nachgerüst­et werden.

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