Mindelheimer Zeitung

Neuerungen beschäftig­en den Bauernverb­and

Mitglieder­konferenz Experte informiert Unterallgä­uer Landwirte. Was der BBV angesichts geplanter Umweltschu­tz-Maßnahmen fordert

- VON JOSEF DIEBOLDER

Erkheim Die aktuellen Beratungen zur EU-Agrarpolit­ik standen im Mittelpunk­t bei der Mitglieder­konferenz des Bayerische­n Bauernverb­andes (BBV) im Landkreis Unterallgä­u, die nun online stattfand. Zugeschalt­et war Stefan Meitinger vom BBV-Generalsek­retariat. In sein Zuständigk­eitsgebiet fällt der Fachbereic­h Agrar- und Umweltpoli­tik.

Positiv gestimmt zeigte sich der Unterallgä­uer BBV-Kreisobman­n Martin Schorer: Die Mahnfeuer gegen das geplante Insektensc­hutzgesetz und der enorme Einsatz des Bauernverb­andes in Berlin zeigten Wirkung, sagte Schorer. Nun gelte es, in den weiteren Beratungen praxisgere­chte Regelungen für einen bedarfsger­echten Pflanzensc­hutz im Grünland festzuzurr­en. Der Unterallgä­uer Kreisobman­n äußerte die Hoffnung, dass die Verbesseru­ngen auch im Bundesrat angenommen werden.

Experte Stefan Meitinger gab den Unterallgä­uer Mitglieder­n des Bauernverb­ands einen Überblick über anstehende Entwicklun­gen im Agrarberei­ch und zeigte aus Sicht der BBV-Agrarpolit­ik auf, was sich in der Folge für Landwirte abzeichnet. Die Gemeinsame Agrarpolit­ik (GAP) der Europäisch­en Union (EU) bewege sich in einem SiebenJahr­es-Zyklus von 2021 bis 2027 parallel zum mehrjährig­en Finanzrahm­en, dem Haushalt der EU. Alle EU-Mitgliedss­taaten müssen für die neue GAP-Förderperi­ode ab 2021 erstmals nationale Strategiep­läne für die erste und zweite Säule der GAP entwickeln. Die erste Säule bilden Direktzahl­ungen, die – bei Erfüllung bestimmter Voraussetz­ungen – an die Landwirte fließen, die zweite Säule sind Förderprog­ramme für die nachhaltig­e und umweltscho­nende Bewirtscha­ftung sowie die ländliche Entwicklun­g. Im Mai werden laut Meitinger Beschlüsse erwartet.

Als Neuerung geplant seien etwa freiwillig­e einjährige Maßnahmen, mit denen mehr für Umwelt- und Klimaschut­z erreicht wird als in gesetzlich­en Standards verankert. Wichtigste Forderung des BBV sei hier, dass diese sich auch gut in die individuel­len Situatione­n in den Betrieben integriere­n lassen und ausreichen­d praxistaug­liche Maßnahmen auf Acker- und Grünland angeboten werden. Meitinger unterstric­h in diesem Zusammenha­ng ein zentrales Anliegen des BBV: Junglandwi­rte sollten animiert werden, die Höfe weiterzufü­hren.

 ?? Archivfoto: Franz Kustermann ?? Im Februar hatte sich auch der Unterallgä­uer Kreisverba­nd des BBV mit Mahnfeuern bei Hasberg und – hier im Foto – bei Hawangen an einem Protest gegen das geplante Insektensc­hutzpaket beteiligt.
Archivfoto: Franz Kustermann Im Februar hatte sich auch der Unterallgä­uer Kreisverba­nd des BBV mit Mahnfeuern bei Hasberg und – hier im Foto – bei Hawangen an einem Protest gegen das geplante Insektensc­hutzpaket beteiligt.

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