Neuerungen beschäftigen den Bauernverband
Mitgliederkonferenz Experte informiert Unterallgäuer Landwirte. Was der BBV angesichts geplanter Umweltschutz-Maßnahmen fordert
Erkheim Die aktuellen Beratungen zur EU-Agrarpolitik standen im Mittelpunkt bei der Mitgliederkonferenz des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) im Landkreis Unterallgäu, die nun online stattfand. Zugeschaltet war Stefan Meitinger vom BBV-Generalsekretariat. In sein Zuständigkeitsgebiet fällt der Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik.
Positiv gestimmt zeigte sich der Unterallgäuer BBV-Kreisobmann Martin Schorer: Die Mahnfeuer gegen das geplante Insektenschutzgesetz und der enorme Einsatz des Bauernverbandes in Berlin zeigten Wirkung, sagte Schorer. Nun gelte es, in den weiteren Beratungen praxisgerechte Regelungen für einen bedarfsgerechten Pflanzenschutz im Grünland festzuzurren. Der Unterallgäuer Kreisobmann äußerte die Hoffnung, dass die Verbesserungen auch im Bundesrat angenommen werden.
Experte Stefan Meitinger gab den Unterallgäuer Mitgliedern des Bauernverbands einen Überblick über anstehende Entwicklungen im Agrarbereich und zeigte aus Sicht der BBV-Agrarpolitik auf, was sich in der Folge für Landwirte abzeichnet. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union (EU) bewege sich in einem SiebenJahres-Zyklus von 2021 bis 2027 parallel zum mehrjährigen Finanzrahmen, dem Haushalt der EU. Alle EU-Mitgliedsstaaten müssen für die neue GAP-Förderperiode ab 2021 erstmals nationale Strategiepläne für die erste und zweite Säule der GAP entwickeln. Die erste Säule bilden Direktzahlungen, die – bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen – an die Landwirte fließen, die zweite Säule sind Förderprogramme für die nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung sowie die ländliche Entwicklung. Im Mai werden laut Meitinger Beschlüsse erwartet.
Als Neuerung geplant seien etwa freiwillige einjährige Maßnahmen, mit denen mehr für Umwelt- und Klimaschutz erreicht wird als in gesetzlichen Standards verankert. Wichtigste Forderung des BBV sei hier, dass diese sich auch gut in die individuellen Situationen in den Betrieben integrieren lassen und ausreichend praxistaugliche Maßnahmen auf Acker- und Grünland angeboten werden. Meitinger unterstrich in diesem Zusammenhang ein zentrales Anliegen des BBV: Junglandwirte sollten animiert werden, die Höfe weiterzuführen.