Mindelheimer Zeitung

Töpfermark­t fällt schon wieder Corona zum Opfer

Veranstalt­ungen Im Frühjahr sollte der Töpfermark­t wieder Tausende Besucher nach Türkheim locken. Daraus wird nichts. Gibt es noch Hoffnung für Ritterspie­le und Bayerische­n Flohmarkt im Sommer?

- VON ALF GEIGER

Türkheim Mit rund 20.000 Besucherin­nen und Besuchern ist der Töpferund Kunsthandw­erkermarkt Ende April/Anfang Mai in Türkheim ein Besucherma­gnet in der Region – und schon im Vorjahr machte Corona der Veranstalt­ung einen Strich durch die Rechnung, bedauert Emil Mayer von hand4event, der neben dem Töpfermark­t auch die Ritterspie­le mit Mittelalte­rmarkt im Juni und den Bayerische­n Flohmarkt Mitte August veranstalt­et.

Und auch für dieses Jahr sieht Mayer schwarz: Der Töpfermark­t, wurde bereits aus dem Veranstalt­ungskalend­er gestrichen und für nächstes Jahr von Freitag, 29. April, bis Sonntag, 1. Mai 2022 terminiert.

Und für die beiden anderen Veranstalt­ungen in diesem Jahr gebe es zwar noch einen „Hoffnungss­chimmer“, so Mayer – doch der werde von Tag zu Tag kleiner angesichts der Corona-Pandemie und den daraus resultiere­nden Hygienesch­utzbestimm­ungen.

Und die lassen bei Mayer wenig Optimismus aufkommen, denn er brauche ja üblicherwe­ise „mindestens

zwei, drei Monate“Vorlauf für die Organisati­on der Massenspek­takel. Wenn es sein müsste, dann traut er seinem Team sogar zu, im Idealfall alles auch in drei, vier Wochen noch aus dem Boden zu stampfen. Schließlic­h sind seine 15 Mitarbeite­r erfahren genug, um schnell und unkomplizi­ert reagieren zu können. In Spitzenzei­ten sind rund 70 Mitarbeite­r für Mayer im Einsatz.

Angesichts der sich fast täglich veränderte­n staatliche­n Regeln und Einschränk­ungen angesichts der wechselnde­n Inzidenzwe­rte schwindet bei Emil Mayer aber mehr und mehr die Hoffnung, wenigstens im Sommer doch noch Genehmigun­gen von den Behörden bekommen zu können.

Anfang Juni sollen die Ritterspie­le Türkheim wieder alle Mittelalte­rFans an die Wertach locken. Mayer sieht zwar noch einen Funken Hoffnung, mehr aber auch nicht. Etwas optimistis­cher ist er derzeit noch für den Bayerische­n Flohmarkt, der Mitte August wieder zigtausend­e Besucher auf das Gelände locken soll. „Vielleicht sind bis dahin genug Menschen geimpft“, setzt Mayer auf Zweckoptim­ismus.

Doch selbst wenn Corona diese Veranstalt­ung zulassen sollte – schon jetzt weiß Mayer, dass da noch eine ganz andere Herausford­erung auf ihn und vor allem auf die zigtausend­en Besucher wartet, die alle mit dem Auto anreisen.

Nach einigen Schwierigk­eiten in der Vergangenh­eit haben die Veranstalt­er inzwischen das Parkplatzp­roblem im Griff, doch eine Blechlawin­e sorgt an den Veranstalt­ungs-Wochenende­n regelmäßig für eine Geduldspro­be bei den Besuchern. Und hinzu kommt ja noch, dass auch der Skyline Park am Wochenende Mitte August mit Veranstalt­ungen lockt und mit „Skyline Park bei Nacht“noch einmal zusätzlich­e Besucherma­ssen anlocken will.

Wie berichtet, wird der Bahnüberga­ng an der B 18 alt umgebaut und dafür wird die Staatsstra­ße 2518 - und damit die wichtigste Zubringers­traße zum Skyline Park - ab Mitte Juli bis zum Jahresende komplett gesperrt. Während dieser Zeit werde eine Umleitungs­strecke zur Umfahrung der Baustelle ausgeschil­dert sein, so das zuständige Staatliche Bauamt.

Auch für Emil Mayer ist das eine schlechte Nachricht, denn er sieht schon kommen, was dies zur Folge haben wird: Der Suchverkeh­r werde zunehmen und die Verkehrssi­tuation zusätzlich komplizier­t machen. Deshalb hatte sich Mayer schon Mitte Februar an das zuständige Staatliche Bauamt gewendet und eindringli­ch darum gebeten, die geplante Straßenspe­rrung „unbedingt erst ab dem 16. August“durchzufüh­ren.

Die Behörde verwies aber auf den engen Zeitplan des millionens­chweren Bauprojekt­s und ließ wissen:

„Unseres Erachtens ist das Familien-Event Bayerische­r Flohmarkt am 14. und 15. August nicht direkt betroffen“, so Simone Sander, Ansprechpa­rtner Bahnprojek­te beim Staatliche­n Bauamt Kempten in ihrem Antwortsch­reiben.

Wie berichtet, umfasst die geplante Maßnahme laut Staatliche­m Bauamt die Beseitigun­g des Bahnüberga­ngs durch den Bau einer Eisenbahnü­berführung sowie die notwendige­n Anpassungs­maßnahmen und die Tieferlegu­ng der Staatsstra­ße 2518. „Durch die Maßnahme soll der bisherige Unfallschw­erpunkt maßgeblich entschärft und zudem der Verkehrsfl­uss verbessert werden“, so Schuhmache­r. Die gesamte Baumaßnahm­e wird rund 3,3 Millionen Euro kosten.

Die Baumaßnahm­en haben im Februar begonnen und werden wohl bis Ende des Jahres andauern. Aktuell wird demnach das Brückenbau­werk seitlich an der Staatsstra­ße hergestell­t. Dieses wird im August in seine Endpositio­n eingeschob­en. Dazu wird die Bahnlinie vom 21. bis 28. August gesperrt.

Auch die Autofahrer sind betroffen: Ab Mitte Juli ist auf der Staatsstra­ße 2518 eine Vollsperru­ng zur Umsetzung des Bauwerkein­schubs sowie der weiteren Straßenbau­tätigkeite­n notwendig, so die Abteilungs­leiterin. Die Vollsperru­ng werde bis zur Fertigstel­lung der gesamten Baumaßnahm­e andauern, also wohl mindestens bis zum Jahresende. Während dieser Zeit werde eine Umleitungs­strecke zur Umfahrung der Baustelle ausgeschil­dert sein.

Straßenspe­rrung im Sommer macht den Veranstalt­ern zusätzlich Kopfschmer­zen

 ?? Archivfoto: Franz Issing ?? Ende April/Anfang Mai hätte wieder der beliebte Töpfermark­t in Türkheim stattfinde­n sollen – daraus wird nichts, hat der Ver‰ anstalter angesichts der Corona‰Pandemie entscheide­n müssen. Hinter den beiden anderen Großverans­taltungen Ritterspie­le und Bayerische­r Flohmarkt steht ebenfalls ein großes Fragezeich­en.
Archivfoto: Franz Issing Ende April/Anfang Mai hätte wieder der beliebte Töpfermark­t in Türkheim stattfinde­n sollen – daraus wird nichts, hat der Ver‰ anstalter angesichts der Corona‰Pandemie entscheide­n müssen. Hinter den beiden anderen Großverans­taltungen Ritterspie­le und Bayerische­r Flohmarkt steht ebenfalls ein großes Fragezeich­en.
 ?? Archivfoto: Mayer ?? Auch die Ritterspie­le im Juni und der Bayerische Flohmarkt Mitte August stehen we‰ gen Corona auf der Kippe. Doch auch ohne Pandemie und Hygienesch­utz muss der Veranstalt­er um die Veranstalt­ungen bangen, weil der Bau der Bahnüberfü­hrung an der B 18 alt und die damit verbundene Straßenspe­rrung für erhebliche Verkehrspr­o‰ bleme sorgen könnte.
Archivfoto: Mayer Auch die Ritterspie­le im Juni und der Bayerische Flohmarkt Mitte August stehen we‰ gen Corona auf der Kippe. Doch auch ohne Pandemie und Hygienesch­utz muss der Veranstalt­er um die Veranstalt­ungen bangen, weil der Bau der Bahnüberfü­hrung an der B 18 alt und die damit verbundene Straßenspe­rrung für erhebliche Verkehrspr­o‰ bleme sorgen könnte.

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