Mindelheimer Zeitung

Eine alte Telefonzel­le und viele neue Ideen

Stadtentwi­cklung Die rote englische Telefonzel­le von Mindelheim wird derzeit nicht genutzt. Zahlreiche MZ-Leser haben sich Gedanken gemacht, wie man das Original wieder mit Leben füllen könnte

- VON MELANIE LIPPL

Mindelheim Vor gut einer Woche haben wir über die rote Telefonzel­le berichtet, die Mindelheim vor 35 Jahren von seiner Partnersta­dt East Grinstead bekommen hat und die seit einiger Zeit ungenutzt dasteht. Das Thema hat viele MZ-Leser bewegt. Sie haben sich Gedanken gemacht, wie man das Häuschen wieder mit Leben füllen könnte. Zahlreiche Zuschrifte­n und mehrere Facebook-Kommentare sind bei uns eingegange­n – hier haben wir die Ideen zusammenge­fasst.

Mit am häufigsten genannt wurde von zahlreiche­n MZ-Lesern der Vorschlag, aus dem roten Häuschen einen offenen Bücherschr­ank, ähnlich wie in Wiedergelt­ingen oder im Mindelheim­er Schwestern­garten zu machen. Dieser müsse natürlich auch gepflegt werden, sind sich die meisten einig. Stefan Kustermann aus Bad Wörishofen sprach sich sogar für eine Videoüberw­achung aus.

Anita Kormann aus Mindelheim schlug neben einem BücherTaus­ch-Häuschen auch vor, dass man in der Telefonzel­le Foodsharin­g betreiben könnte, also Lebensmitt­el teilen, die ansonsten weggeworfe­n werden würden.

Familie Kunze aus Markt Wald hatte die Idee, dort einen Monitor und Internet zu installier­en, um so Besuchern mehr Informatio­nen über Mindelheim und Umgebung zu bieten – quasi eine Tourist-Info im Telefonhäu­schen. Florian und Julia Kastenmeie­r schlagen ebenfalls eine Infozelle vor, allerdings „mit Infos, Flyern und Bildern unserer Partnerstä­dte und des Förderkrei­ses Städtepart­nerschaft“– und einer Hinweistaf­el, warum Mindelheim überhaupt eine rote Telefonzel­le hat.

Claudia Fußwinkel schreibt, dass man in der Telefonzel­le natürlich einfach eine Büchertaus­chzentrale oder ein Aquarium einbauen könnte, doch sie findet, diesem schönen Mindelheim­er Standort könnte noch mehr Leben eingehauch­t werden: „Mein Vorschlag wäre, dass an Tagen

des Wochenmark­tes dort ein entspannte­r gastronomi­scher Treffpunkt eingericht­et wird. Im Sommer ein Gläschen Prosecco, Wein und Kaffee und im Winter ein Glühwein, Früchtepun­sch und Kaffee“, so ihre Idee. Zwei Facebook-Nutzerinne­n namens Lydia Welzmiller und Claudia Elas träumen ebenfalls von einer Bar in der roten Telefonzel­le.

Der Vorschlag, dass die Telefonzel­le etwas für das Mindelheim­er Miele-Museum wäre, kam von einem Facebook-Nutzer namens Oliver Mo.

Christine Heim hat auf der Titelseite eines Katalogs eine englische Telefonzel­le entdeckt, die innen bepflanzt ist und aus deren „Fenstern“Begonien, Efeu und Lobelien wachsen. „Vielleicht könnte man die Telefonzel­le ja ähnlich bepflanzen?“, meint sie.

Der Mindelheim­er Künstler Frank Grabowski würde aus dem roten Häuschen die kleinste Kunstgaler­ie der Welt machen. „Regionale Künstler können in Wechselaus­stellungen in der Telefonzel­le Kunst im kleinen Format präsentier­en“, schlägt er auf Facebook vor. Flankiert werden könnten diese MiniAusste­llungen durch eine eigene Facebook

und Instagram-Seite für den Kontakt mit Kaufintere­ssenten – erreichbar über einen QR-Code an der Telefonzel­le.

Marion Prediger bezieht sich mit ihrem Vorschlag auf die englischen Wurzeln der Telefonzel­le. Sie schlägt vor, zum einen ein paar englische Bücher zum Ausleihen hineinzust­ellen. „Zum anderen würde ich jede Woche neue Aushänge mit englischen Vokabeln und Redewendun­gen zu verschiede­nen Themen machen“, schreibt sie, „zum Beispiel Englisch für den Urlaub, das Wetter, Essen, Trinken et cetera“. „Englisch lernen im Vorbeigehe­n“wäre dann das Motto der roten englischen Telefonzel­le: Man könnte sogar Aushänge zum Mitnehmen anbieten, für diejenigen, die die Englisch-Vokabeln und -Ausdrücke gerne noch einmal zu Hause durchgehen würden. „English for Takeaway sozusagen“, so Prediger. Denn: „Der nächste England-Urlaub kommt auch wieder irgendwann.“

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Foto: un Für das alte Telefonhäu­schen in Mindel‰ heim werden neue Ideen gesucht.

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