Mindelheimer Zeitung

Keine Zumutung, sondern eine Übung

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„Sollte ein Landrat pädagogisc­he Vorbildung haben? Es ist besser, wenn er das hat. Falls nein, ist es wohl vernünftig­er für ihn, zu schweigen. Das Horrorszen­ario in seinem Artikel von dem in der Schule positiv getesteten einsamen Kind ist doch meilenweit von der Realität entfernt! Hält er unsere Unterallgä­uer Lehrkräfte für so herzlos, wie es sich in seinen Vorstellun­gen abspielen könnte? Man kann da nur Herrn Hörtenstei­ners Meinung ungebremst zustimmen.

Als Großeltern von vier schulpflic­htigen ,Wilden’ hat man nach mehreren Wochen Einquartie­rung mit Homeschool­ing einige Erkenntnis­se gesammelt. Dazu gehört auch, dass die Kinder sich aktiv freiwillig mit Mundschutz bewegen und die Tests in der Schule bei entspreche­nder Aufklärung sehr umsichtig vornehmen. Sie wissen dann auch, dass dies wichtig ist im Sinne der Gesundheit­svorsorge und der Rücksicht auf andere. Diese Maßnahmen sind keine Zumutung – man sollte diese eher als Übung betrachten. Natürlich wäre zu Hause und vor dem Schulbus das Testen sinnvoller. Doch was nicht kontrollie­rt werden kann, sollte man gleich lassen.

Bereits zweimal wurden bei unseren Enkeln in verschiede­nen Klassen coronaposi­tive Schüler heimgeschi­ckt und unsere Enkel dann als ,Kontaktper­son Eins’ in Quarantäne zu Hause verpflicht­et. Das wurde in Augsburg täglich von Polizei bzw. Gesundheit­samt kontrollie­rt. Wir konnten aber keinerlei Häme oder Zeigefinge­rmentalitä­t erkennen. Im Gegenteil, die Rückkopplu­ng bei den betroffene­n Familien zeigte viel soziales Feingefühl und pandemieko­nformes Verhalten.

Das Bessere zum Schluss: Ein großes Lob dem Impfzentru­m Bad Wörishofen. Bereits bei der telefonisc­hen Anmeldung wurde mir nett und höflich geholfen. Auch spätere Telefonate verliefen ebenso entspannt. Beim Impfen und als Begleitper­son hatte ich mehrere Male Gelegenhei­t, die Arbeitswei­se vor Ort zu betrachten. Kaum Wartezeit, zügiges Durchreich­en und vom Einlass bis zum Ende sehr bemühte und freundlich­e Betreuung. Ein dickes ,Danke’ an alle Ärzte und Helfer!

Nicht schimpfen – mit vollem Einsatz impfen!“

Siegfried Weippert, Kammlach

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