Für die Viertklässler sind die Tests schon Routine
Pandemie I In Tussenhausen helfen die Johanniter den Grundschülern
Tussenhausen Um 7.40 Uhr kommen die ersten Viertklässler durch einen separaten Eingang in die Turnhalle der Grundschule. Sie tragen ihre Gesichtsmasken und desinfizieren am Spender ihre Hände. Entlang der Wände sind zwei Stuhlreihen aufgestellt. Die Kinder nehmen diszipliniert Platz, niemand springt herum. Der geforderte Abstand zwischen ihnen ist gewährleistet.
Um 7.45 Uhr geht es los. Drei Mitarbeiter vom Johanniter-Kreisverband Kaufbeuren/Bad Wörishofen sind vor Ort. Stephanie Martin, Andreas Schlitt und Christian Falk arbeiten ehrenamtlich. Den Termin vor Schulbeginn in Tussenhausen werden sie in wechselnder Besetzung innerhalb der nächsten Wochen an jedem Tag wahrnehmen. Die Grundschüler haben Wechselunterricht, in der einen Woche an drei Tagen, in der anderen an zwei Tagen. Heute sind die zwei halben Klassen 4a und 4b dran, das sind vierzehn Kinder. Sie werden aufgerufen, und es wird ihnen gezeigt, wie sie das Wattestäbchen selbst in ihre Nase einführen können. „Zehn Sekunden drin halten“, darauf legt Grundschüler Stefan Wert, „aber schlimm ist das nicht“. Er macht das schon zum zweiten Mal hier, ist schon ganz Profi.
Um 8 Uhr sind die Glocken der Kirche nebenan zu hören. Die Kinder sind alle dran gewesen, sitzen auf ihren Stühlen und warten brav. Dies Warten auf die Ergebnisse sei für sie das Spannendste, sagt Rektorin Gabriele Binder-Stoll. Sie und die beiden Lehrkräfte der vierten Klassen sind ständig anwesend und kümmern sich um die Kinder. Zusätzlich ist eine Lehrkraft für die Notbetreuung vor Ort. Ihre zwei Schützlinge sind etwas jünger. Sie schildert ihre Erfahrungen als Lehrerin in einem Nachbarort. Entgegen immer wieder geäußerter Vorbehalte habe sie keine Verunsicherungen oder Ängste bei ihren Grundschülern erfahren. Die seien alle gut auf die Tests vorbereitet worden, mit Film und Gespräch:
„Warum machen wir das?“Ein Problem könne aber die negative Beeinflussung durch Eltern und andere Kinder werden. Um 8 Uhr 10 liegen dann alle Ergebnisse des CoronaAntigen-Schnelltests vor. Die Kinder werden von den Johannitern einzeln aufgerufen und nehmen ihr Ergebnis entgegen. Sie wissen dann Bescheid. Die kleinen KunststoffTabletts dürfen sie entsorgen oder mit nach Hause nehmen.
Um 8.15 Uhr ist die Turnhalle leer und der Unterricht in den Klassenräumen kann beginnen. Auch wenn die erste Schulstunde an diesen Vormittagen kürzer sein wird, auch wenn es noch Gesprächsbedarf nach dem Testen geben sollte – für die Viertklässler ist das ganze Vorgehen schon fast Routine.