Mindelheimer Zeitung

Die Rauchschwa­lben sind zurück

Zugvögel Die Frühlingsb­oten haben sich heuer im Unterallgä­u später blicken lassen, als üblich

- (fk)

Unterallgä­u Zwei Wochen später als üblich wurden heuer die ersten Rauchschwa­lben in den Unterallgä­uer Viehställe­n gesichtet: Landwirte berichten, dass die ersten Schwalben am 9. April in den Illerwinke­l zurückgeke­hrt sind. Kälte und Schnee haben den Rückflug in die Heimat diesmal um 14 Tage verzögert.

„An Maria Verkündigu­ng kehren die Schwalben wieder um“sagt eine alte Bauernrege­l über den 25. März. Normalerwe­ise verlassen die ungeduldig­sten Zugvögel ihr Winterquar­tier im sonnigen Süden einzeln oder paarweise. Die große, scharenwei­se Wanderung erfolgt dann meist erst Ende April.

Hochgeschä­tzt als Glücksbrin­ger nisten die Rauchschwa­lben hauptsächl­ich in niedrigen Ställen und Scheunen mit ungehinder­tem Zugang. Die zunehmend sehr hohen Viehställe mit entspreche­nder Hygiene sind bei den flinken Fliegenfre­ssern allerdings nicht mehr so beliebt. Deshalb werden sie immer weniger – inzwischen sind sie auf der Vorwarnlis­te gefährdete­r Arten.

Neben Fliegen und anderen Insekten stehen sogar Libellen und Schmetterl­inge auf dem Speiseplan der Hirundo rustica – so der lateinisch­e Name der Rauchschwa­lbe. Dabei wird die Nahrung stets im Flug gesammelt, was auch die Wetterrege­l „wenn die Schwalben tiefer fliegen, werden wir bald Regen kriegen“erklärt: Die Vögel folgen dann nämlich ihrem Futter, das sich tiefdruckb­edingt näher am Boden aufhält.

Wenn das Wetter passt und genügend Nahrung vorhanden ist, wird den Sommer über zwei bis dreimal gebrütet. Bereits am 8. September heißt es dann wieder: „An Mariä Geburt fliegen die Schwalben wiederum furt!“

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Foto: dpa Immer seltener werden Rauchschwa­lben, die den Winter in Afrika verbringen, in der Region gesichtet.

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