Die Schweizer haben mehr Mut bei Öffnungen
zum Leserbrief von Barbara Sänger in der MZ vom 20. April:
„Frau Sänger schreibt, dass in der Schweiz schon längere Zeit ein normaler Schulbetrieb ohne Tests und Masken herrschen würde. Dies ist ein leider weit verbreiteter Irrtum. Unser Nachbarland hat genauso wie wir einen Flickenteppich aus Regelungen auf Regionalebene. Insbesondere gibt es auch dort ein Hin und Her mit Tests und/oder Masken, Öffnungen und Schließungen etc. Allerdings hat die Schweiz deutlich mehr Mut bei Öffnungen mit Schutzkonzepten bewiesen als wir, daher findet dort deutlich mehr Präsenzunterricht statt. Frau Sänger hat aber recht damit, dass die Schnelltests bei symptomlosen Infizierten versagen können. Das ist aber auch der Grund, warum man diese Tests regelmäßig machen sollte und man weiterhin Maske, gute Durchlüftung etc. in Innenräumen braucht. Durch die Kombination mehrerer Maßnahmen kann man viele Infektionen verhindern. Weiterhin führt Frau Sänger an, dass die Inzidenz abhängig von der Zahl der Tests ist und damit willkürlich sei. Dies stimmt so nicht. Es zählt die Zahl der PCR-Tests, und die ist seit Monaten größtenteils konstant bei rund 1,1 Mio pro Woche in Deutschland. Die Schnelltests spielen hier gar nicht direkt rein. Ja, die Inzidenzzahl mag ihre Schwächen haben, aber sie gibt das aktuelle Infektionsgeschehen tatsächlich wieder. Die Positivquote und auch die Zahl der Covid-Intensivpatienten sind nämlich gleichermaßen gestiegen. Im Übrigen finde ich es erstaunlich, dass man bei den Schülern recht strenge Maßstäbe anlegt. Zeitgleich werkelt ein großer Teil der Büroarbeiter, Bautrupps etc. herum, als wäre nichts. Hier wird meines Erachtens mit zweierlei Maß gemessen.“
Stefan Berkmiller, Rammingen