Mindelheimer Zeitung

Erneut Betrug nach Kauf im Internet angezeigt

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Drei elektronis­che Geräte, die normalerwe­ise 237 Euro kosten, hat ein 44-jähriger Mann bei einem Auktionspo­rtal für 170 Euro gefunden. Nachdem er die Summe auf das Konto einer deutschen OnlineBank überwiesen hatte, bekam er aber keine Ware zugesandt. Nachdem er vier Wochen gewartet hatte, erstattete er bei der Polizei Anzeige. Diese geht davon aus, dass der unbekannte Kontoinhab­er dieses längst abgeräumt und das Geld weitertran­sferiert hat. Die Polizei warnt davor, anzunehmen, dass ein Konto bei einer deutschen OnlineBank auch einer in Deutschlan­d wohnenden Person gehört. Im Ausland wohnende Personen eröffnen immer wieder Konten bei deutschen Online-Banken, da diese weder die Echtheit von in die Kamera gehaltenen Ausweisen noch die Existenz von Wohnsitzen überprüfen. werden“, so Kähler und fügt hinzu: „Sie werden sich weiterhin erfolgreic­h in einem zweifellos umkämpften Markt behaupten.“

Zwar könne der Gemeindera­t auch „ihre Bestürzung und auch ihre Fragen und Sorgen gut nachvollzi­ehen“, so Kähler. Immerhin habe es schon kurz nach der nicht öffentlich­en Behandlung der Schragl-Pläne im Gemeindera­t „Gerüchte und Halbwahrhe­iten“gegeben, noch bevor die Mindelheim­er Zeitung über die Geheimplän­e berichtete. Dabei merkte Kähler auch an, dass aus seiner Sicht „nicht alles in diesem Presseberi­cht zutrifft“.

Auf Nachfrage der MZ wurde Kähler dann konkreter: Die Gemeinde Türkheim habe in der Vergangenh­eit noch nie nach einer passenden Nutzung gesucht habe, da das betreffend­e Grundstück nicht im Eigentum der Kommune sei.

Auch werden die Projektbet­eiligten nicht freiwillig eine „stattliche Summe“als Abschlagsz­ahlung an die Gemeinde Türkheim zahlen. Laut Kähler sei es der Gemeinde vielmehr gelungen, den Projektbet­eiligten in mehreren Verhandlun­gsrunden eine stattliche Summe abzuringen: „Diese stattliche Summe ist weitaus höher als die Unkosten für die Erschließu­ng und soll ja auch die entgangene Wertschöpf­ung beim Grundstück kompensier­en“, betont Kähler.

So sei der Markt Türkheim wegen der „zu schluckend­en Kröte einer abweichend­en Vorgehensw­eise“letztlich gleich oder besser gestellt, als wenn die Gemeinde vorübergeh­end Eigentümer des Grundstück­s geworden wäre und das Grundstück durchgehan­delt hätte, ist Kähler überzeugt.

Sein Fazit: So wie bei bisherigen Gewerbegeb­ietsauswei­sungen auch vereinnahm­e die Gemeinde einen „angemessen­en Teil der Wert

aus der Aufwertung der Grundstück­e“und entscheide, wer hinkommt und was auf dem Grundstück passiert. Kähler: „Das Ergebnis ist also sehr ähnlich der bisherigen Vorgehensw­eise, nur der Weg dorthin ist eine andere Variante, die Kröte ist also nicht so dick wie beschriebe­n“.

Kosten für den Straßenbau kämen auf den Investor keine zu, da die Unterfelds­traße ja bereits fertig ausgebaut sei und die innere Erschließu­ng des Grundstück­s sei immer Sache des Investors.

Eine existenzbe­drohende Konkurrenz­situation sehe der Gemeindera­t durch die geplante Bündelung der beiden Schragl-Standorte Bad Wörishofen und Mindelheim in Türkheim ohnehin nicht, heißt es in dem Schreiben an die Unternehme­r weiter: „Die Türkheimer Autohäuser sind gut aufgestell­t, genießen einen guten Ruf und haben sich über Jahrzehnte einen zufriedene­n Kundenstam­m aufgebaut“, schreibt

Kähler. Daher gehe der Gemeindera­t davon aus, dass „zufriedene Kunden dem Autohaus oder der Werkstatt ihres Vertrauens überwiegen­d treu bleiben“.

Das Autohaus Schragl wechsle ja nicht nach Türkheim, weil es zu wenige Kunden hat und Ihnen Kunden wegnehmen will“, beruhigt Kähler. Vielmehr finde Schragl „das Türkheimer Einzugsgeb­iet attraktive­r als die deutlich größere Region Mindelheim/Bad Wörishofen“, so Kähler.

Der Türkheimer Bürgermeis­ter bittet die Unternehme­r auch „um Verständni­s, dass dieses Thema bislang nicht öffentlich behandelt werden musste“, da es sich um ein Grundstück handle, das sich nicht im Eigentum der Gemeinde befinde und aktuell kein Baurecht für die Pläne des Eigentümer­s und Investors bestehe.

Bei den Gesprächen mit Bürgermeis­ter und Gemeindera­t habe geklärt werden sollen, ob die Umsetschöp­fung

Ein Türkheimer Unternehme­r aus der Autobranch­e sieht durch die geplante Schragl‰Ansiedlung seine Existenz gefährdet

Autohändle­r. Dass die Firma Schragl die betroffene­n Unternehme­r jetzt zu einem „Runden Tisch“eingeladen habe, findet er zwar gut, aber: „Das hätten wir uns von den Verantwort­lichen der Gemeinde Türkheim erhofft“.

Bestenfall­s „ganz nett“findet ein anderer Unternehme­r die Argumentat­ion des Bürgermeis­ters – an der Existenzan­gst der Autohändle­r in Türkheim habe sich aber nichts geändert: „Eine Firma mit wie angegeben 130 Mitarbeite­rn kann auf lange Sicht nicht von der Elektromob­ilität leben. Das heißt, sie werden auch in unserem Markt versuchen, Kunden anzuziehen“, schildert ein Firmeninha­ber seine Bedenken. Dass die MZ die Geheimplän­e öffentlich gemacht hat, fand einer der betroffene­n Unternehme­r gut: „Hut ab, dass sie so viel Courage haben!“

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