Viertklässler zeigen Landrat, wie‘s geht
Corona Alex Eder macht sich ein Bild von der Durchführung der Selbsttests in einer vierten Klasse an der Grundschule Benningen-Lachen – und testet sich gleich selbst
Benningen Für die Kinder der vierten Klasse von Lehrerin Nicole Müller in der Grundschule Benningen-Lachen beginnt dieser Tag anders als sonst. Und damit ist nicht die Durchführung von CoronaSelbsttests an sich gemeint. Die werden laut Schulleiterin Christine Hartge seit über einer Woche reibungslos und mit großer Gelassenheit von den Viertklässlern absolviert. Gemeint ist der besondere Besuch, den die Viertklässler heute empfangen. Landrat Alex Eder ist der Einladung von Rektorin Hartge gefolgt und schaut sich heute nicht nur an, wie die Selbsttests in der vierten Klasse durchgeführt werden, er testet sich auch gleich selbst.
Hartge sah sich nach einem Artikel in der MZ dazu veranlasst, den Landrat einzuladen. Dieser hatte sich kritisch hinsichtlich der Selbsttests an Schulen geäußert. „Es wird höchste Zeit, dass Herr Landrat
Eder positive Eindrücke bezüglich der Selbsttests in den Schulen bekommt und sieht, dass das Testen bei uns in geschütztem Rahmen mit Ruhe und Gelassenheit stattfindet“, sagt Hartge. Sie selbst war in der ersten Woche nach den Osterferien mehrmals in der vierten Klasse während der Selbsttests dabei und ließ sich zusammen mit den Kindern von Lehrerin Nicole Müller beim Testen anleiten. Begeistert von dem, was sie da wahrnahm, entstand die Idee zur Einladung des Landrates.
Und so begrüßen die Viertklässler also Landrat Eder in ihrer Klasse. Und zusammen mit Benningens Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzendem Martin Osterrieder, Rektorin Hartge und der stellvertretenden Schulleiterin, Gisela Busch, allesamt mit frischem Corona-Test, beobachten sie genau, wie an diesem Tag getestet wird.
Dazu gehört, dass vorab noch einmal besprochen wird, wie vorgegangen wird, sollte ein Kind zwei Striche auf seinem Testgerät entdecken. Die Kinder wiederholen, auch mit Unterstützung des Landrates, dass das noch lange nicht heiße, dass man auch Corona habe. Aber es heißt, dass genau das noch einmal überprüft werden muss, „um auf Nummer sicher zu gehen, dass man, falls man es doch hat, niemand weiteren mehr ansteckt“, wie Bürgermeister Osterrieder betont.
Ein Schüler erklärt nun, was dann geschieht: Ein Kind, das zwei Striche auf seinem Testgerät vorfindet, wechselt seinen Platz und setzt sich hinten ins Klassenzimmer. Lehrerin Müller ruft die Eltern an. Bis diese eintreffen, um das Kind für die Durchführung eines weiteren Testes abzuholen, beteiligt sich das Kind weiter am Unterricht – selbstverständlich ausschließlich von seinem Platz aus. Und dann geht es an diesem Vormittag los mit dem eigentlichen Testen. Dabei lässt sich auch Eder von Müller Schritt für Schritt erklären, wie man beim Testen vorgeht. Als er sich später bei den Kindern bedankt, dass er hier sein durfte, gesteht er: „Also, ich musste schon immer wieder bei Euch abgucken. Ich merke, Ihr könnt das schon viel besser als ich.“
Bei der Verabschiedung betont er, dass er größten Respekt vor den Kindern habe, mit welcher Ruhe und Selbstverständlichkeit sie bei den Tests agierten. Und er verleiht auch seinem Respekt vor Nicole Müller und allen Lehrkräften Ausdruck, die dies nun zur Tagesordnung machen müssten. Dass alle, jeder auf seinem Gebiet, für einen guten Umgang mit den Selbsttests in den Schulen kämpften – vor allem den Kindern zuliebe – da herrscht am Ende große Einigkeit unter den Anwesenden.