Mit Farbe in den Sommer
So klappt’s mit dem neuen Outfit für die Fassade
„Was toll klingt, muss nicht für jeden Einsatzfall gut sein.“
Heinz Held
„Ein seriöser Malerbetrieb setzt auf hochwertiges Material.“
Dr. Martin Engelmann
Der Frühling ist eine gute Zeit, sich neu einzukleiden. Auch Häusern tut ein neues Outfit hin und wieder gut – vor allem, wenn die Fassade mit der Zeit Risse und Löcher bekommen hat. Frische Farbe verleiht ihr neue Attraktivität und steigert den Wert der Immobilie. Aber Hausbesitzer dürfen nicht einfach zu Spachtel und Kelle greifen, um frischen Putz aufzutragen. Vorher gilt es, gut zu recherchieren. Denn Putz ist nicht gleich Putz. Und Haus ist nicht gleich Haus. Früher gab es den guten, alten Baustellenmörtel, der für fast jedes Gebäude verwendet wurde. „Er wird inzwischen aber nur noch für die Denkmalpflege eingesetzt“, erklärt Heinz Held, Vorsitzender der Fachgruppe Putz im Bundesverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz. Nachfolger gibt es viele: Der Bauherr hat die Auswahl zwischen verschiedenen Putzen aus unterschiedlichen Materialien.
Grundsätzlich unterscheiden Fachleute zwischen mineralischen und Kunststoffputzen. In den meisten Fällen geeignet ist der mineralische Putz. „Er hat Eigenschaften, die das Gebäude gesund erhalten“, sagt Ulrich Zink, Vorsitzender des Bundesarbeitskreises Altbausanierung. „Weil er diffusionsoffen ist, puffert er sogar Schlagregen und gibt die Feuchtigkeit dann wieder an die Umwelt ab.“Ökologisch bewusste Hausbesitzer greifen gerne auf alte Putzarten zurück. „Im Trend liegen Reinkalkputze und hydraulische Kalkputze“, berichtet Branchenexperte Heinz Held. Auch Kunstharzputze werden häufig im Außenbereich verwendet, weil sie gut haften und ihr Farbton lange erhalten bleibt. „Allerdings platzen Putze mit Kunststoffanteil bei Feuchtigkeit gerne ab“, warnt Zink. Daneben gibt es hunderte Farben und Muster – fast alles ist machbar. „Oft wird mit neuartigen Eigenschaften geworben wie dem Lotuseffekt“, erläutert Zink. „Was toll klingt, muss aber nicht für jeden Einsatzfall gut sein.“So bewirke der Lotuseffekt, dass das Wasser von der Fassade abperlt. „Das erhöht zwar die Lebensdauer des Putzes, kann aber auch zur Verschmutzung der Fassade führen.“In jedem Fall sollten Bauherren auf eine erfahrene Fachfirma vor Ort setzen, um für die jeweiligen Gegebenheiten perfekt beraten zu sein. Selbes gilt üb- rigens auch für den richtigen Anstrich: Die Welt der Fassadenfarben ist nämlich ebenfalls komplexer, als mancher Eigenheimbesitzer meinen mag. In den vergangenen Jahren hat in diesem Bereich ein regelrechter Technologiewechsel stattgefunden, der sich in einer Vielzahl an Produktinnovationen niederschlägt. „Im Außenbereich verwenden Maler zunehmend Silikonharz- oder Silikatsysteme, wohingegen herkömmliche DispersionsFassadenfarben rückläufig sind”, erläutert Dr. Martin
Engelmann vom Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie. Für den Profi liegen die Vorteile auf der Hand – der Laie versteht hier aber nur Bahnhof.
Und das ist auch gar nicht schlimm: „Ein seriöser Malerbetrieb setzt nach umfassender Beratung hochwertige sowie für den Einsatzort ideal geeignete Materialien ein – das spart auf lange Sicht gesehen sogar Geld, da der Anstrich das Haus so viele Jahre wirkungsvoll gegen Wind und Wetter schützt“, so der Branchenexperte.