Brunnen in Rammingen wird zum Wasserplatz
Dorfgestaltung Aus dem Brunnen wird noch in diesem Jahr ein Wassertretplatz. Internetauftritt der Bürgerliste löst im Ramminger Rat eine Kontroverse aus
Rammingen Die Gemeinde erhält eine zweite Wassertretanlage. Einstimmig beschloss der Ramminger Gemeinderat, den Brunnen vor dem Gemeindehaus in eine Tretanlage umzubauen. Mit ein Grund war, dass die Leitungen im und zum Brunnen durch Nadeln und Laub öfters verstopft waren, nicht zuletzt durch den in der Nähe stehenden Maibaum.
Deswegen bekommt die Wassertretanlage auch ein Dach. Der Musikverein mit Vorsitzender Alois Ledermann hat sich bereit erklärt, die Umbaumaßnahme noch in diesem Jahr in die Hand zu nehmen. Kritik bekam eine Veröffentlichung der Bürgerliste, weil nach Ansicht von zweitem Bürgermeister Manuel Rauscher der Beschluss für den Umbau mit den Stimmen der Gemeinderatsmitglieder der Bürgerliste in einer vorhergehenden Sitzung schon erfolgt sei.
Die ganze Gemeinde freute sich nach Fertigstellung des Gemeindehauses über den schmucken Brunnen. Bänke laden zum Verweilen ein. Doch im Laufe der Zeit habe sich herausgestellt, so Bürgermeister Anton Schwele, dass der Brunnen nicht funktioniere. Ein Grund sind Tannennadeln und Blätter, welche das Leitungssystem im Brunnen verstopfen würden.
Die Gemeinde beauftragte dann eine Planungsfirma für den Umbau zu einer Wassertretanlage.. Die errechnete Summe von mindestens 60.000 Euro war dann für die meisten Räte doch zu viel.
Die Teuerung kam unter anderem durch den vorgeschlagenen Einsatz von Grundwasser, das natürlich zu Tage gepumpt werden müsste. Die Gemeinde sah sich, so Schwele, nach Alternativen um.
Nach mehreren Gesprächen seien die Verantwortlichen des Musikvereins Rammingen bereit gewesen, den Umbau in die Hand zu nehmen. Er wollte sich damit für die Unterstützung der Gemeinde beim erfolgreichen Musikfest revanchieren. Der Gemeinderat beschloss, für den Umbau aus dem Haushalt 20.000 Euro bereit zu stellen.
Außerdem beschloss die Ratsmehrheit, den Brunnen mit Leitungswasser zu betreiben, damit könnte man sich das teure Pumpsystem ersparen.
Die Wassertretanlage solle weiter zum Schutz vor Verschmutzung ein Flachdach erhalten, einmal um das
Wasser vor der Sonne und weiter vor fliegenden Blättern und Unrat zu schützen. So beschloss es der Gemeinderat in der Sitzung vom 19. März,
Zweiter Bürgermeister Manuel Rauscher kritisierte nun bei der jüngsten Sitzung, dass die Bürgerliste in ihrem Internetauftritt den einstimmigen Beschluss – der also mit den Stimmen der Räte der Bürgerliste gefasst worden war – in Frage stelle.
Es werde wieder die Verwendung von Grundwasser und ein Satteldach gefordert. Satteldach wohl auch deswegen, weil man damit das Pumpsystem mit Solar unterstützen könne. Auch wurde in dem Internetauftritt kritisiert, dass man wertvolles Quellwasser „vergeude“. Weiter wurde behauptet, es liege noch keine konkrete Planung vor.
Zu diesem Punkt erklärte Schwele, dass Rammingen Quellwasser zur Genüge habe. Täglich würden 1200 Kubikmeter erfasst, obwohl man nur 400 bis 600 brauche. „Wir haben also keine Wassernot“, sagte Schwele. Die Wassertretanlage brauche täglich vier bis fünf Kubikmeter Wasser und das gehe wieder ins Grundwasser zurück.
Gemeinderat Alfred Waltenberger von der Bürgerliste zeigte sich über die Kritik im Internet verärgert. Er habe nichts von der Veröffentlichung gewusst. Und in Richtung der Initiatoren meinte er, „man solle diesen Käse doch lassen“. Man müsse zu dem, was im Rat beschlossen werde auch stehen.
Ulrike Degenhart fühlte sich angesprochen und meinte dagegen, ihr sei nicht klar gewesen, dass man das Vorgehen endgültig so beschlossen habe. Am Ende wurde der Beschluss nochmals gefasst. Also Wassertretanlage mit Zeltdach und Wasserversorgung durch die öffentliche Wasserversorgung.
Die Baumaßnahme wird durch den Musikverein durchgeführt. Größte Maßnahme werden die Treppen in das Becken sein. Außerdem soll das Becken mit einem Mäuerlein eingefasst werden.
Neben dem Musikverein Rammingen haben auch noch andere Vereine Unterstützung zugesagt. Mit dem Umbau soll demnächst begonnen werden.
Bürgerliste kritisiert Be schluss, dem Räte der Bür gerliste zugestimmt hatten