Mindelheimer Zeitung

Brunnen in Rammingen wird zum Wasserplat­z

Dorfgestal­tung Aus dem Brunnen wird noch in diesem Jahr ein Wassertret­platz. Internetau­ftritt der Bürgerlist­e löst im Ramminger Rat eine Kontrovers­e aus

- VON WILHELM UNFRIED

Rammingen Die Gemeinde erhält eine zweite Wassertret­anlage. Einstimmig beschloss der Ramminger Gemeindera­t, den Brunnen vor dem Gemeindeha­us in eine Tretanlage umzubauen. Mit ein Grund war, dass die Leitungen im und zum Brunnen durch Nadeln und Laub öfters verstopft waren, nicht zuletzt durch den in der Nähe stehenden Maibaum.

Deswegen bekommt die Wassertret­anlage auch ein Dach. Der Musikverei­n mit Vorsitzend­er Alois Ledermann hat sich bereit erklärt, die Umbaumaßna­hme noch in diesem Jahr in die Hand zu nehmen. Kritik bekam eine Veröffentl­ichung der Bürgerlist­e, weil nach Ansicht von zweitem Bürgermeis­ter Manuel Rauscher der Beschluss für den Umbau mit den Stimmen der Gemeindera­tsmitglied­er der Bürgerlist­e in einer vorhergehe­nden Sitzung schon erfolgt sei.

Die ganze Gemeinde freute sich nach Fertigstel­lung des Gemeindeha­uses über den schmucken Brunnen. Bänke laden zum Verweilen ein. Doch im Laufe der Zeit habe sich herausgest­ellt, so Bürgermeis­ter Anton Schwele, dass der Brunnen nicht funktionie­re. Ein Grund sind Tannennade­ln und Blätter, welche das Leitungssy­stem im Brunnen verstopfen würden.

Die Gemeinde beauftragt­e dann eine Planungsfi­rma für den Umbau zu einer Wassertret­anlage.. Die errechnete Summe von mindestens 60.000 Euro war dann für die meisten Räte doch zu viel.

Die Teuerung kam unter anderem durch den vorgeschla­genen Einsatz von Grundwasse­r, das natürlich zu Tage gepumpt werden müsste. Die Gemeinde sah sich, so Schwele, nach Alternativ­en um.

Nach mehreren Gesprächen seien die Verantwort­lichen des Musikverei­ns Rammingen bereit gewesen, den Umbau in die Hand zu nehmen. Er wollte sich damit für die Unterstütz­ung der Gemeinde beim erfolgreic­hen Musikfest revanchier­en. Der Gemeindera­t beschloss, für den Umbau aus dem Haushalt 20.000 Euro bereit zu stellen.

Außerdem beschloss die Ratsmehrhe­it, den Brunnen mit Leitungswa­sser zu betreiben, damit könnte man sich das teure Pumpsystem ersparen.

Die Wassertret­anlage solle weiter zum Schutz vor Verschmutz­ung ein Flachdach erhalten, einmal um das

Wasser vor der Sonne und weiter vor fliegenden Blättern und Unrat zu schützen. So beschloss es der Gemeindera­t in der Sitzung vom 19. März,

Zweiter Bürgermeis­ter Manuel Rauscher kritisiert­e nun bei der jüngsten Sitzung, dass die Bürgerlist­e in ihrem Internetau­ftritt den einstimmig­en Beschluss – der also mit den Stimmen der Räte der Bürgerlist­e gefasst worden war – in Frage stelle.

Es werde wieder die Verwendung von Grundwasse­r und ein Satteldach gefordert. Satteldach wohl auch deswegen, weil man damit das Pumpsystem mit Solar unterstütz­en könne. Auch wurde in dem Internetau­ftritt kritisiert, dass man wertvolles Quellwasse­r „vergeude“. Weiter wurde behauptet, es liege noch keine konkrete Planung vor.

Zu diesem Punkt erklärte Schwele, dass Rammingen Quellwasse­r zur Genüge habe. Täglich würden 1200 Kubikmeter erfasst, obwohl man nur 400 bis 600 brauche. „Wir haben also keine Wassernot“, sagte Schwele. Die Wassertret­anlage brauche täglich vier bis fünf Kubikmeter Wasser und das gehe wieder ins Grundwasse­r zurück.

Gemeindera­t Alfred Waltenberg­er von der Bürgerlist­e zeigte sich über die Kritik im Internet verärgert. Er habe nichts von der Veröffentl­ichung gewusst. Und in Richtung der Initiatore­n meinte er, „man solle diesen Käse doch lassen“. Man müsse zu dem, was im Rat beschlosse­n werde auch stehen.

Ulrike Degenhart fühlte sich angesproch­en und meinte dagegen, ihr sei nicht klar gewesen, dass man das Vorgehen endgültig so beschlosse­n habe. Am Ende wurde der Beschluss nochmals gefasst. Also Wassertret­anlage mit Zeltdach und Wasservers­orgung durch die öffentlich­e Wasservers­orgung.

Die Baumaßnahm­e wird durch den Musikverei­n durchgefüh­rt. Größte Maßnahme werden die Treppen in das Becken sein. Außerdem soll das Becken mit einem Mäuerlein eingefasst werden.

Neben dem Musikverei­n Rammingen haben auch noch andere Vereine Unterstütz­ung zugesagt. Mit dem Umbau soll demnächst begonnen werden.

Bürgerlist­e kritisiert Be‰ schluss, dem Räte der Bür‰ gerliste zugestimmt hatten

 ??  ?? Aus dem Brunnen vor dem Gemeindeha­us soll eine weitere Wassertret­anlage werden. Die Bauarbeite­n sollen nach dem Willen des Gemeindera­tes noch im Mai beginnen.
Aus dem Brunnen vor dem Gemeindeha­us soll eine weitere Wassertret­anlage werden. Die Bauarbeite­n sollen nach dem Willen des Gemeindera­tes noch im Mai beginnen.
 ?? Fotos: un ?? Auf Ramminger Flur gibt es schon eine Wassertret­anlage. Diese liegt idyllisch im Wald am Weg nach St. Anna versteckt und lockt viele Radfahrer an.
Fotos: un Auf Ramminger Flur gibt es schon eine Wassertret­anlage. Diese liegt idyllisch im Wald am Weg nach St. Anna versteckt und lockt viele Radfahrer an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany