Kliniken im Wertachtal neu aufgestellt
Gesellschaft soll ab März auch die Klinik in Buchloe führen
Buchloe/Ostallgäu Die Chefin der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, Ute Sperling, wird das Kommunalunternehmen zum 1. März 2022 verlassen. Am Montag hat der Verwaltungsrat in seiner Sitzung beschlossen, Sperlings Vertrag nicht zu verlängern. Dieser endet regulär im Februar 2022.
In Zukunft wollen die Träger des Klinikverbunds – der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren – mit einer Managementgesellschaft zusammenarbeiten. „Das Kommunalunternehmen wird nicht verkauft oder privatisiert, sondern breiter aufgestellt“, stellt Verwaltungsratsvorsitzende und Landrätin Maria Rita Zinnecker klar. Die Weichen für die erforderliche Ausschreibung seien in der Sitzung gestellt worden. Künftig soll die Managementgesellschaft einen Alleinvorstand stellen, der in ein Team mit entsprechenden Kompetenzen eingebunden ist. Die Struktur des Kommunalunternehmens mit Vorstand und Verwaltungsrat als kommunalem Aufsichtsgremium bleibe dabei erhalten. Auch an der ausschließlich kommunalen Trägerschaft der Kliniken soll sich nichts ändern.
Seine Entscheidung begründet der Verwaltungsrat unter anderem mit neuen finanziellen Schwierigkeiten.
Wie viele Krankenhäuser haben auch die Kliniken OstallgäuKaufbeuren im Jahr 2020 pandemiebedingt rote Zahlen geschrieben. Ständig neue gesetzliche Rahmenbedingungen bescherten den Verantwortlichen zudem einen immer größeren administrativen Aufwand – abgesehen von wachsenden medizinischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in einem großen Wettbewerbsumfeld. Die Übergabe des Klinik-Managements an ein Unternehmen soll „eine nachhaltige und zukunftsfähige Weiterentwicklung ermöglichen“.
Bis die neue Managementgesellschaft am 1. März 2022 ihre Arbeit aufnimmt, führt Sperling das Unternehmen weiter. „Der Verwaltungsrat hat vollstes Vertrauen in Frau Sperling. Sie behält bis zum Vertragsende die Führung des Unternehmens“, erteilt Zinnecker möglichen Spekulationen über einen vorzeitigen Wechsel eine Absage.
Erst im vergangenen November hat Sperlings Kollege, Co-Vorstand Andreas Fischer, die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren verlassen. Berufliche und private Entwicklungen liefen „nicht immer im Einklang“, sagte der 46-Jährige damals. Er war im März 2019 nach Kaufbeuren gekommen, um gemeinsam mit Sperling die Doppelspitze des Kommunalunternehmens zu bilden.
Ute Sperling übernahm die Geschäftsführung des Klinikverbunds im März 2017, nachdem ihr Vorgänger Dr. Philipp Ostwald seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Bereits damals gab es im Verwaltungsrat Überlegungen, die Leitung des Klinikums in die Hände eines externen Dienstleisters oder einer Managementgesellschaft zu legen.
Die Wahl fiel dann allerdings doch auf die Lösung mit einer Doppelspitze.
Zukunftsfähige Weiterentwicklung