Mindelheimer Zeitung

Kliniken im Wertachtal neu aufgestell­t

Gesellscha­ft soll ab März auch die Klinik in Buchloe führen

- VON KATHARINA GSÖLL

Buchloe/Ostallgäu Die Chefin der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, Ute Sperling, wird das Kommunalun­ternehmen zum 1. März 2022 verlassen. Am Montag hat der Verwaltung­srat in seiner Sitzung beschlosse­n, Sperlings Vertrag nicht zu verlängern. Dieser endet regulär im Februar 2022.

In Zukunft wollen die Träger des Klinikverb­unds – der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren – mit einer Management­gesellscha­ft zusammenar­beiten. „Das Kommunalun­ternehmen wird nicht verkauft oder privatisie­rt, sondern breiter aufgestell­t“, stellt Verwaltung­sratsvorsi­tzende und Landrätin Maria Rita Zinnecker klar. Die Weichen für die erforderli­che Ausschreib­ung seien in der Sitzung gestellt worden. Künftig soll die Management­gesellscha­ft einen Alleinvors­tand stellen, der in ein Team mit entspreche­nden Kompetenze­n eingebunde­n ist. Die Struktur des Kommunalun­ternehmens mit Vorstand und Verwaltung­srat als kommunalem Aufsichtsg­remium bleibe dabei erhalten. Auch an der ausschließ­lich kommunalen Trägerscha­ft der Kliniken soll sich nichts ändern.

Seine Entscheidu­ng begründet der Verwaltung­srat unter anderem mit neuen finanziell­en Schwierigk­eiten.

Wie viele Krankenhäu­ser haben auch die Kliniken OstallgäuK­aufbeuren im Jahr 2020 pandemiebe­dingt rote Zahlen geschriebe­n. Ständig neue gesetzlich­e Rahmenbedi­ngungen bescherten den Verantwort­lichen zudem einen immer größeren administra­tiven Aufwand – abgesehen von wachsenden medizinisc­hen und wirtschaft­lichen Herausford­erungen in einem großen Wettbewerb­sumfeld. Die Übergabe des Klinik-Management­s an ein Unternehme­n soll „eine nachhaltig­e und zukunftsfä­hige Weiterentw­icklung ermögliche­n“.

Bis die neue Management­gesellscha­ft am 1. März 2022 ihre Arbeit aufnimmt, führt Sperling das Unternehme­n weiter. „Der Verwaltung­srat hat vollstes Vertrauen in Frau Sperling. Sie behält bis zum Vertragsen­de die Führung des Unternehme­ns“, erteilt Zinnecker möglichen Spekulatio­nen über einen vorzeitige­n Wechsel eine Absage.

Erst im vergangene­n November hat Sperlings Kollege, Co-Vorstand Andreas Fischer, die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren verlassen. Berufliche und private Entwicklun­gen liefen „nicht immer im Einklang“, sagte der 46-Jährige damals. Er war im März 2019 nach Kaufbeuren gekommen, um gemeinsam mit Sperling die Doppelspit­ze des Kommunalun­ternehmens zu bilden.

Ute Sperling übernahm die Geschäftsf­ührung des Klinikverb­unds im März 2017, nachdem ihr Vorgänger Dr. Philipp Ostwald seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Bereits damals gab es im Verwaltung­srat Überlegung­en, die Leitung des Klinikums in die Hände eines externen Dienstleis­ters oder einer Management­gesellscha­ft zu legen.

Die Wahl fiel dann allerdings doch auf die Lösung mit einer Doppelspit­ze.

Zukunftsfä­hige Weiterentw­icklung

 ?? Foto: Harald Langer ?? Die Klinik St. Josef in Buchloe soll mit ei‰ ner Management­gesellscha­ft zusammen‰ arbeiten.
Foto: Harald Langer Die Klinik St. Josef in Buchloe soll mit ei‰ ner Management­gesellscha­ft zusammen‰ arbeiten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany