Mindelheimer Zeitung

Rote Karte für die „Grüne Hausnummer“

Fördermitt­el Ein Grünen-Antrag scheiterte in nicht öffentlich­er Sitzung an der Ratsmehrhe­it. Warum die Gemeinde Türkheim die Aktion dennoch ein wenig unterstütz­t

- VON SABINE SCHAA‰SCHILBACH

Türkheim Andernorts in Bayern gibt es das schon. Jetzt sollte die Aktion „Grüne Hausnummer“auch geeigneten Neubauten oder Modernisie­rungen im Gemeindege­biet Türkheim/Irsingen zugutekomm­en. Einen entspreche­nden Antrag stellte Markträtin Anna-Kristin Josten von den Grünen.

Wie die MZ erfuhr, wurde der Antrag im Gemeindera­t jedoch in nicht öffentlich­er Sitzung abgelehnt. Die GrünenFrak­tion entschied sich dann dafür, die Aktion „Grüne Hausnummer“gemeinsam mit der Ortsgruppe des Bund Naturschut­z in Eigenregie durchzufüh­ren.

Der Kriterienk­atalog für die „Grüne Hausnummer“ist umfangreic­h. Mit einem Punktesyst­em werden die unterschie­dlichsten, vor allem nachhaltig­en, Ausführung­en bei Bau und Umbau belohnt. Dabei geht es sowohl um umweltfreu­ndliche Baustoffe als auch um energieeff­iziente Gebäudetec­hnik. Außenanlag­en werden mit gewertet, wie zum Beispiel Regenwasse­rnutzung im

Garten, Anpflanzen von heimischen Hecken oder das Einsparen von Schotterfl­ächen.

Vor dem Erfolg und der Urkunde wird es also viel Arbeit beim Ausfüllen der Anträge geben, weil die einzelnen Maßnahmen belegt sein wollen, zum Beispiel mit Fotos. Insgesamt sollen aus einem mehrseitig­en Katalog mindestens 100 Punkte zusammenko­mmen, wenn sich ein Häuslebaue­r oder Modernisie­rer für die „Grüne Hausnummer“qualifizie­ren will. Bewerben können sich Interessie­rte bis Mitte des jeweiligen Jahres. Die Prämierung erfolgt dann im Herbst.

Die „Grüne Hausnummer“für Türkheim ist ein Konzept vom Bund Naturschut­z in Bayern, Ortsgruppe

Türkheim, mit der grünen Marktrefer­entin für Ortsplanun­g Anna-Kristin Josten. Die „Grüne Hausnummer“für umweltfreu­ndliche Häuser sollte als ein „wertsteige­rndes Gütesiegel“verstanden werden.

In anderen Gemeinden gibt es dafür außer einer Urkunde für die Teilnehmer auch interessan­te und spürbare Vergünstig­ungen: Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhaus­en für die besten Teilnehmer

Rathausche­f Kähler begrüßte die Aktion

beispielsw­eise eine kostenlose Nutzung des ÖPNV, Holz zur Eigennutzu­ng und einen Nachlass auf die Stromrechn­ung. Andere Kommunen bieten zusätzlich einen finanziell­en Anreiz als Baukostenz­uschuss. In Türkheim soll es neben der Urkunde auch eine finanziell­e Unterstütz­ung geben, zumindest während des ersten Jahres.

Denn anders als die Ratsmehrhe­it begrüßte Rathausche­f Christian Kähler die Aktion und hat aus seinem Bürgermeis­ter-Budget eine kleine finanziell­e Unterstütz­ung zugesagt. Davon sollen Urkunden gedruckt und die Produktion einer Erstaussta­ttung an grünen Hausnummer­n finanziert werden.

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Foto: AZ‰Archiv Mit einer „Grünen Hausnummer“wollen Bund Naturschut­z und die Grünen in Türk‰ heim ökologisch­es Bauen unterstütz­en.
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Anna‰Kristin Josten (Grüne)

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