Mindelheimer Zeitung

Matzberger‰Eigner hofft auf Millionene­rlös

Innenstadt Eines der traditions­reichsten Gebäude Bad Wörishofen­s steht zum Verkauf

- VON HELMUT BADER

Bad Wörishofen Zuletzt war es etwas ruhig geworden um die traditione­lle Immobilie des Café Matzberger an Bad Wörishofen­s Denkmalpla­tz. Im Jahre 1900 erbaut, hat sie die ganze Entwicklun­g der Stadt im letzten Jahrhunder­t erlebt und manch stürmische Zeiten mitgemacht. Nun soll das Ensemble für einen hohen Millionenb­etrag verkauft werden.

Die Vergangenh­eit des Matzberger-Gebäudes ist bewegt. Gedacht sei nur an den Zweiten Weltkrieg, als sich die Bomberpilo­ten des Flugplatze­s von Bad Wörishofen am Abend dort trafen, wobei es zuweilen sehr stürmisch zugegangen sein soll. Danach war es der zentrale Ort am Denkmalpla­tz neben der Kneippbüst­e, wo man sich zum Kaffeetrin­ken oder auch zum Tanz traf. Vor einigen Jahren nun verkaufte es die Familie Ecoffey, die Nachfahren der Matzberger­s, die in der Schweiz wohnen.

Das Café, das zwischenze­itlich etliche Pächter gesehen hatte und oft geschlosse­n war, öffnete mit einem neuen Pächter und neuer Konzeption wieder die Pforten. In der

Kneippstad­t war dies mit Hoffnungen verbunden, denn das Traditions­haus liegt vor allem den älteren Wörishofer­n und den treuesten Gästen doch sehr am Herzen. Es stellt ein gutes Stück aus der goldenen Zeit der Kneippkur dar und war beliebter Treffpunkt. Deshalb wurde die Entwicklun­g stets aufmerksam verfolgt. Jetzt aber steht die Immobilie zum Verkauf. Als Verhandlun­gsbasis ist ein Preis von 6,5 Millionen Euro ausgelobt. Für rund 1,4 Millionen sei das Objekt zuletzt saniert und unter anderem mit einem neuen Dach versehen worden. Neben dem Café enthält das Gebäude 28 Zimmer. Dem Vernehmen nach soll es als Ganzes verkauft werden, sodass auch das beliebte Café erhalten bliebe, wenn es denn einen neuen Käufer und Pächter gäbe. Der bisherige hat es inzwischen schon wieder geräumt.

Betroffen davon ist auch die im Matzberger­haus daneben eingezogen­e Gabi Esser mit ihrem Gummibärch­enladen. Esser hat einen Fünfjahres­vertrag abgeschlos­sen, genau zu dem Zeitpunkt, als die CoronaKris­e auftrat und ihr das Geschäft vermieste.

Zwar sei ihr der Vermieter in geringem Maße, wie sie berichtete, entgegenge­kommen, doch haben sich bei der Höhe der Pacht ihre Probleme keineswegs erledigt. Vor allem die Zeit von August bis September 2020, kurz nachdem sie gerade eröffnet hatte, verschwand ihr Laden gleich hinter einem großen Gerüst. Dies habe ihr sehr geschadet. Jetzt müsse sie sehen, wie es irgendwie weitergeht. Das frühere Modegeschä­ft Muzjak, das viele Jahre daneben untergebra­cht war, steht leer, der Betrieb ist umgezogen. Nun darf man gespannt sein, wie es mit diesem „ersten Haus am Platz“weitergehe­n wird.

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Foto: Helmut Bader Das Matzberger‰Gebäude am Denkmalpla­tz von Bad Wörishofen steht zum Verkauf. Es geht um einen hohen Millionenb­etrag.

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