Wo der Maibaum grüßt
Brauchtum Wie es der TSV Kirchheim geschafft hat, trotz Corona einen prächtigen Maibaum aufzustellen
In vielen Gemeinden gibt es heuer wegen Corona keinen Maibaum. In Kirchheim dagegen steht ein 36 Meter hohes Prachtstück auf dem Marktplatz.
Kirchheim Bräuche und Traditionen zu bewahren ist in Zeiten von Corona nicht einfach. Aber Franz Schiegg, Vorsitzender vom TSV Kirchheim, wollte nicht noch ein Jahr auf den Maibaum verzichten. Und auch, wenn ein „richtiges“Maibaumfest auch 2021 nicht stattfinden konnte, so schmückt jetzt trotzdem ein prächtiger Baum den Kirchheimer Marktplatz.
Bei den Vorbereitungen und beim Aufstellen mussten sich die TSVler an die Corona-Auflagen halten: In Zweiergruppen konnte im Freien gearbeitet werden, immer auch mit genügend Abstand. Zwei Bäume wurden frühmorgens von Gemeindearbeitern aus dem Wald geholt, und nachmittags wurden die Helfer dann aktiv und verwandelte zwei Bäume in einen Maibaum. Ja, richtig gelesen, der Frühlingsbote in Kirchheim besteht aus zwei Bäumen, um die stolze Länge von 36 Meter hinzubekommen. Die „Nahtstelle“kaschiert eine aus Nadelzweigen gebundene Girlande. Auch zwei Starenkästen wurden am Baum befestigt, dazu drei neue kleinere Kästen für Meisen oder Spatzen. „Die Starenkästen waren immer schnell besetzt, es gab sogar Streitereien, wer dort wohnen darf“, erinnerte sich Schiegg.
Nach dem Transport zum Marktplatz, zur Sicherheit überwacht von der Kirchheimer Feuerwehr, hievte ein Kranwagen der Firma Kaiser den Baum hoch. Ein echtes Prachtstück mit vielen Tafeln, drei großen Kränzen und bunten Bändern, die im Wind wehen.
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