Sie gibt jetzt im Türkheimer Seniorenheim St. Martin den Ton an
Porträt In einer turbulenten Phase hat Patricia Bader (27) die Verantwortung im Kreis-Seniorenheim übernommen. Wie Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit helfen
Türkheim Mitten in der turbulenten Phase nach dem Corona-Ausbruch mussten sich Heimbewohner und Mitarbeiter des Türkheimer Seniorenheims St. Martin auch noch auf eine neue Leitung einstellen: Mitte März löste Patricia Bader (27) Heimleiter Stefan Drexel ab, der nach fünf Jahren in Türkheim auf eigenen Wunsch ans Gesundheitsamt am Unterallgäuer Landratsamt wechselte.
Dass sie sich mit ihrer Bewerbung für die Heimleitung eine besondere Herausforderung ausgesucht hatte, das wusste Patricia Bader schon, als sie Anfang des Jahres ihre Bewerbung auf die Stellenanzeige losschickte. Dass es aber gleich zu Beginn so turbulent und schwierig zugehen sollte, das konnte sie da noch nicht ahnen. Inzwischen geht der Blick der neuen Heimleiterin nur noch nach vorne.
Denn wer in der Pflege tätig ist, hat so schon genug zu tun, um sich Tag für Tag den vielfältigen Aufga
und immer wieder neuen Herausforderungen stellen zu können. Darin hatte Patricia Bader Erfahrung, die sie zuletzt in leitender Funktion bei einem Pflegedienst in Memmingen sammeln konnte. Die 27-Jährige hat nach ihrer Mittleren Reife an der Wirtschaftsschule in Bad Wörishofen eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolviert und sich zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen weitergebildet.
Fachlich war sie also bestens gerüstet, um sich eine neue berufliche Chance zu suchen. Und doch ahnte sie, dass es schon etwas anderes ist, plötzlich Personalverantwortung für gut 130 Mitarbeiter zu haben, die sich um rund 120 Seniorinnen und Senioren in St. Martin kümmern. Und selbst jetzt, nachdem nun doch schon einige Wochen vergangen sind, ist Patricia Bader noch immer etwas überrascht, wie schnell und unkompliziert sie von ihren neuen Kolleginnen und Kollegen aufgenommen und akzeptiert wurde.
Heute weiß sie, dass dies gerade im Türkheimer Seniorenheim St. Martin zu den wichtigsten Grundlagen zählt: Der Zusammenhalt des Teams ist vorbildlich und buchstäblich jede und jeder steht für den anderen ein. „Da habe ich es als Vorgesetzte dann gar nicht schwer“, freut sich Patricia Bader.
Ihr wie ihrem Team ist es so wichtig, den Seniorinnen und Senioren hier im Pflegeheim ein neues Zuhause bieten zu können. Denn natürlich ist der Wechsel in ein Seniorenwohnheim für die Frauen und Männer nicht einfach, die ihr Leben lang in ihrer gewohnten Umgebung und mit ihrer Familie gelebt haben.
Mut machen Patricia Bader aber auch in schwierigen Situationen die Reaktionen der Heimbewohner, die sich in Türkheim gut aufgehoben fühlen und schnell wieder „zuhause“fühlen. Dafür sorgt unter anderem auch die Möglichkeit, das neue Zimmer mit eigenen Möbeln und Bildern individuell zu gestalten. Das vermittelt ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit, doch noch viel wichtiger ist die menschliche Zuwendung und das familiäre Miteinander, das von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gepflegt wird. „Die Zufriedenheit unserer Bewohner ist auch unsere Zufriedenheit“, sagt Patricia Bader.
Die 27-Jährige pendelt zwischen ihrem Wohnsitz Warmisried und dabei soll es auch bleiben. Denn Paben tricia Bader ist privat fest verwurzelt in Warmisried, ist als Saxofonistin aus der Musikkapelle Unteregg/ Oberegg ebenso wenig wegzudenken wie aus der örtlichen Feuerwehr, wo sie als Vorsitzende des Feuerwehrvereins Verantwortung übernommen hat. Ihr besonderes Steckenpferd ist hier vor allem die Jugendarbeit, die derzeit coronabedingt leider etwas zu kurz komme. Doch auch dafür wird sie sich, sobald es wieder möglich ist, die Zeit nehmen.
Diese Bodenständigkeit der überzeugten Unterallgäuerin ist es wohl
Fachlich bestens gerüstet für eine neue Herausforderung
Sie kennt und versteht die Menschen im Unterallgäu
auch, die ihr den Einstieg in ihren neuen Job im Türkheimer Seniorenheim St. Martin leicht gemacht hat: Sie kennt die Menschen der Region, sie versteht sie nicht nur wegen ihres sympathischen Allgäuer Dialekts. Und mit ihrer Liebe zu ihrer Heimat hat sie schnell einen direkten Zugang zu den Herzen ihrer Mitmenschen.
Eine Gabe, die sie gerade auch als Leiterin eines Seniorenheimes gut gebrauchen kann.