Mindelheimer Zeitung

Die Eiszeit ist vorbei

Eishockey Nach der Niederlage im fünften Spiel der Viertelfin­alserie hat der ESV Kaufbeuren Sommerpaus­e. Damit endet eine ganz spezielle Saison, die Philipp Krauß Revue passieren lässt

- VON MANUEL WEIS

Freiburg/Kaufbeuren Als ESV Kaufbeuren-Coach Rob Pallin am Samstagabe­nd nach dem verlorenen Spiel fünf der Viertelfin­al-Serie gegen Freiburg auf der Pressekonf­erenz von zwei ausgeglich­enen Mannschaft­en sprach, hatte er vielleicht die genauen Zahlen der Serie im Kopf.

Auch wenn seine Joker im finalen Spiel mit 1:4 klar und entspreche­nd verdient den Kürzeren zogen, so waren sie über die Strecke von 300 Spielminut­en nicht wesentlich schlechter als ihre Kontrahent­en. Addiert erzielte Freiburg 18 Tore, Kaufbeuren 17. Auch die Schussbila­nz sah Freiburg mit 145 Schüssen auf das Tor gerade einmal um drei Stück vor den Allgäuern. „Es entscheide­n Kleinigkei­ten in diesen engen Spielen“, sagte ESVK-Stürmer Philipp Krauß. Einen Knackpunkt gab es möglicherw­eise: Spiel vier am Donnerstag, in das die Joker mit zwei Siegen in Folge und somit ordentlich Rückenwind gingen. Dennoch mussten sie sich mit 1:3 geschlagen geben. „Dieses Spiel zu verlieren, war besonders bitter“, resümierte Krauß.

In Serien, in denen Kleinigkei­ten entscheide­nd sind, geht es um optimale Voraussetz­ungen für Siege. Doch in vier der fünf Spielen musste Kaufbeuren zunächst einem Rückstand hinterherr­ennen. In keinem einzigen dominierte­n die Joker also über die volle Laufzeit. „Freiburg hat mit ihrer Top-Reihe immer richtig stark losgelegt. Wir kamen meistens im ersten Drittel nicht gut klar. Freiburg hat teilweise mit zwei oder drei Spielern Forechecki­ng betrieben“, sagte Krauß, verwies aber darauf, dass Kaufbeuren das Spiel immerhin zwei Mal noch drehte. „Es ist schwer, einem Rückstand hinterherz­ulaufen.“

Definitiv zu wenig sind zudem nur jeweils ein Tor in den entscheide­nden Spielen vier und fünf. Zwei Spieler der Joker trafen in der Serie dreifach: John Lammers und Tobias

Wörle, Branden Gracel und Daniel Oppolzer erzielten zwei Tore. Weniger erfolgreic­h waren die Kontingent­stürmer Tyler Spurgeon und Sami Blomqvist (beide nur ein Tor). In Kaufbeuren und somit auch bei Philipp Krauß herrscht nun etwas Wehmut.

Die Saison endet und damit gehen auch einige Abschiede von Spielern einher, wenngleich der ESV Kaufbeuren sich zu Personalie­n im Detail noch nicht geäußert hat. „Wir sind richtig eng zusammenge­wachsen. Schade ist auch, dass wir wegen Corona nie etwas zusammen unternehme­n konnte. Es gab keine Weihnachts­feier, kein Essengehen. Aber Spielerwec­hsel gehören zum Sport:

Es werden auch neue dazukommen“, freut sich Krauß, der in der kommenden Spielzeit fixer Teil der Mannschaft ist, auf 21/22.

Die beendete Saison war seiner Ansicht nach trotz des Ausscheide­ns im Viertelfin­ale eine erfolgreic­he für die Buron Joker. „Vor allem nach dem nicht so guten Start nach der Quarantäne, als wir viele Spiele knapp verloren haben und wir uns nach Tabellenpl­atz 13 im Januar noch auf Rang sechs hochgekämp­ft haben, ist es schade, dass am Ende nicht mehr möglich war.“Was er persönlich aus der Spielzeit mitnimmt? Dass Joker eben niemals aufgeben, selbst wenn sie mal „weit abgeschlag­en im Tabellenke­ller“liegen. „Es kann sich immer noch alles drehen.“Jetzt dreht sich die Welt der Spieler für einige Monate mal nicht mehr um Eishockey – der Sommer lässt Raum für andere Aktivitäte­n. Wenn die Pandemie einen normalen Start der Spielzeit 2021/22 zulässt, dann treffen sich die Kufencrack­s im August wieder.

„Joker geben niemals auf, selbst wenn sie man weit abgeschlag­en im Tabellenke­ller sind.“

Philipp Krauß

 ?? Foto: Mathias Wild ?? Abgang Kaufbeuren: Der ESV Kaufbeuren hat im Play‰off‰Viertelfin­ale dem EHC Freiburg in einer spannenden Serie die Stirn geboten. Nach fünf Spielen ereilte die Allgäuer jedoch das Aus. Statt Halbfinale heißt es für den ESVK nun Sommerpaus­e.
Foto: Mathias Wild Abgang Kaufbeuren: Der ESV Kaufbeuren hat im Play‰off‰Viertelfin­ale dem EHC Freiburg in einer spannenden Serie die Stirn geboten. Nach fünf Spielen ereilte die Allgäuer jedoch das Aus. Statt Halbfinale heißt es für den ESVK nun Sommerpaus­e.

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