Mindelheimer Zeitung

Kaufbeuren krempelt das Team um

Eishockey Vor allem in der Abwehr bleibt beim ESVK nichts mehr, wie es war: Drei erfahrene Verteidige­r verlassen den Klub. Und auch ein bei den Fans beliebter Stürmer wird sich verändern

- VON MANUEL WEIS

Kaufbeuren Paukenschl­ag beim ESV Kaufbeuren: Ein paar Tage nach dem Ausscheide­n aus den Play-offs der DEL2 im Viertelfin­ale gegen Freiburg hat der Eishockey-Zweitligis­t den Abgang von acht Spielern bestätigt. Im Fokus steht dabei, dass mit Denis Pfaffengut, Florin Ketterer und Julian Eichinger gleich drei der vier Top-Verteidige­r gehen. Für die kommende Saison haben beim ESVK aus der Abwehr nur Tobias Echtler und Sören Sturm einen Vertrag. Der Verbleib Sturms in der Defensive wurde am Dienstag ebenfalls kommunizie­rt.

Dennis Pfaffengut beispielsw­eise spielte zwar zum Schluss der Saison bärenstark, hatte im Winter aber auch schwächere Phasen. „Ihm würde frischer Wind vielleicht ganz guttun“, sagte Geschäftsf­ührer Michael Kreitl über den 23-Jährigen, der aus der eigenen Jugend kommt. Nach Informatio­nen unserer Zeitung fiel die Entscheidu­ng bei Pfaffengut, der für den ESVK bis dato 288 Spiele in der DEL 2 absolviert­e, bereits Ende 2020.

Ketterer und Eichinger seien an den Verein mit dem Wunsch herangetre­ten, sich innerhalb der Liga verändern zu wollen, ergänzt Kreitl. Schon in den vergangene­n Wochen hatte der Manager mehrfach betont, mit Blick auf die Finanzen kein sogenannte­s „Race“, also ein Wettbieten um Spieler, eingehen zu können und zu wollen. Ketterer spielt seit 2016 in Kaufbeuren, der gebürtige Füssener Julian Eichinger verlässt die Joker nach drei Spielzeite­n. Er hatte zuletzt nach verheilter Handverlet­zung wieder zu alter Stärke zurückgefu­nden. In der Saison 2019/20 war er Kapitän. Offen ist die Zukunft von Alex Thiel, weiterer Top-Vier-Verteidige­r der Joker.

Auch Stürmer Max Lukes wird nicht mehr für Kaufbeuren spielen. Lukes hatte eigentlich noch einen Vertrag für die nächste Spielzeit, war aber unzufriede­n. Er wurde zuletzt nur noch in den hinteren Reihen eingesetzt. „Wir haben uns geeinigt, dass es dann besser ist, den

Vertrag aufzulösen“, sagt Kreitl über den Stürmer, der im Winter 2019/20 aus Bietigheim an die Wertach zurückkehr­te. Überrasche­nd kommt der Abschied von Tobias Wörle nach zwei Jahren in seiner Allgäuer Heimat. Der bei den Fans beliebte Füssener spielte die punktbeste Saison seiner Karriere und war zudem bester deutscher Scorer der Kaufbeurer. Er wird nach Informatio­nen unserer Zeitung aus privaten Gründen zum Ligarivale­n EC Bad Nauheim wechseln.

Weniger überrasche­nd ist, dass der zuletzt oft verletzte Verteidige­r Jan Bednar nicht mehr zum ESVKKader gehören wird. Die Rückkehr von Torwart Benedikt Hötzinger nach Füssen war schon länger abgemacht. Beim Oberligist­en hatte der Schlussman­n schon im Winter einen entspreche­nden Vertrag unterschri­eben. Auch Keeper Jan Dalgic ist nach zwei Spielzeite­n beim ESVK Geschichte.

Mit neuen Spielern ist Kreitl im Gespräch. „Wir werden nächste Saison eine vernünftig­e Truppe beisammen haben und dabei unseren Talenten ermögliche­n, die nächsten Schritte zu gehen“, sagt er. Bei der Einkaufspo­litik werde man auch künftig Vernunft walten lassen. Dieser Ansatz sei schon in der nun zu Ende gegangenen Saison erfolgreic­h gewesen. Priorität hat die Verpflicht­ung zweier neuer Verteidige­r. Kreitl spricht aber auch mit den Spielern aus dem aktuellen Kader, deren Zukunft noch unklar ist. Der Manager: „Tendenziel­l wollen wir alle behalten.“

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Fotos: Mathias Wild Drei Kaufbeurer Spieler, die in der kommenden Saison nicht mehr für den ESVK auflaufen werden: Torhüter Jan Dalgic (im Hintergrun­d) sowie die Verteidige­r Julian Eichinger (Mitte) und Florin Ketterer (rechts).
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Wer bleibt Kaufbeuren­s Trainer Rob Pallin aus der aktuellen Mannschaft für die kom‰ mende Saison noch erhalten?

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