Kettenbriefe unter Buchloer Schülern
Pyramidenspiele sind alles andere als harmlos
Buchloe Derzeit werden Kettenbriefe an Grundschulkinder verschickt. Darauf wurde die Polizeiinspektion Buchloe von Eltern aufmerksam gemacht. Demnach sollen die Kinder mit den Kettenbriefen „Sticker“weiterschicken. „Grundsätzlich sind derartige Kettenbriefe in Deutschland nicht verboten und im vorliegenden Fall auch relativ harmlos. Aber dennoch sollten solche Kettenbriefe niemals weitergeschickt werden“, warnt Inspektionschef Bernhard Weinberger.
Die Bezeichnungen und die Arten dieser Pyramidenspiele seien sehr verschieden, das Prinzip aber immer ähnlich: Auf der obersten Stufe der Rangordnung stehe ein Mitspieler, der sich von einer Gruppe von neu dazugekommenen Personen der letzten Stufe Sachen oder Geld schenken lasse.
Für alle zu Beschenkenden seien wieder neue Geldgeber zu finden. Um ein Pyramidenspiel am Laufen zu halten, müssen immer mehr Teilnehmer
angeworben werden, wobei die Zahl der notwendigen neuen Gastgeber immer steigt. Letztlich blieben jene übrig, die keine „Geschenkgeber“mehr auftreiben können. Dabei ist bei allen Pyramidenspielen klar, dass etwa 90 Prozent aller Teilnehmer ihr Geld verlieren werden und nur etwa zehn Prozent der Teilnehmer – nämlich die „Spielenden – gewinnen können.
„Diese Pyramidenspiele oder Kettenbriefe finden häufig im privaten Umfeld statt und haben manchmal auch einen esoterischen Anstrich“, erläutert Weinberger. In euphorischer, freundschaftlicher Stimmung werden die Teilnehmer durch Aussagen wie „man muss die positive Energie des Geldes nutzen“zum Schenken motiviert. Im vorliegenden Fall wirbt man mit dem „Lächeln im Gesicht der Kinder“. Letztlich profitierten nur die Initiatoren, betont Polizeichef Weinberger: „Alle weiteren Teilnehmenden werden selbst zu betrogenen Betrügern.“
Die Teilnehmer werden zu betrogenen Betrügern