Wiedergeltinger Schützen landen mit neuem Heim einen Volltreffer
Vereine In nur zehn Monaten schaffen sich die Schützen trotz aller Corona-Erschwernisse eine moderne Schießanlage
Wiedergeltingen In nur zehn Monaten Bauzeit haben die Wiedergeltinger Schützen ein Schützenheim erstellt, auf dass die Bauleiter Franz Hienle und Sebastian Kugelmann sichtlich stolz sind. Tausende Arbeitsstunden stecken in dem Gebäude, das nun vor der Einweihung steht.
Nachdem im März 2019 klar wurde, dass der Verein eine neue Heimat braucht, wurde sofort mit der Planung begonnen. „Über 80 Jahre haben wir im Gasthof Ritter mietfrei unsere Schießstände gehabt, dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Hienle. Doch nun hieß es nach vorne zu schauen und zunächst ein geeignetes Grundstück zu finden. Nachdem viele Varianten und Vorschläge geprüft wurden, fiel die Entscheidung auf den Platz der offenen Musikbühne beim Vereinsheim des Musikvereins und des Theaterstadels. Mit ein Hauptgrund für die Platzwahl war die Barrierefreiheit und die Möglichkeit, durch die Ansiedelung eines weiteren Vereins ein Vereinszentrum zu schaffen.
3400 Stunden Eigenleistung stecken in dem Umbau von der Musikbühne zum schmucken Vereinsheim. Erschwert wurde die Maßnahme durch die Corona-Pandemie. Während des harten Lockdowns durften immer nur eine Familie mit maximal drei Personen auf der Baustelle arbeiten. Mit dem Pflastern des Vorplatzes, wo alle Vereine noch mal kräftig mithalfen, fand das Projekt Schützenheim seinen Abschluss. Ermöglicht wurde der Bau nicht nur durch die vielen ehrenamtlichen Helfer, sondern auch durch die Unterstützung der Kommune und vieler heimischer Firmen. „Vor allem die Bereitstellung von Arbeitsmitteln und Material hat uns sehr geholfen“, berichtet Hienle. „Eine Schreinerei in der Nähe hat uns alle Maschinen zur Verfügung gestellt, in einer anderen Firma konnten wir Schweißarbeiten durchführen.“Im Gau nahezu einzigartig dürfte der moderne Schießstand sein, der mit zehn elektronischen Schießständen ausgerüstet ist. Auf einem Monitor kann jeder Schütze seine Scheibe sehen, dies kann auch in den Aufenthalts- und Aufwertungsraum übertragen werden. Froh sind die Schützen auch, dass sie nun endlich ihre alten Erinnerungsstücke ausstellen können, die bislang in Kisten gelagert waren – unter anderem die erste ausgeschossene Schützenscheibe und ein Eröffnungstaler aus dem Jahre 1883. Heute hat der Verein 170 Mitglieder und stellt fünf Rundenwettkampfmannschaften in unterschiedlichen Klassen. „Durch Corona ist leider eine große Pause entstanden, vor allem die Jugendarbeit kam zwangsläufig zum Erliegen“, bedauert der Vorsitzende Markus Kornegger. „Wir wollen die Jugendlichen wieder an den Schießsport heranführen, nicht nur mit dem Luftgewehr, sondern auch mit der Luftpistole“, kündigt er an. Mit Kugelmann steht ein deutscher Meister im Pistolenschießen als Trainer zur Verfügung. Wer Interesse hat, kann gerne jeden Freitag ab 18 Uhr bei uns vorbeischauen.“
Die Einweihung des neuen Schützenheims wird Corona konform abgehalten. Vom 21. bis 23. Juli findet von 18 Uhr bis 22 Uhr das Preisschießen für Mitglieder, Vereine und interessierte Bürger und Familien statt. Eine Voranmeldung beim Verein ist unbedingt erforderlich. Die Einweihungsfeier am Samstag findet nur für geladene Gäste statt.