„Der Sport bietet ein bedeutungsvolles Betätigungsfeld“
Interview Kreisvorsitzender Uli Theophiel sagt, warum er sich so gerne im BLSV engagiert – und das bereits seit dem Jahr 1979
Memmingen/Unterallgäu „An Sie ergeht nun die Bitte, in unserem Verband mitzuarbeiten, der für unsere Jugend für alle Zeiten ein Werk des Sports bleiben soll.“Das steht in einem Aufruf an alle Sportler und Sportlerinnen Bayerns, den Rudolf Sedlmayer, Georg Maier, Adolf Schmucker und Anton Hörmannsdorfer am 18. Juli 1946 unterzeichnet haben. Einer, der diesen Aufruf des Leitungsgremiums des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) immer ernst genommen hat, ist Uli Theophiel. Der 74-Jährige aus Niederrieden ist seit 1979 im BLSV aktiv – zunächst auf Kreisebene, danach auch im Bezirk und auf Landesebene in verschiedenen Funktionen. Wir befragten ihn zu seinem Engagement im BLSV.
Herr Theophiel, was bedeuten der BLSV und die Arbeit im Verband für Sie persönlich?
Uli Theophiel: Sport und Vereinsleben haben einen festen Platz in der Gesellschaft. Dafür steht der BLSV mit seinen Vereinen und Fachverbänden. Die Interessen der Vereine zu vertreten, die Meinungen der Basis einzubeziehen, an zukunftsweisenden Veränderungen, Entscheidungen auf Landes-, Bezirks- und Kreisebene mitzuarbeiten und letztendlich umzusetzen, dafür engagiere ich mich zum Wohle aller Sportinteressierten.
Was macht die Arbeit des BLSV aus Ihrer Sicht unverzichtbar? Theophiel: Der BLSV schafft gute und geeignete Rahmenbedingungen für seine Vereine. Auf vielfältige Weise. Er bietet unter anderem Unterstützung im Bereich der Vereinsentwicklung, bei der Vereinsförderung – im Jugend- wie im Erwachsenenund Seniorensport. Als verlängerter Arm der Staatsregierung fördern wir die Vereine durch die Vereinspauschale, ebenso den Sportstättenbau und die Sanierung der Sportanlagen, arbeiten eng mit der Politik, Organisationen und Kommunen zusammen und stärken in einem hohen Maße das Ehrenamt durch viele Aktionen. Wichtig ist uns der Bildungsauftrag. Sport ist ein wichtiges Kulturgut.
Warum wird die Arbeit des BLSV auch in Zukunft wichtig sein? Theophiel: Der Sport und die Vereine stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Wichtige existenzielle Themen werden in der Zukunft noch stärker in den Vordergrund rücken. Dazu gehört die Mitgliederentwicklung in Anbetracht einer veränderten Gesellschaft. Der Gesundheits- und Präventionssport gewinnt zunehmend an Bedeutung. Schüler, Jugendliche und junge Erwachsenen lassen sich nur noch schwer oder kurzzeitig an den Verein binden. Deshalb sind altersgerechte Bewegungsformen und Modelle gefragt, die das Interesse am Sport wecken. Dazu gehört ein intaktes Vereinsleben. Die Mitglieder müssen sich wohlfühlen, wahrgenommen werden im Verein. Die Integration, Aus- und Fortbildungen von Trainern und Übungsleitern mit entsprechender Qualifikation tragen mit dazu bei, in Einklang mit den altersgerechten Angeboten Mitglieder zu gewinnen, die Begeisterung für die Bewegung zu wecken. Eine wesentliche Aufgabe ist auch die Digitalisierung. Sie spielt immer mehr eine große Rolle, um das Ehrenamt zu entlasten. Der BLSV zeigt hierfür Möglichkeiten auf und hat auch bereits sukzessiv Abläufe bei der Vereinsverwaltung eingeführt. Hier ist aber noch viel Luft nach oben.
Warum engagieren Sie sich so gerne im BLSV?
Theophiel: Sport mit seinen vielen Bewegungsmodellen bietet mit all seinen Facetten für die Sportinteressierten ein interessantes, bedeutungsvolles Betätigungsfeld. Vereine, Vorstände, Trainer, Übungsleiter und die vielen Helfer im Ehrenamt brauchen Strukturen und zukunftsweisende Perspektiven für das operative Alltagsgeschäft und Hilfestellungen für eine planbare Zukunft. Mit meinen Sportfreunden auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene versuche ich, Hilfestellungen zu geben. Viele Kontakte mit Persönlichkeiten aus Sport und Politik – dazu gehören auch hochkarätige Leistungssportler – in all den Jahrzehnten waren und sind für mich elementar wichtig, um die persönliche Sichtweise auf bestimmte Abläufe und Gegebenheiten zukunftsorientiert anzupassen. Dazu gehört auch die eigene Erfahrung als langjähriger Trainer und Übungsleiter im Vereinssport wie auch als aktives Mitglied in zahlreichen anderen Organisationen.