Ettringen bekommt einen Raiffeisenmarkt
Nahversorgung Auf dem Grundstück des ehemaligen Lagerhauses geht es nun Schlag auf Schlag. Geplant sind auch vier 27-Meter-Silos
Ettringen Kaum ist für das Grundstück des ehemaligen Lagerhauses in der Kapellenstraße eine neue Verwendung gefunden – die GenoBank darf dort Wohnungen bauen – meldet sich der Raiffeisenmarkt mit einem Großprojekt zurück. Unweit der Papierfabrik von Ettringen soll ein Raiffeisenwarenmarkt entstehen. Das alte Lagerhaus an der Kapellenstraße war seit der frühen Nachkriegszeit eine Institution mit einem Warenangebot gezielt für den landwirtschaftlichen Bedarf. Da das Lagerhaus nicht mehr rentabel betrieben werden konnte, eine Erweiterung aber an den bestehenden Platzverhältnissen scheiterte, entschied man sich zum Abriss, der 2020 erfolgte. Seither lag das Gelände brach. Anfang Juli genehmigte Ettringens Gemeinderat dann den Bau eines dreistöckigen Wohnhauses mit neun Wohnungen. Nun folgt schon das nächste Projekt.
Auf dem Areal, das sich im Osten an das Papierfabrik-Gelände anschließt, im Norden und Osten von der Kreisstraße und im Süden durch die Ortszufahrt begrenzt wird, soll die neue Marktniederlassung entstehen. Die Raiffeisenwarenmärkte verstehen sich als „ländlicher Nahversorger im Bereich Grundnahrungsmittel und bieten ein großes Warenangebot aus Produkten aus der Region“, erläuterte Christian Gerstle von der Geschäftsleitung im Gemeinderat.
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft mit kurzen Wegen überzeugte vor dem Hintergrund der wachsenden Umwelt- und Klimaanforderungen den Gemeinderat. Positiv bewertete auch Rätin Christina Reiber den neuen Standort aus Sicht der Landwirtschaft, denn hier soll mit einem Lagerverkauf auch deren Bedarf gedeckt werden, neben dem Sortiment für Endkundinnen- und kunden. Dies aber wohl erst in einem zweiten Ausbauschritt, bei dem auch vier Getreidesilos mit bis zu 27 Meter Höhe vorgesehen sind.
Das Gelände umfasst einschließlich der Grünflächen zwei Hektar, wovon für den Raiffeisenmarkt gut 12.000 Quadratmeter effektiv genutzt werden sollen. Das geht aus dem Planentwurf des Ingenieurbüros Tremel hervor, den Peter Nardo erläuterte.
Die mit Johann Schmid von Seiten des Guts Ostettringen ausgehandelte Vereinbarung definiert die Fläche als Sondergebiet für die ausschließliche Nutzung durch den Raiffeisenmarkt.
Die Diskussion des Gemeinderates ließ keinerlei Konfliktpotenzial erkennen. Auch eine möglicherweise unerwünschte Konkurrenz für ansässige Geschäfte besteht offenbar nicht; Johann Schmid hatte hier bereits bei potenziell Betroffenen vorgefühlt. Nachgefragt wurde darüber hinaus, ob die Dachflächen mit Fotovoltaik-Modulen für die eigene Stromversorgung bestückt werden würden, was Christian Gerstle in Aussicht stellte. So erfuhr der Antrag des Raiffeisenmarktes die ungeteilte Zustimmung des Gemeinderates und geht nun in die öffentliche Auslegung.