Diese Waschtipps helfen Eltern
Flecken Wer Vater oder Mutter wird, erlebt ein Upgrade in Sachen Waschen: Sie werden Milchschleim aus Pullis entfernen müssen oder später Grasflecken aus der Hose. Auch gegen Sand helfen Tipps der Experten
Frankfurt am Main Klingt unappetitlich, gehört für Eltern aber zum Alltag – also: Reden wir mal über Babykotze. Und über Breireste. Über Grasflecken und Schmierereien mit Filzstiften. Und, ganz fies: über Flüssigkleber auf Kinderkleidung. Wie bekommt man all das nur wieder aus den Klamotten heraus?
● Brei und Kotflecken Manche Flecken sind dezent beige, meistens sind Babybreie aber gelb bis orange oder gar grün. Und sie sind hartnäckig. „Wenn die Farbe zum Beispiel von Karotten stammt, dann hilft es, die Textilien bei der laut Textilpflegeetikett höchst zulässigen Temperatur mit festem Universal- oder Vollwaschmittel zu waschen“, sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Er rät zu mindestens 40 Grad, besser 60 Grad Waschtemperatur. Wichtig ist, ein Waschmittel in Pulver-, Granulat- oder Tablettenform zu verwenden. Diese Varianten enthalten in der Regel Bleichmittel, die für eine höhere Waschwirkung sorgen als flüssige Produkte. „Wenn nach dem Waschen noch Schatten von Flecken zurückbleiben, dann hilft die Bleiche im Sonnenlicht, um Reste des Farbstoffs (Beta-Carotin) zu zerstören“, sagt Glassl. Diese Tipps gibt er übrigens auch für Flecken aus Babykot, die durch ausgelaufene Windeln entstehen.
● Milchschleim Viele Babys stoßen auf und spucken dabei Milchschleim aus, denn der Muskel zwischen Magen und Speiseröhre ist häufig noch zu schwach entwickelt, um den Mageninhalt zu halten. Gerade diese Milch setzt sich besonders hartnäckig in der Kleidung ab. Zwar ist Milch an sich recht leicht herauszuwaschen. Doch wenn sie schon fermentiert ist, ist das anders, vor allem in Wollpullovern und anderen Kleidungsstücken mit Struktur, in die der Schleim richtig gut eindringen kann. Glassl rät dann, den möglichst noch feuchten Fleck schnell von Hand vorzubehandeln. Also: flüssiges Wollwaschmittel oder zur Not Haarshampoo draufgeben und gut mit Wasser ausspülen. Ansonsten empfiehlt der Waschexperte, den Pulli vor dem Waschen erst in lauwarmem Wasser mit etwas Shampoo für etwa 30 Minuten einzuweichen. Danach die betroffenen Stellen nur leicht abtupfen – nicht reiben oder scheuern. Nun noch etwas flüssiges Wollwaschmittel auf den Fleck geben und das in die Waschmaschine im Wollprogramm reinigen. Auch in die Einspülkammer kommt Wollwaschmittel. Falls das Wollprogramm nicht zugelassen ist: im Handwaschbecken spülen.
● Banane Bananenreste bleiben auf der Kleidung schon mal als braune Flecken auch nach dem Waschen zurück. Und sie sind besonders heimtückisch, denn: „Flecken von Banane sind zunächst kaum zu sehen, werden aber sehr hartnäckig, wenn sie antrocknen“, sagt Glassl. „Insbesondere von Stückchen, die schon im Mund waren.“Daher sollten solche Flecken möglichst sofort entfernt werden, und zwar mit Wasser und zum Beispiel Flüssigwaschleicht mittel, notfalls mit Haarshampoo. Bei unempfindlichem Material wie Baumwolle und Chemiefasern geht das auch mit Handgeschirrspülmittel oder Seife.
● Farben und Klebstoffe Selbst Erwachsene schaffen das oft nicht: mit Filzstiften malen, ohne Flecken auf Haut oder Kleidung zu hinterlassen. „Bei wasserlöslichen Farben hilft oft das Waschen mit festem Universaloder Vollwaschmittel – auch wieder in Pulver-, Granulat- oder Tablettenform – bei der laut Textilpflegeetikett höchst zulässigen Temperatur. Mindestens bei 40 Grad, besser bei 60 Grad“, sagt Glassl. Gegen nicht wasserlösliche Farben gibt es Spezialfleckentferner. Bei ChemieStück fasern prüft man, ob der Entferner verwendet werden darf. Flüssigkleber sind die Steigerungsform von Flecken: Sie bleiben als bröckelige Stücke am Stoff haften. Ratschläge wie das Einfrieren der Textilien und dann Abbröckeln des gefrorenen Klebers können je nach Gewebe helfen, aber eben nicht immer. Glassl rät bei dafür zugelassenen Fasern zum Spezialfleckentferner.
● Grasflecken Ihr Kind will Fußballprofi werden und kommt täglich mit grasgrün befleckten Hosen und Shirts vom Platz? Dafür gibt es eine gute Lösung: Waschen mit festem Universal- oder Vollwaschmittel als Pulver, Granulat oder Tabletten bei der laut Pflegeetikett höchst zulässigen Temperatur, mindestens bei 40 Grad. Handseife hilft hier auch, zumindest wenn der Fleck frisch ist. Grasflecken sind so laut Stiftung Warentest nach der Wäsche fast völlig verschwunden.
● Sand Das mag erst mal nicht nach einem Problem klingen, aber viele Eltern mit Kindern im Sandkastenalter werden da widersprechen – denn Sand geht selbst in der Waschmaschine nie so ganz weg. Vor allem dann nicht, wenn Wasser auf den Sandhaufen getroffen ist und Körner fest in die Strukturen der Kleidung reingemanscht wurden. Glassl rät nach dem Ausschütteln der Textilien daher zu einem Waschprogramm mit hohem Wasserstand. Das ist etwa bei pflegeleichter oder feiner Wäsche der Fall. „Gegebenenfalls mit Vorwäsche und mit Extraspülgang waschen, damit die Textilien in Wasser schwimmen und nicht nur leicht befeuchtet werden“, sagt er. „Dann kann der Sand herausgewaschen und abgepumpt werden.“Simone A. Mayer, dpa