Mindelheimer Zeitung

Wellbrock glänzt mit Rekord

Schwimm-Medaille zum Greifen nah

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Tokio Doppel-Weltmeiste­r Florian Wellbrock präsentier­te sich nach seinem Finaleinzu­g mit deutschem Rekord ganz cool. Der 23-Jährige klatschte sich mit zwei Konkurrent­en ab und stieg – von den Teamkolleg­en auf der Tribüne mit kleinen Deutschlan­d-Fähnchen bejubelt – mit einem Pokerface aus dem Becken. Sein überzeugen­der VorlaufAuf­tritt über 800 Meter Freistil hat am Tag des ernüchtern­den Ausscheide­ns von Ex-Weltmeiste­r Marco Koch die Hoffnungen auf das Ende der quälend langen OlympiaTri­stesse deutscher Beckenschw­immer weiter vergrößert.

„Ich wollte einfach Gas geben und das hat mit Romantschu­k gut geklappt“, sagte der Magdeburge­r nach Platz zwei in den Vorläufen am Dienstag knapp hinter Favorit Michailo Romantschu­k. Zwar ist Wellbrock als Weltjahres­bester über die 1500 Meter Freistil und im Freiwasser noch stärker einzuschät­zen, aber die deutsche Medaillenm­isere könnte schon vorher enden. In 7:41,77 Minuten unterbot Wellbrock seinen über zwei Jahre alten deutschen Rekord um über eine Sekunde und lag nur 0,49 Sekunden hinter dem Ukrainer. Am Donnerstag (3.30 Uhr) sind beide die ersten Anwärter auf Gold.

Nach zwei olympische­n Nullnummer­n in London und Rio sehnt sich nicht nur der Deutsche Schwimm-Verband so sehr nach einer Beckenmeda­ille. Der starke Wellbrock-Auftritt kam in Tokio als Stimmungsa­ufheller zur richtigen Zeit. Denn bevor der bei seiner glorreiche­n WM vor zwei Jahren über die 800 Meter im Vorlauf gescheiter­te Wellbrock aufdrehte, sorgte der K.o. von Marco Koch für Frust.

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