Rätsel um USStar Biles
Turnerin bricht Wettkampf ab
Tokio Jubel bei den russischen Turnerinnen, Bangen um US-Superstar Simone Biles: Das Team des Russischen Olympischen Komitees ist erstmals seit 29 Jahren wieder Mannschafts-Olympiasieger und hat dabei auch vom Aus von Biles profitiert. Die russische Riege gewann das Finale mit 169,528 Punkten. Ohne die viermalige Olympiasiegerin Biles, die laut Verbandsangaben aus „einem medizinischen Grund“nach dem Sprung den Wettkampf abbrach, kam die USA mit 166,096 Zählern auf Rang zwei und verpasste dadurch den dritten Olympiasieg hintereinander. Platz drei belegte Großbritannien mit 164,096 Zählern.
Russische Turnerinnen hatten zuletzt 1992 in Barcelona mit der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten Team-Gold gewonnen. Die deutschen Turnerinnen waren nur Zuschauerinnen im Finale, das Elisabeth Seitz, Kim Bui (beide Stuttgart), Sarah Voss (Köln) und Pauline Schäfer (Chemnitz) als Neunte in der Ausscheidung mit 161,162 Punkten verpasst hatten. Vor fünf Jahren in Rio de Janeiro hatte die deutsche Riege den sechsten Platz belegt. Im Fokus stand aber Biles, die ihre Teilnahme nach dem ersten Gerät abbrach. Für ihren Sprung hatte die 24-Jährige zuvor die für sie ungewohnt niedrige Wertung von 13,766 Punkten bekommen. Anschließend verließ sie mit dem Mannschaftsarzt der Amerikanerinnen die Halle, in die sie kurze Zeit später mit einer Bandage am rechten Bein zurückkehrte. In den Startlisten wurde sie fortan mit einem „R“für Reserve geführt, der TurnWeltverband bestätigte kurz darauf das Aus im Team-Finale.